Kultur Blog
- Geschrieben von Wilfried Dürkoop -

Jeff Koons sorgt mit seinen Kunstwerken seit drei Jahrzehnten für großes Aufsehen.
In der Frankfurter Kunsthalle Schirn werden jetzt seine Gemälde gezeigt und im Liebieghaus seine Skulpturen denen alter Meister gegenübergestellt.
„Ich war immer ein Maler und ich denke wie ein Maler“ bekannte einst Koons (57), der wunderbar den netten jungen Mann von nebenan heraus kehren kann. Er stellte schon mal fabrikneue Staubsauger in Vitrinen, fertigte Flaschen und Gläser aus Edelstahl und stellte sie zusammen mit Reklameschildern teurer Tropfen unter „Luxury & Degradation“ zur Schau. Richtig bekannt wurde er in den frühen 1990er-Jahren mit seiner „Made in Heaven“-Serie. Da vergnügte er sich mit seiner späteren Ehefrau, der ungarisch-italienischen Porno-Queen Cicciolina, im Bett vor Meereswogen oder vor bestirntem Himmel. Bei manchen, den Sinnesfreuden abholden Betrachtern, stieß er damit unangenehm auf. Doch diese Bilder, die in der Ausstellung etwas abseits gezeigt werden, sind bestenfalls ziemlich aseptische Hin- oder Weggucker. Koons, der das Große und Ganze im Blick hat, gilt das Triebhafte und Lustvolle als anthropologische Konstante und schaffende Kraft, die jeder Vernunft vorausgeht.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Hellmuth Karasek ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands und eine Instanz in Sachen Literatur.
Was die wenigsten wissen: Der Hamburger Autor und Kritiker ist seit Kindesbeinen ein begeisterter Witzesammler. Jetzt hat er sogar ein Buch darüber geschrieben.
- Geschrieben von Christel Busch -

Eine frische Brise weht durch die Ausstellungsräume der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck.
Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Schleswig Holstein haben mit der Ausstellung Regionale 1 – „Aus der Region“ die Räume erobert. Eine Premiere für die jungen Talente sowie für den Lübecker Kunstverein. Die Schau informiert nicht nur über den aktuellen Kunstdiskurs des nördlichsten Bundeslandes, sondern sie präsentiert auch einen facettenreichen Querschnitt aus verschiedenen Sparten der Kunst.
- Geschrieben von Claus Friede -

Die Stadt wirkt wie aus einer anderen Zeit entsprungen, sie klebt am Berg und an den Felsen und durch die Stadtmitte ergießt sich ein großer Wasserfall.
Die Architektur ist vielseitig: Gründerstil, Belle-Époque-Grand-Hotels, 50er-Jahre Bauten, bäuerliche Gebäude mit weit ausladenden Dächern, 70er-Jahre Architektur, moderne Flachbauten, die wie Schachteln aussehen, Luxus Chalets und alles was es an Baukunst dazwischen gibt. Wir sind im österreichischen Bad Gastein, einem weitbekannten Kur- und Tourismusort, der viel Tradition, Geschichten und Geschichte zu bieten hat.
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Es war der „Harry Potter“ des 19. Jahrhunderts: „Alice im Wunderland“, Lewis Carrolls surreal versponnenes Märchen, war bereits im Erscheinungsjahr 1865 ein Bestseller.
Welchen Einfluss dieser Klassiker der Weltliteratur auf die bildende Kunst nahm, zeigt nun die Galerie der Gegenwart in einer opulenten Jubiläumsschau: „Alice im Wunderland der Kunst“ umfasst rund 200 Werke von mehr als 60 Künstlern aus 150 Jahren in 19 Räumen, die dokumentieren, wie vielfältig Künstler aller Sparten und Generationen (auch von Film und Bühne) auf Carolls Erzählung reagiert haben. Das schöne dabei: Etliche Exponate verwandeln die Ausstellung selbst in ein Wunderland.
- Geschrieben von Christel Busch -

Die Doppelausstellung von Michael Jäger und Wilhelm Mundt „Jetzt nicht“ in der Kirche St. Petri zu Lübeck zeigt Hinterglasmalereien von Michael Jäger und Skulpturen von Wilhelm Mundt.
Jägers explodierende Farbkompositionen korrespondieren mit Mundts auf dem Boden liegenden monochromen Objekten aus poliertem Aluminium. Eine effektvolle Symbiose, die den weißen Innenraum der Kirche erstrahlen lässt.
- Geschrieben von Tina Heine -

Als wolle sie ihre Worte ganz besonders unterstreichen, lehnt Angelika Niescier sich genüsslich in Ihrem Korbstuhl zurück und blinzelt leicht in die Sonne.
Ich bestehe darauf, dass Sie erst in Ruhe das hausgemachte Vanille-Ingwer-Eis mit Erdbeeren verspeist, bevor wir mit unserem Gespräch fortfahren. Die Kölner Saxophonistin kann auf eine für sie „paradiesische Situation“ zurückblicken. Hinter Ihr liegen fünf Tage Südtirol Jazzfestival Alto Adige. Bozen, Bruneck, Magreid waren Ihren Stationen; Florian Weber, Sebastian Räther, Christoph Hillmann, Simone Zanchini, Stefano Senni und Francesco Bearzatti ihre musikalischen Gefährten.
- Geschrieben von David Böhringer -

Tanzen! Wer diese jungen Südafrikaner und ihre Musik hört, will nur noch tanzen.
Das tun die Konzertbesucher beim Tourneeauftakt von MIAGI in Ludwigsburg bei Stuttgart auch, zwischen den Stuhlreihen, im Foyer, und nach dem zweiten Konzert auch noch draußen bei der Zugabe im Freien vor dem Konzertsaal. Da spielen die jungen Musiker südafrikanische Rhythmen und Melodien, unwiderstehlich. So wie bei dieser spontanen Session, die völlig undenkbar wäre nach einem deutschen Klassik-Konzert. Südafrika klingt einfach immer ein bisschen anders. Musik, die – man muss nur in die Augen der Zuhörer schauen – glücklich macht.
- Geschrieben von Laura Ingianni -
Das Jüdische Museum München erzählt in diesem Ausstellungsjahr die Geschichten von Osteuropäischen Juden in München.
Die Idee zu dieser zweiteiligen Ausstellungsreihe entstand, als beschlossen wurde, die Geschichte dieser Flüchtlingsgruppe als neuen Sammlungsschwerpunkt des Museums aufzubauen. Doch wie lässt sich Geschichte einfangen? Wie können die Migrationsgeschichten und Schicksale konserviert und sichtbar gemacht werden im Rahmen von museumswürdigen Objekten ausgestellt werden, ohne die Menschen dahinter bloßzustellen als „Juden hinter Glas“?
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -

Eine kulturelle Landpartie durch Tirol.
Kennern der Neuen Musik braucht man Unsuk Chin nicht mehr vorzustellen: Seit Jahren gehört die koreanische Komponistin zu den herausragenden Persönlichkeiten der Szene. Bei den KLANGSPUREN in Schwaz nimmt Chin in diesem Jahr eine Schlüsselposition ein, denn im Zentrum des renommierten Tiroler Festivals zeitgenössischer Musik steht Gegenwartsmusik aus Korea (13. bis 29. September).