
Bundesweit bekannt wurde sie als „Tatort"-Kommissarin, da ist sie bald wieder in Franken unterwegs. Groß geworden ist Dagmar Manzel in der DDR, sie machte in Berlin Karriere am „Deutschen Theater". Erst spät kam sie zum Singen und wurde 2002 in Offenbachs „Großherzogin von Gerolstein" gefeiert, die sie in der Folge mehr als 400mal sang. Nach einer CD mit Liedern von Werner Richard Heymann hat sie jetzt ein Programm mit Liedern des großen Friedrich Hollaender aufgenommen. Des Mannes, dessen Musik als „Klang von Weimar" galt, der mit frechen Texten, stilsicherem Humor und politischen Pointen im Berlin der 20er- und 30er-Jahre eine Institution war. Der weitsichtig gleich 1933 vor den Nazis nach Paris und dann Hollywood floh, dort mehr als 100 Filme vertonte, aber im so beschämten wie halsstarrigen Deutschland nach dem Krieg nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte.

Kurioserweise spielt Dagmar Manzel in der neuen Filmkomödie von Nana Neul „Stiller Sommer" eine sprach- und stimmlose Mittfünfzigerin. Auch das kann sie meisterlich. (Kinostart: 10. April 2014)
Hollaender: Menschenskind. Dagmar Manzel, Michael Abramovich, Orchester der Komischen Oper Berlin.
Label: DG 00289 479 2328
Menschenskind Videos
Fotos: Universal Music. © Philip Glaser / DG
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