Film
„Black Gold“ – ein Film über Öl, Religion, Tradition und Moderne - Jean-Jacques Annaud

In seinem neuen Film Black Gold zeichnet der französische Regisseur Jean-Jacques Annaud („Sieben Jahre in Tibet“, „Der Name der Rose“) eine Geschichte der epochalen Zeitenwende im Mittleren Osten, die mit der Entdeckung von großen Erdölvorkommen zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Region hereinbrach.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die kriegerische Auseinandersetzung der verfeindeten Wüstenstämme Salmaah und Hobeika um die neu entdeckten Ölfelder, die im Grenzgebiet zwischen den beiden Königreichen liegen. In den Kämpfen der beiden Häuser spiegeln sich nicht nur die Verwerfungen jener Zeit um die Neuaushandlung der Grenzen zwischen Orient und Okzident oder Tradition und Moderne wider. Anstatt sich in einer bloßen Konfrontation der Gegensätze zu ergehen, entwirft Annaud Black Gold vor dem Hintergrund der Liebe zwischen Prinzessin Leyla und Prinz Auda als Parabel für Toleranz und gegenseitige Achtung, die den einzig möglichen Weg in eine friedliche Zukunft weisen.

 
Festivals, Medien & TV
Stefan Gieren - ein Regisseur im Afghanistan Einsatz

„Die Zukunft ist der Lohn der Träumer und der Kämpfer“, lautet ein afghanisches Sprichwort.
Filmemacher Stefan Gieren hat es zu seinem Motto erklärt. In seiner Branche ist der Hamburger ein Allround-Talent: Studierter Medieningenieur und Produzent, dazu Autor und Regisseur. „Ich bin ein Mensch, der sich schlecht entscheiden kann“, sagt er lachend. Aber im Grunde seines Herzens sei er ein „Geschichtenerzähler“. Ein Geschichtenerzähler mit sozialem Impetus: Der 32-Jährige nutzt die gesellschaftliche Kraft von Medien, um aufzuklären und Entwicklungshilfe zu leisten. Mit Produktionen wie „Raju“, einem Kurzfilm über Kinderhandel in Kalkutta, der im Juni den Studenten-Oscar in Bronze erhielt. Oder mit ‚Herai TV’, einem Bildungsfernsehsender in Afghanistan, den er seit 2006 betreibt. Die Filmwerkstatt Kiel unterstützte Gierens Projekte von Anfang an. Nun fördert sie auch seinen ersten abendfüllenden Spielfilm: „Kunduz“ thematisiert den umstrittenen Luftangriff auf zwei entführte Tanklaster, bei dem 2009 bis zu 143 Zivilisten ums Leben kamen.

 
Bildende Kunst
Udo Lindenberg. Die Ausstellung. MKG

Ein begnadeter Maler ist er nicht, eigentlich auch kein begnadeter Sänger, aber das macht nichts, denn er ist  ein Phänomen: Udo Lindenberg hat nicht nur Musikgeschichte geschrieben, er ist auch ein Stück Zeitgeschehen.
Und er ist Kult. Grund genug Leben und Werk des Hamburger Panikrockers vorzustellen, befand das Museum für Kunst und Gewerbe und zeigt in fünf repräsentativen Räumen der Belle Étage „Udo. Die Ausstellung“.
 

 
Literatur
Lutz von Rosenberg Lipinsky

Klimawandel, Weltuntergang, Christian Wulff – das neue Jahr steckt voller Katastrophen.
Grund genug für den Hamburger Kabarettisten Lutz von Rosenberg Lipinsky alle möglichen Phobien unter die Lupe zu nehmen. Über sein erstes Buch „Die 33 tollsten Ängste - und wie man sie bekommt“, sprach er mit Isabelle Hofmann.

 
Bildende Kunst
Vergessen und wiederentdeckt, der schwedische Impressionist Anders Zorn

Wie kommt es, dass der schwedische Maler, Grafiker und Bildhauer Anders Leonard Zorn (1860-1920) für Jahrzehnte aus dem Blickfeld der Kunstgeschichte verschwand?
Zu Lebzeiten als Jahrhundertgenie euphorisch gefeiert, gerät er ab den 1920er-Jahren außerhalb Schwedens zunehmend in Vergessenheit. Die Retrospektive „Der schwedische Impressionist Anders Zorn“ im Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck versucht dieses Phänomen zu hinterfragen.

