Bildende Kunst in und um Hamburg
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- Geschrieben von: Christel Busch -

"Malermeese – Meesemaler" zeigt in einer chronologisch konzipierten Ausstellung im Museum der Moderne in Salzburg das malerische Œuvre des 1970 in Tokio geborenen Künstlers.
In dem bunten, neo-expressionistischen Kosmos des Adidas-Jackenträgers tummeln sich bitterböse Helden der germanischen Sage, Götter der ägyptischen Mythologie, Adelige und Monster. In seiner Bilderwelt sind Echnaton, Nero, Mussolini, Göring und Hitler als Diktatoren der Weltgeschichte präsent sowie Swastika, Hakenkreuz, Eisernes Kreuz und Hitlergruß als Symbole totalitärer Regime.
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Zwei Frauen aus Hamburg. Zwei Generationen. Zwei jüdische Schicksale.
Was die beiden Künstlerinnen eint, ist das Verständnis der Linie als Körper im Raum, die minimalistische Formensprache und die Liebe zum Experiment. Grund genug für die Hamburger Kunsthalle, die Werke von Eva Hesse (1936-1970) und Gego (1912-1994) im Doppelpack vorzustellen. So richtig gelungen allerdings ist nur die zweite Schau „Line as Object“.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Das Kunstforum Markert Gruppe in Hamburg präsentiert von Mitte Januar bis Ende März internationale Videokunst zum Thema Landschaft.
Der Begriff ‚Landschaft’ wird vor allem in zwei Bedeutungen verwendet: zum einen bezeichnet es die kulturell geprägte, subjektive Wahrnehmung einer Gegend als ästhetische und geistige Ganzheit (philosophisch-kulturwissenschaftlicher Landschaftsbegriff), zum anderen wird es, vor allem in der Geographie, verwendet, um ein Gebiet zu bezeichnen, das sich durch naturwissenschaftlich erfassbare Merkmale von anderen Gebieten abgrenzt (geographischer Landschaftsbegriff) (1).
Generell aber gibt es keine einheitliche Definition, was Landschaft sei, weshalb der Begriff aufgrund seiner lebensweltlichen, ästhetischen, territorialen, sozialen, politischen, ökonomischen, geographischen, planerischen, ethnologischen und philosophischen Bezüge auch als ein „kompositorischer“(2) bezeichnet werden kann, dessen „semantischer Hof“(3) von einer über tausendjährigen mitteleuropäischen Ideen-, Literatur- und Kunstgeschichte geprägt wurde.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Das Museum Kunst der Westküste gehört zu den jüngsten und sehenswertesten Museen in Norddeutschland.
Das im Jahr 2009 eröffnete, auf der Insel Föhr gelegene gemeinnützige Stiftermuseum widmet sich der Sammlung, Erforschung und Vermittlung von Kunst zum Thema Meer und Küste.
Die Stifterfamilie ist seit langem in der Region tätig – Vater Frederik Paulsen wurde 1909 in Dagebüll geboren und verstarb 1997 auf Föhr. Vor den Nazis über die Schweiz nach Schweden geflohen, gründete Paulsen Senior den weltweit agierenden Konzern Ferring Pharmaceuticals sowie die Ferring Stiftung, die sich seit 1988 in erster Linie der Erforschung der Lebensbedingungen in Küstengewässern, insbesondere im Nordfriesischen Wattenmeer und dessen Inseln und die Unterstützung von Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensbedingungen in diesen Gebieten gewidmet hat. Außerdem liegt der Fokus auf der Förderung der friesischen Sprache und Kultur, sowie auch anderer kleiner Sprachen.
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- Geschrieben von: Wilfried Dürkoop -

