Kultur Blog
- Geschrieben von David Böhringer -

Schaue ich aus meinem Fenster, sehe ich das Motiv eines Covers des neuen Werks der DJs Blank & Jones: Einen Spätherbstwald. Kahle, gefrorene Bäume, Raureif am Boden und entlang der Stämme, mir wird automatisch kalt.
Schiebe ich die graue CD in den Player ändert sich die gefühlte Temperatur schlagartig.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -

Ganz genau am ersten wirklich ungemütlichen Abend dieses Novembers – wenn auch mit malerischem Vollmond – fand er statt, der ‚Wildwechsel‘ der Kreativgesellschaft.
Möchten Sie ein VIP sein? Ich nicht: zu viel Stress. An diesem Abend zog ich es trotzdem in Erwägung, denn VIPs durften dicht an Halle 3 im Oberhafenquartier parken. Wir Normalsterblichen wurden von einem (zugegebenermaßen außerordentlich freundlichen und höflichen jungen Mann, der extra zu diesem Zweck im eisigen Wind bibberte), gebeten, uns etwas weiter weg hinzustellen, wegen Parkplatzmangels.
Als ich mich mit hochgezurrtem Schal zurück zum Event gegen den Wind stemmte, war ich nicht sicher, ob ich wirklich scharf darauf bin, an einem frostigen dusteren Abend durch den Hafen zu strolchen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

„Es lebe, unser Hansa“ stand in weißem und rotem Zuckerguss auf den Lebkuchenherzen.
Ein süßes Geschenk an die illustre Gästeschar nach der vierten Spielzeiteröffnung – und ein Andenken an einen bezaubernden Abend, der Kindheitserinnerungen weckte. Nirgendwo sonst in Hamburg kann man so herrlich selbstvergessen staunen und sich amüsieren wie in dem ältesten Varieté-Theater Deutschlands. Und nirgendwo sonst kann man dank der Köstlichkeiten aus dem Fischereihafen-Restaurant nebenbei so gut essen.
- Geschrieben von Christel Busch -

Die 53. Nordischen Filmtage in Lübeck eröffnete der norwegische Beitrag „Happy, Happy“ (Sykt lykkelig).
Die Tragikomödie der jungen Regisseurin Anne Sewitzky, die mit ihren dreiunddreißig Jahren zu den Hoffnungsträgern der Filmszene in Norwegen gehört, erzählt die verhängnisvollen Beziehungen von zwei Ehepaaren in der tief verschneiten norwegischen Provinz. „Happy“ ist hier jedoch niemand. Im Gegenteil: Hinter scheinbar glücklichen, bürgerlichen Fassaden tun sich menschliche Schicksale auf.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

„Wunder gibt es immer wieder“, sang Katja Ebstein 1970. Das ist schon eine Weile her, aber wie die derzeitige Ausstellung in den Deichtorhallen zeigt, soll man die Hoffnung nie aufgeben.
All zu oft waren die Deichtorhallen zu einer pragmatisch nüchternen, da preisgünstigen Ausstellungspräsentation genötigt. Was soll man machen, wenn der Etat nicht mal reicht, die Lecks im Dach zu flicken. Die von der Berliner Praxis für Ausstellung und Theorie kuratierte „Wunder“-Schau über all das, was den Menschen seit dem 4. Jahrhundert bis in die Gegenwart zum Staunen bringt, zeigt nun, was mit Hilfe einer so potenten Institution wie der Siemens Stiftung möglich ist: Ausstellungsarchitekt Roger Bundschuh entwarf eine Art Stadtlandschaft voller kubischer Räume mit teils turmhohen Türen, die spannende Sichtachsen und Bezüge zwischen den Objekten aus Kunst, Wissenschaft und Religion erlauben.
- Geschrieben von Claus Friede -

Man stelle sich vor, ein englischer Regisseur drehe einen Film über eine der deutschen Literatur- und Denkikonen, beispielsweise über Goethe und seine Zeit und er stürze ihn radikal vom Sockel mit der Behauptung, seine, ihm zugeschriebenen Werke seien gar nicht von ihm.
Ein Aufschrei würde durch deutsche Lande gehen, von Kulturvandalismus wäre die Rede und von nationaler Kränkung. Vielen Engländern wird es ähnlich gehen, wenn sie den neuen Film von Roland Emmerich sehen.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Wenn es so etwas wie einen Paten von St. Pauli gibt, dann ist es Günter Zint. Einst hob der Kiezfotograf, Journalist und Autor die legendären St. Pauli Nachrichten aus der Taufe, dann das St. Pauli Archiv und zuletzt das St. Pauli Museum.
Isabelle Hofmann sprach mit Günter Zint über seinen Bildband über Domenica, Deutschlands bekannteste (Ex-)Hure.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Jahrelang galt sie als Geheimtipp, nun ist sie im Olymp des Chansons angekommen - und hat ihr Erfolgsalbum gleich zweimal aufgenommen.
Mit der „Mathematik der Anna Depenbusch in Schwarz-Weiss“ tourt die 34-jährige Sängerin derzeit durch Deutschland. Isabelle Hofmann traf die Hamburgerin zu einem Gespräch über Sehnsucht, das richtige Bauchgefühl und die Leidenschaft der Tango-Spieler.
- Geschrieben von Claus Friede -

Das Kunstforum Markert zeigt in seiner neuen Ausstellung „Schichten“ Werke zweier junger, in Hamburg lebender Künstler.
Viviane Gernaert (*1976) studierte Kunst am Institut Superieur de Peintre in Brüssel und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Florian Breetzke (*1974) absolvierte sein Kunststudium an der University British Columbia Canada und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Salzburg, die Stadt Mozarts, die Stadt der Festspiele und des unverwüstlichen „Jedermann“, etabliert sich zunehmend auch als Stadt der bildenden Künste.
Im spektakulär schön gelegenen Museum der Moderne, das 2004 auf dem Mönchsberg, dem steinernen Herzen der Stadt, eröffnet wurde, läuft noch bis Ende Oktober eine Schau, die so gut ist, dass man kurzentschlossen seine sieben Sachen packen sollte, um sie noch zu sehen: „Rollenbilder – Rollenspiele“ ist eine grandiose Tour d’Horizon über die Spielarten künstlerischer Verkleidung – von den Tableaux vivants des 19. Jahrhunderts bis zu den Selbstdarstellungen im Internet.