Jazz Musik – wissen was zu hören lohnt
- Geschrieben von Sven Sorgenfrey -
Für ein eigenwilliges Gespann halten sie wohl nur Außenstehende: Wolfgang Dauner, deutsche Jazz- und Jazzrocklegende, und sein Sohn Flo, als Produzent und als Drummer u.a. der Fantasischen Vier kaum weniger legendär. Auf ihrem ersten gemeinsamen Album machen sie sich entspannt und gleichermaßen konzentriert wie inspiriert über Kompositionen des Vaters her. Während dieser seine Piano- und Synthiemagie in gewohnter Wachheit und Agilität beschwört, zeigt Flo als sehr präsenter und souveräner Schlagzeuger neue rhythmische Räume auf.
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
Jazz? Zugegeben: Dieses Album ließe sich auch andernorts einordnen – im Bereich der Volksmusik etwa, der Klassik oder auch des Rock und Pop. Und wäre doch dort angesichts der vielen jeweiligen Bestandsbewahrer in den völlig falschen Schubladen… weshalb dieser bläserlastige (Instrumenten-)„Zoo“ im Jazz-Fach letztlich eben am besten aufgehoben ist.
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Dem Augenblick will Kira Skov huldigen. Und mit ihrem neuen Album „eine ehrliche und ungeschminkte Sichtweise“ auf ihre musikalische Welt bieten - weit weg vom letzten Projekt mit Billie-Holiday-Songs. Die neue Scheibe verbindet, was die 37-jährige Dänin in der vergangenen Dekade geschrieben und gesungen hat und was sie zusammen mit Ehemann Nicolai Munch-Hansen komponierte.
- Geschrieben von Sven Sorgenfrey -
David Heldbock machte sich erstmals vor acht Jahren mit dem HDV-Trio außerhalb der österreichischen Provinz sichtbar. Nun ist er in der Piefkemetropole Berlin angekommen und hat definitiv einen neuen Aggregatzustand seiner Musik erreicht.
Gemeinsam mit Johannes Bär (tendenziell Blech, Beatz und Elektronik) und Andreas Broger (tendenziell Holz, Beatz und Elektronik) sperrt der Multipianist sich mit insgesamt 30 Instrumenten ein und probiert aus, was dann passiert (nach eigenen Angaben mussten sie dabei aufpassen, sich beim Wechseln der Instrumente nicht umzurennen).
- Geschrieben von Sabine Meinert -
Es ist alles so leicht – und dennoch stark und strahlend. Das bleibt, wenn der letzte Ton der neuen CD von Torun Eriksen verklungen ist. Und die Frage, ob das nun tatsächlich Jazz war. Das ist aber eigentlich egal. Die Sängerin präsentiert mit der neuen Veröffentlichung, was ihr wichtig ist – Intensität, Klarheit, Originalität gepaart mit Leichtigkeit und unaufgeregtem Charme.
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
Da spielt einer. Mit sich und seiner Hörerschaft, mit Zeit und Raum – und natürlich den beiden Kollegen. Sein Leben – eine Klangbibliothek, Michael Wollny nimmt sich hier ein Stück aus dem 14. Jahrhundert, dort ein zeitgenössisches von Wolfgang Rihm und lässt dann die Musik erst einmal passieren. Lässt sich inspirieren, nimmt Stimmungen auf und zerpflückt sie: Seien es nun bekannte Themen wie aus dem Volkslied „Das Mühlrad“ oder von Pink, Motive von Hindemith oder Berg. Hier ein paar Jazz-Akkorde, dort ein paar Freestyle-Elemente, doch über weite Strecken auch eine schon fast vertraut-wohlige Zugänglichkeit.
- Geschrieben von Christoph Forsthoff -
Zurück zu den Wurzeln – oder auch: Warum nicht den größten Erfolg nochmal wiederholen? Ob letzteres so einfach ist, wird der Verkauf des Albums „Classic meets Cuba II“ zeigen, dass ersteres auch nach mehr als einem Jahrzehnt noch zu einer ebenso bezwingenden wie zwanglosen Synthese führen kann, lassen die Klazz Brothers und Cuba Percussion einmal mehr hören. Ihr Rezept hat dabei über die Jahre nichts an Frische verloren: Unverwüstliche Klassik-Hits von Dvorak, Bach oder Rachmaninow werden mit kubanischen Rhythmen aufgemischt.
- Geschrieben von Claus Friede -
Es gibt Alben, die ihr großes Publikum nicht finden werden. Es gibt Alben, die dennoch wirkungsvoll sind. Und es gibt Alben, da muss man zuhören, konzentriert und mit Feingefühl.
Ricardo Villalobos, einer der bekanntesten DJs und Produzenten für elektronische Musik hat sich mit seinem musikalischen Partner Max Loderbauer wohl einen kleinen Traum erfüllt. Sie haben ein sensibles und mutiges Stück Musik bei einem der großen deutschen Labels abgeliefert. Die Musikwelt der Münchner ECM dient den beiden Elektronikern als Spielwiese und Steinbruch zugleich. Das Ausgangsmaterial stammt aus Werken von Christian Wallumröd, Alexander Knaifel, John Abercrombie, Miroslav Vitous, Louis Sclavis, Wolfert Breverode, Paul Giger, Enrico Rava/Stefano Bollani/Paul Motian, Arvo Pärt und Bennie Maupin.