 
Film
Das traurige Leben der Gloria S. - Ute Schall-Christine Gross

Ute Schalls und Christine Gross neuer Film ist nicht nur eine gnadenlose Abrechnung mit dem zeitgenössischen Film und Theater, sondern auch ein großartiger Spaß mit viel Berliner Hauptstadtkolorit:
Erfolgregisseurin Charlotte Weiss (Nina Kronjäger) hat es nicht leicht. Gefrustet von den Dreherfahrungen ihres letzten Films über das Leben der jungen Ulrike Meinhof, der trotz des politischen Stoffs ihre lange schwelende künstlerischere Sinnkrise nicht beheben konnte, macht sie sich – sehr zum Ärger Ihrer Produzentin – auf zu neuen Ufern. Ihre Mission ist klar: Nach dem großen Kino muss es jetzt etwas Echtes und Authentisches sein. Ein Film, der wachrüttelt und die Gesellschaft verändert: ein schonungslos ehrlicher Dokumentarfilm über eine alleinerziehende Hartz-IV-Mutter.

 
Theater - Tanz
altonaer theater - zweimal lebenslaenglich

alt„Denk dran: Hoffnung ist eine gute Sache!" Dieser Satz zieht sich als roter Faden durch das Stück von Owen O'Neill und Dave Johns nach der Novelle „Pin-up (orig. Rita Hayworth and Shawshank Redemption)“ von Stephen King.
Regisseur Axel Schneider inszeniert als deutsche Erstaufführung im Altonaer Theater die rein männerlastige Knastgeschichte des jungen Bankers Andy Dufresne, der trotz seiner Unschuldsbeteuerungen wegen zweifachen Mordes an Gattin und deren Liebhaber verurteilt wird.

 
Architektur
Studio Andreas Heller: Albert-Schweitzer-Schule in Klein Borstel

Sie war schon immer eine Ausnahmeerscheinung unter den Lehranstalten der Stadt - und das nicht nur wegen ihres dörflichen Charakters.
Die Albert-Schweitzer-Schule in Klein Borstel ist Hamburgs einzige staatliche Schule mit einer ganzheitlichen Ausrichtung. Im Sinne der Waldorfpädagogik wird hier seit 1950 mit „Kopf, Herz und Hand“ gelernt. Sitzenbleiben gibt es an dieser Gesamtschule bis Klasse 10 nicht, dafür umso mehr Musik, Theater und soziales Engagement. Mit dem Neubau von Andreas Heller kommt das besondere pädagogische Profil der Schule nun endlich auch in der Architektur zum Ausdruck.

 
Film
Film: The Real American Joe McCarthy - Lutz Hachmeister

Die Frage wer denn ein wirklicher, wahrer und tatsächlicher Amerikaner ist, lässt sich nur schwerlich beantworten.
US-Senator Joseph McCarthy (1910-1957), Farmerssohn aus Appleton/Wisconsin konnte das auch nicht, auch wenn er das möglicherweise dachte. Die Legitimationsfrage ist nur ein winziges Detail des Dokudramas von Lutz Hachmeister – der Hintergrund, ein überaus komplexes Netzwerk von Vermutungen, Intrigen, Lügen, Ängsten und Machtspielen. Ein uramerikanisches Thema mag man meinen.

 
Bildende Kunst
Max Liebermann - Wegbereiter der Moderne - Hamburger Kunsthalle

„Zu populärem Erfolg werde ich es wohl nie bringen, dazu sind meine Bilder teilweise zu gut, teilweise nicht gut genug, jedenfalls nicht liebenswürdig genug“, schrieb Max Liebermann 1910 an seinen „verehrtesten Freund“, den Hamburger Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark.
Nun, wie wir wissen, hat er sich geirrt. Liebermann gilt heute als „Wegbereiter der Moderne“ in Deutschland. Die Hamburger Kunsthalle hat ihm eine große Retrospektive im Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart gewidmet, die sich als wahrer Publikumsmagnet entpuppt hat.

 

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