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2022 steht die Stuttgarter Festwoche Barock im Zeichen des „französischen Geschmacks“ – das Barockorchester il Gusto Barocco unter der Leitung von Jörg Halubek geht vom 04. bis 11. September der Stuttgarter Musikkultur um 1700 nach.


Die 1699/1700 in Stuttgart uraufgeführte Oper „Adonis“ von Johann Sigismund Kusser wird erstmals wieder ganz gespielt, vergessene Werke von französischen Komponistinnen zur selben Zeit werden wiederentdeckt. Nicht fehlen darf auch in diesem Jahr eine Orgelexkursion sowie ein programmatisch spannendes Kammerkonzert, das sich Bachs „Caffe-Hauß-Musik“ widmet. In Gesprächsrunde, Führung und vielerlei digitalen Formaten ermöglichen Musiker*innen und Wissenschaftler*innen dem Publikum darüber hinaus einen Blick in das Stuttgarter Musikleben um 1700.


Die Stuttgarter Festwoche Barock eröffnet am 04.09. gleich mit dem Highlight der Wiederentdeckung der 1699/1700 in Stuttgart uraufgeführten Oper „Adonis“ von Johann Sigismund Kusser. Die bekannte Liebesgeschichte von Venus und Adonis avancierte im 17. und 18. Jahrhundert zum populären Opernstoff. Dieser Thematik nahm sich Kusser an, der 1699 in Stuttgarter von Herzog Eberhardt Ludwig als Operndirektor und Hofkapellmeister nach sechsjähriger Lehrzeit bei Jean-Baptiste Lully und Stationen in den bedeutendsten Opernzentren wie Hamburg und London installiert wurde, und führte sie in Stuttgart auf.
Vor gut zehn Jahren legte die renommierte Musikwissenschaftlerin Samantha Owens die Rekonstruktion der Barockoper vor. Seitdem nur in kürzeren Ausschnitten gespielt, setzt sie nun nach Brescianellos „Tisbe“, Heinichens „Flavio“, Telemanns Händeladaptionen „Celofida“ und „Muzio Scevola“ die Reihe bedeutender Opern-Entdeckungen von Il Gusto Barocco fort.


Am 05.09. und 08.09. nehmen die beiden Veranstaltungen Think Tank I und II das Thema „Stuttgarter Musikleben um 1700“ auf. Im Gespräch (05.09) beleuchten die Rekonstrukteurin der Oper Prof. Dr. Samantha Owens (Wellington, Neuseeland), Prof. em. Dr. Herbert Schneider (Mainz) und Dr. Ute Becker (Württembergische Landesbibliothek) den Entstehungskontext der Oper „Adonis“. Mit einer musikalischen Führung unter dem Motto „In voller Pracht“ im Württembergischen Landesmuseum (08.09.) veranschaulicht Dr. Birgit Wüller das Leben im „irdisches Paradies“ Stuttgart.


gustoCANTATA am 09.09. wirft Schlaglichter auf das Komponieren von Frauen, denen es trotz aller Verbote und sozialgeschichtlichen Verdikte gelang am Musikleben teilzuhaben. Das noch weitgehend unbekannte Repertoire der Barock-Komponistinnen soll zukünftig im Programm der Festwoche Barock seinen festen Platz finden.


Die obligatorische Orgelexkursion mit Jörg Halubek führt dieses Jahr am 10.09. in die Evangelische Stadtkirche in Giengen an der Brenz und in die Abteikirche in Kloster Neresheim. Auch hier werden der „französische Geschmack“ und sein Einfluss auf das Musikleben erlebbar.


Den krönenden Abschluss der Stuttgarter Festwoche Barock bildet das Konzert „Bach im Caffe-Hauß“. Il Gusto Barocco widmet sich einer womöglich verschollenen Gattung im weltlichen Bach-Werk. Als genuine Solokonzerte für Tasteninstrumente sind nur die Cembalokonzerte erhalten, einzelne Sinfonie-Sätze mit konzertierender Orgel gibt es jedoch in einzelnen Kantaten aus Bachs Leipziger Zeit. In diesem Sinne haben il Gusto barocco und Jörg Halubek zwei Cembalokonzerte eigens für dieses Programm als Orgelkonzerte rekonstruiert.

 

Quelle: OPHELIAS Culture PR

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