Bildende Kunst
Ilya Kabakov: Eine Rückkehr zur Malerei - Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum in Hannover stellt erstmals das malerische Werk des mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichneten Künstlers Ilya Kabakov aus. Sein Thema ist die Zeit des Totalitarismus in der Sowjetunion.
Gleich neben der Eingangshalle des Museums werden drei riesige, in dunklen Farben gehaltene Tableaus präsentiert, auf denen Kabakov vielfach ineinander verschränkte und unterschiedlich fokussierte imaginierte Szenen von den Feierlichkeiten zur Verleihung des „Premium Imperiale“ 2008 in Japan darstellt. Dabei spart er, wie auch in manch anderen seiner Bilder, die Mittelzone aus, verlegt das Geschehen in die Ecken und in die Nähe der Ränder. Er kehrt damit die Erfahrung um, dass in der Mitte gemeinhin eine besondere Raumtiefe wahrgenommen wird. Der Künstler weiß, dass eine Bildmitte, die nichts zeigt, einen irrationalen Stellenwert gewinnt.

 
Bildende Kunst
St. Annen-Museum, Gavnø-Retabel von Jacob van Utrecht

In einer dramatischen Aktion gelang es dem St. Annen-Museum, das Gavnø-Retabel von Jacob Claesz van Utrecht, ein hochkarätiges Triptychon aus dem frühen 16. Jahrhundert, nach Lübeck zurück zu holen.
Es ist eines der letzten in Lübeck geschaffenen kirchlichen Kunstwerke aus der Zeit des Katholizismus. Seinen Namen erhielt der Altaraufsatz von dem Ort, an dem er lange Jahre aufbewahrt wurde, dem Schloss Gavnø auf einer Insel vor der Südküste Seelands, dem Wohnsitz des Kunstsammlers Graf Otto von Thott. Nach seinem Tod 1785 wurde seine kostbare Gemäldesammlung in alle Winde verstreut. Das Gavnø-Retabel aber blieb bis 1976 im Schloss. Danach ging es in unbekannten Privatbesitz über.

 
Bildende Kunst
Licht, Wasser, Klang: Haegue Yang und Rivane Neuenschwander in der Overbeck-Gesellschaft

Die Overbeck-Gesellschaft in Lübeck präsentiert in ihrer neuen Ausstellung zwei international renommierte Künstlerinnen: Haegue Yang aus Süd-Korea und die Brasilianerin Rivane Neuenschwander.
Beide setzen sich in ihren Installationen und Bildern explorativ mit unterschiedlichsten Materialien auseinander. Yang thematisiert das Licht als sinnliche Erfahrung und visuelle Funktion, Neuenschwander dagegen widmet sich den Themen Wasser, Bewegung und Klang. Als Bindeglied zwischen diesen Positionen sind die Buchpakete des in Lingen lebenden Künstlers Peter Lütje zu sehen.

 
Bildende Kunst
„Ferdinand Hodler und Cuno Amiet – Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne“

Das Bucerius Kunstforum in Hamburg fokussiert seine neue Ausstellung „Ferdinand Hodler und Cuno Amiet – Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne“ auf die Freundschaft zwischen den beiden Schweizer Künstlern Hodler und Amiet.
Eine Beziehung, die keineswegs harmonisch verlief. Sie war geprägt von künstlerischer Inspiration und gegenseitiger Abhängigkeit, von Nähe und Distanz, aber auch von Hassliebe und unterschwelligem Konkurrenzkampf.
Die nach Motivgruppen geordnete Ausstellung zeigt rund neunzig Exponate - Landschaften, Selbstbildnisse und Porträts aus den Jahren 1893 bis 1911. Im Dialog miteinander stehend, dokumentieren sie gemeinsame und unterschiedliche Malpositionen.

 
Bildende Kunst
Udo Lindenberg. Die Ausstellung. MKG

Ein begnadeter Maler ist er nicht, eigentlich auch kein begnadeter Sänger, aber das macht nichts, denn er ist  ein Phänomen: Udo Lindenberg hat nicht nur Musikgeschichte geschrieben, er ist auch ein Stück Zeitgeschehen.
Und er ist Kult. Grund genug Leben und Werk des Hamburger Panikrockers vorzustellen, befand das Museum für Kunst und Gewerbe und zeigt in fünf repräsentativen Räumen der Belle Étage „Udo. Die Ausstellung“.
 

 
Bildende Kunst
Vergessen und wiederentdeckt, der schwedische Impressionist Anders Zorn

Wie kommt es, dass der schwedische Maler, Grafiker und Bildhauer Anders Leonard Zorn (1860-1920) für Jahrzehnte aus dem Blickfeld der Kunstgeschichte verschwand?
Zu Lebzeiten als Jahrhundertgenie euphorisch gefeiert, gerät er ab den 1920er-Jahren außerhalb Schwedens zunehmend in Vergessenheit. Die Retrospektive „Der schwedische Impressionist Anders Zorn“ im Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck versucht dieses Phänomen zu hinterfragen.

 
Bildende Kunst
Max Liebermann - Wegbereiter der Moderne - Hamburger Kunsthalle

„Zu populärem Erfolg werde ich es wohl nie bringen, dazu sind meine Bilder teilweise zu gut, teilweise nicht gut genug, jedenfalls nicht liebenswürdig genug“, schrieb Max Liebermann 1910 an seinen „verehrtesten Freund“, den Hamburger Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark.
Nun, wie wir wissen, hat er sich geirrt. Liebermann gilt heute als „Wegbereiter der Moderne“ in Deutschland. Die Hamburger Kunsthalle hat ihm eine große Retrospektive im Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart gewidmet, die sich als wahrer Publikumsmagnet entpuppt hat.

