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Landscape and Urban Living. Internationale Videokunst zur Urbanisierung von Landschaft

Vom 18. September bis 28. Nov. 2021 ist die Videokunst-Ausstellung zu sehen in der Stadtgalerie Kiel.
 

Die kunst- und kulturhistorische Tradition der natürlichen Landschaftsdarstellung und ihre Motive (unter anderen das Erhabene oder die Idylle) sind unlängst der Lebenswirklichkeit und Alltagserfahrung einer durch die Ausweitung urbaner Räume stark limitierten Natur gewichen.

Die Ausstellung verbindet die subjektive Landschaftserfahrung oder damit verbundene Vorstellungen der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler mit der Objektivierung dieser Erfahrung. In dieser geht es um Ideale, Inszenierungen und kulturelle Vorstellungen von Landschaft oder um deren Ersatzstoffe, die durch die jeweiligen Kunstwerke allgemeine Gültigkeit erhalten. Denn das künstlerische Abbild von Natur ist ebenso weit von der Wahrheit entfernt wie von der Natur an sich. Eine verbreitete naive Vorstellung hält Landschaft einfach für ein Stück Natur. „Einfache“ Natur war jedoch noch nie „Landschaft“, auch nicht in der Kunstgeschichte. Motivauswahl, Komposition und Arrangement von Naturelementen machten Landschaftsgemälde immer schon zu Collagen, nur dass man keine geklebten Versatzstücke oder Schnitte sieht.

Landschaft ist jenseits geografischer oder topografischer Zuschreibungen heute immer Kulturlandschaft, das betrifft insbesondere deren Rezeption und Darstellung.
Sie ist längst zur „Stadt-(land)-schaft“ geworden und abhängig von der gesellschaftlichen Herrschaft der Städte über das Land. Durch Industrieansiedlungen, Logistik- und Kommunikationsnetzwerke sowie eine Agrarindustrie hat sich das Aussehen und die räumliche Umgestaltung von Landschaft in unserem Kulturkreis vollkommen verändert. Im Fokus steht daher die Entwicklung der Urbanisierung und Industrialisierung des Landschaftlichen sowie der Metropolisierung und Kosmopolitisierung des Urbanen mit allen Auswirkungen. Das zeigt sich bis hin in die Kapillaren von Herrschafts- und Kontrollsystemen, denen Landschaft und Städte unterliegen.

Die von Prof. Claus Friede (Hamburg) kuratierte Gruppenausstellung präsentiert Videowerke von sehr unterschiedlichen internationalen Künstlerinnen und Künstlern und zeigt, wie differenziert heute mit Landschaft und deren Urbanisierung kulturell umgegangen wird.


Präsentiert werden insgesamt 15 Videoarbeiten von: Ross Constable (US), Ólafur Sveinn Gíslason (IS), Jonna Kina (FI) Gor Margaryan (AR/DE), Katrīna Neiburga (LV), Till Nowak DE/US), Lois Patiño (SP), Wibke Rahn (DE), Melanie Smith (UK/MEX), Clemens Wittkowski (DE), Gabriele Worgitzki (DE).

Weitere Informationen

 

Quelle: Claus Friede*Contemporary Arts

 
 

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