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2015 wurde SILENCE erstmals als 12-stündige Slowmotion-Performance im öffentlichen Raum in Köln gezeigt. Eine Vielzahl von Begegnungen und Gesprächen mit Zuschauenden und zum Teil mehrere Stunden begleitenden Passanten waren Teil des Projektes und bereicherten den Erfahrungsschatz von IPtanz. 2021 wird als zusätzlicher Themenkomplex „Berührung“ in die Performance eingebunden. Ein Begleitteam steht für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

 

In der Re-Installation der Performance „silence“ von IPtanz wird der Körper zum Schauplatz für Macht, Konflikt, Widerstand und Angriff. Durch die Entzerrung und extreme Verlangsamung der Bewegungsabläufe in der Begegnung mit Menschen auf der Straße werden Zusammenhänge, Ursache und Wirkung in einen neuen Kontext gestellt. Gleichzeitig dringen die Körperbilder langsam und stetig in den Lebensraum ein und konfrontieren den Zuschauer ungefragt. Ein Umstand, der stets der Begleiter von Gewalt ist. Inspiriert von den Hintergründen kriegerischer Handlungen – allein im Jahr 2020 gab es 29 Kriege und bewaffnete Konflikte – verdient dieser Aspekt unseres Lebens eine größere Aufmerksamkeit.

 

Eine Kriegsgesellschaft braucht mindestens vier Generationen Frieden, um sich von ihren Kriegstraumata zu lösen. Der Körper hat ein Gedächtnis, unser Leben verändert unsere Erbinformation. Was ist unser Erbe? Etwas, das in unserem normalen Zeitverständnis schon vergangen ist, sich jedoch immer noch in der Gegenwart befindet. ein visualisiertes Echo. Eine künstlich hergestellte Spur der Vergangenheit. Jeder Körper, jede Stadt birgt das Vergangene in sich. Jetzt ist es unmittelbar erlebbar. Das unausweichliche Fortlaufen der Zeit, gespiegelt durch die unerbittlich zähe Entwicklung der performenden Körper.

 

SLOWMOTION
Wird Gewalt/Aggression nicht mehr mittelbar spürbar wenn sie nur langsam genug in das Leben eingedrungen ist? Wie nutzen politische Systeme die Gewöhnung an Gewalt und Aggressionen. Heilt die Zeit die Wunden oder gewöhnen wir uns im Laufe der Zeit nur an diese? Was macht die Performance mit den Menschen auf der Straße, die zufällige Beobachter werden?

 

Performendes Team: Anika Bendel, Alice Gaspari, Ilona Pászthy, Diana Treder
Choreografisches Material: Ilona Pászthy in Zusammenarbeit mit dem Ensemble
Dramaturgie: Judith Ouwens
Kostüme: IPtanz
Produktionsleitung: Josefine Pfütze

 

SILENCE
Eine sechsstündige Parcours-Slowmotion-Performance in Köln

Termine und Routen:

Die Performance verläuft entlang unterschiedlicher Strecken in Köln. Aktuelle Informationen auf www.ip-tanz.com.

 

26.6.2021, 12 – 18 Uhr
Altstadtroute: Roncalliplatz, Philharmonie, Rheinufer, Holzmarkt

10.7.2021, 12 – 18 Uhr
Südstadtroute: Haltestelle Severinstraße, Severinstraße, Chlodwigplatz, Rheinufer, Frauenturm
11.7.2021, 12 – 18 Uhr
Ehrenfelder Route: Bahnhof Ehrenfeld, Venloer Straße, Grüngürtel, Friesenplatz 
8.8.2021, 12 – 18 Uhr
Altstadtroute: Roncalliplatz, Philharmonie, Rheinufer, Holzmarkt

 

Quelle: Pressebüro neurohr & andrä

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