 
Bildende Kunst
Das Römer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim / Das Grab des Sen-nefer

Es sind nicht nur die namhaften Museen in Hamburg, Berlin oder München, die mit archäologischen Sensationen locken.
Ein kleines Haus in Hildesheim im Süden Niedersachsens kann mit den Institutionen der Großstädte durchaus konkurrieren: das Römer- und Pelizaeus-Museum. Mit seiner Sammlung ägyptischer Altertümer erlangte es internationale Reputation. Zum Inventar des Hauses gehören rund 8.000 Exponate aus dem Alten Ägypten. Exponate von unglaublicher Faszination.

 
Bildende Kunst
Dialog zwischen alter und neuer Kunst: „Die niederländische Savanne“

Welchen Einfluss hat die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts auf die zeitgenössische Kunst?
Was haben der bedeutendste Tier- und Landschaftsmaler der Niederlande Paulus Potter und der amerikanischen Maler und Objektkünstler Frank Stella gemeinsam? Die Ausstellung „Die niederländische Savanne. Alte Meister - Neue Kunst“ im Staatlichen Museum Schwerin geht diesen Fragen nach. Die Schau belegt anhand zahlreicher Exponate den innovativen Einfluss der Niederländer auf die Entwicklung der modernen Kunst, explizit auf die abstrakte Malerei. Die Malerei des „Goldenen Zeitalters“ als Vorreiter des Abstrakten? Eine These, die kontroverse Diskussionen auslösen dürfte.

 
Bildende Kunst
alt

„Wunder gibt es immer wieder“, sang Katja Ebstein 1970. Das ist schon eine Weile her, aber wie die derzeitige Ausstellung in den Deichtorhallen zeigt, soll man die Hoffnung nie aufgeben.
All zu oft waren die Deichtorhallen zu einer pragmatisch nüchternen, da preisgünstigen Ausstellungspräsentation genötigt. Was soll man machen, wenn der Etat nicht mal reicht, die Lecks im Dach zu flicken. Die von der Berliner Praxis für Ausstellung und Theorie kuratierte „Wunder“-Schau über all das, was den Menschen seit dem 4. Jahrhundert bis in die Gegenwart zum Staunen bringt, zeigt nun, was mit Hilfe einer so potenten Institution wie der Siemens Stiftung möglich ist: Ausstellungsarchitekt Roger Bundschuh entwarf eine Art Stadtlandschaft voller kubischer Räume mit teils turmhohen Türen, die spannende Sichtachsen und Bezüge zwischen den Objekten aus Kunst, Wissenschaft und Religion erlauben.

 
Bildende Kunst
Viviane Gernaert und Florian Breetzke: „Schichten“

Das Kunstforum Markert zeigt in seiner neuen Ausstellung „Schichten“ Werke zweier junger, in Hamburg lebender Künstler.
Viviane Gernaert (*1976) studierte Kunst am Institut Superieur de Peintre in Brüssel und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Florian Breetzke (*1974) absolvierte sein Kunststudium an der University British Columbia Canada und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

 
Bildende Kunst
Rollenbilder und Rollenspiele - künstlerische Verkleidung

Salzburg, die Stadt Mozarts, die Stadt der Festspiele und des unverwüstlichen „Jedermann“, etabliert sich zunehmend auch als Stadt der bildenden Künste.

Im spektakulär schön gelegenen Museum der Moderne, das 2004 auf dem Mönchsberg, dem steinernen Herzen der Stadt, eröffnet wurde, läuft noch bis Ende Oktober eine Schau, die so gut ist, dass man kurzentschlossen seine sieben Sachen packen sollte, um sie noch zu sehen: „Rollenbilder – Rollenspiele“ ist eine grandiose Tour d’Horizon über die Spielarten künstlerischer Verkleidung – von den Tableaux vivants des 19. Jahrhunderts bis zu den Selbstdarstellungen im Internet.

 
Bildende Kunst
Haeinsa, Tripikata, Buddha und die Musen - Haein Art Project

Es ist still und einsam nachts in der alten Klosteranlage von Haeinsa, im Gaya Mountain National Park von Südkorea, nur ab und zu das raue Krächzen der Krähen und gegen 3 Uhr 30 nacheinander der Klang einer Glocke, eines Gongs und einer Trommel.
Dann erwachen die Mönche und beginnen ihren noch dunklen Tag mit sonoren Gesängen in den Tempeln.
Tagsüber ist es dagegen umso belebter, quirliger und lauter. Mönche, Touristen und Meditationsjünger bevölkern die über 1.200 Jahre alte Klosteranlage, die durch Alter, Größe, Architektur, räumliches Verständnis und kunsthandwerkliche Ausstattung beeindruckt. Hier oben, auf über 1.800 Metern Höhe, ist das geregelte Leben von mehreren Dingen geprägt: Beten und Meditation, Arbeit und Instanthaltung sowie von der Betreuung der Touristen und Besucher.

 
Bildende Kunst
„Zur Nachahmung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“

„Nur noch kurz die Welt retten“, Tim Bendzkos Rap ist nicht allein wegen der locker flockigen Melodie zum Sommerhit des Jahres geworden.

Der Song trifft den Nerv unserer Zeit: Eine Klimakatastrophe jagt die nächste, wer wünschte sich da nicht einen Supermann, der die Erde bewahrt. Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, selbst etwas zu tun. Wie, das zeigt die Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“ in der Hamburger HafenCity.

 

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