In der Frankfurter Schirn Kunsthalle wird Théodore Géricault (1791-1824), ein Großmeister der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, eine Ausstellung mit mehr als 60 Werken eingerichtet, die den Schwerpunkt auf Schmerz und Leiden legt.
Mit dem Gemälde „Das Floß der Medusa“ ist Théodore Géricault in die Kunstgeschichte eingegangen. Das im Pariser Louvre ausgestellte Historienbild konnte nicht ausgeliehen werden. Jedoch sind in Frankfurt vorbereitende Gemälde und Zeichnungen zu sehen.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Ernst-Ludwig Kirchner, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Max Liebermann, Christian Schad, Egon Schiele – Namen, die sich wie das Who is Who der klassischen Moderne lesen.
Die Künstler gehören zu den prominentesten Vertreter der neuen Ausstellung in der Berlinischen Galerie. Insgesamt präsentiert die Schau 102 Kunstschaffende der Wiener und Berliner Avantgarde. Rund 200 Exponate - Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen - spannen einen Bogen von den Wiener und Berliner Secessionisten, über den Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit nach dem Ersten Weltkrieg sowie dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Dem wechselseitigen Austausch in der bildenden Kunst, den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Wiener und Berliner Kunstszene widmet sich die Ausstellung. Wien versus Berlin?
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Unter dem Titel „Offshore“ stellt die Hamburger Galerie Hengevoss-Dürkop erstmals Landschaften der auf Mallorca lebenden deutschen Künstlerin Cris Pink vor.
„Offshore“, ein geläufiger Begriff aus der Wirtschaftssprache, bedeutet im ursprünglichen Sinne „küstenfern“ – und die Landschaften von Cris Pink sind in der Tat fern der Küste: Bis auf wenige Ausnahmen dominieren Wasserlandschaften im Werk der gebürtigen Koblenzerin, die seit mehr als 30 Jahren auf Mallorca lebt.
Diese Landschaften sind keine Abbilder der Natur, keine Dokumente, auch wenn sie nach konkreter Anschauung vor Ort entstanden sind. Cris Pink reist viel und sie zeichnet auf ihren Reisen unentwegt. Zurück im Atelier jedoch löst sie sich von den naturalistischen Skizzen, entkleidet die Landschaft gleichsam ihrer Körperlichkeit und transformiert sie zu spirituell durchdrungenen Empfindungsräumen aus Licht und Farbe.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Den "Malweibern" der Berliner Secession (1898–1913) Käthe Kollwitz, Julie Wolfthorn, Dora Hitz, Sabine Lepsius, Clara Siewert, Charlotte Berend-Corinth und Maria Slavona ist die Ausstellung der Herbert Gerisch-Stiftung in der Villa Wachholtz, Neumünster, gewidmet.
Die Schau präsentiert über 60 Exponate, darunter Portraits, Stillleben und Landschaftsbilder sowie Grafiken und Aquarelle. Die Arbeiten geben Einblick in das künstlerische Schaffen der Malerinnen im Berlin der Jahrhundertwende. Die Ausstellung weist aber auch auf die schwierige Lebenssituation der Künstlerinnen im Deutschen Kaiserreich von 1871 hin. Mit der Gründung der Berliner Secession ändert sich erstmals ihre Situation. Frauen sind als gleichberechtigte Mitglieder zugelassen. Beginnt nun der Siegeszug des weiblichen Geschlechts in der bildenden Kunst?
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- Geschrieben von: Isabelle Hofmann -

Er war der Outlaw auf dem Olymp. Ein schillernder, unheimlicher Typ, der stets mit einer verzückten Horde wollüstiger Weiber und dämonischer Waldgeister auftrat.
Seit der Antike steht Dionysos (bei den Römern Bacchus genannt), für die dunklen, triebhaften Seiten aller irdischen und göttlichen Existenz. Seine ausschweifende Lebenslust und Wildheit machten ihn im Laufe der Jahrhunderte zum beliebtesten Gott der bildenden Kunst. Doch das allein ist nicht der Grund, warum ihm das Bucerius Kunst Forum derzeit eine opulente Themenschau widmet. Eine Ausstellung mit mehr als 90 hochkarätigen Leihgaben aus Dresden, London, Neapel und Wien, die einen Zeitraum von 2400 Jahren umspannen: „Dionysos – Rausch und Ekstase“ führt vor Augen, wie eng sich Künstler der Neuzeit an antiken Vorbildern orientiert haben. Zum ersten Mal werden hier antike Vasen, Reliefs, Skulpturen und Sarkophage den Gemälden der Renaissance und des Barock gegenübergestellt und zeigen im direkten Vergleich verblüffende Übereinstimmungen.
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- Geschrieben von: Christel Busch -

Düsseldorf lockt in diesem Herbst mit einer spektakulären Ausstellung.
Das K 20 am Grabbeplatz,der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, präsentiert frühe Arbeiten des amerikanischen Bildhauers Alexander Calder, der als erster Künstler Skulpturen in Bewegung versetzt. "Warum muss die Kunst denn statisch sein? Der nächste Schritt in der Bildhauerei ist Bewegung", erläutert er seine Vorliebe für die Kinetik. Im Fokus der Schau stehen die Mobiles. Von der Decke hängend oder stehend, bezaubern die filigranen, sanft schwingenden – manchmal auch klingenden – Objekte den Besucher.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Eine Werkschau eines Künstlers über einen Arbeitszeitraum von 15 Jahren zu präsentieren ist einerseits Zusammenfassung dessen, was sich über eine solche Zeitspanne künstlerisch getan und verändert hat, andererseits ordnet sich ein Werk wie dieses in einen allgemeinen Kontext der Kunst ein.
Hieronymus Proskes „Repertoire“, die „Fundstätte“ oder modern ausgedrückt, die Gesamtheit seiner künstlerischen Werke, die verfügbar sind, ist nun in der Fabrik der Künste in Hamburg zu sehen. Vorweg sei gesagt, dass dieses Repertoire im Kern nur dann zu verstehen ist, wenn man die Verschmelzung von Sichtbarkeit der dechiffrierbaren Bildmotive mit der Unsichtbarkeit, also den Themen jenseits der Bildfläche wahrnimmt.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Es ist nicht sein erstes, doch bestimmt das aufwendigste, langfristig geplanteste Lichtkunstprojekt seiner noch jungen Karriere!
Der in Hamburg lebende Künstler und Filmemacher Till Nowak hat viel Erfahrung in Sachen Lichtkunst gesammelt: „Edges“, eine Installation, die er zwischen 2004 und 2008 in vier verschiedenen Varianten in Hessen und Rheinland-Pfalz zeigte, gehört dazu, wie seine Großprojektion „Red & Blue“ auf die monumentale Fassade des Castel dell‘Ovo in Neapel im Jahr 2009. Ab 2010 bespielt Nowak dann Norddeutschland mit „KELVIN“ einer Installation am historischen Wasserturm in Neumünster und „AURA“ entlang der Osakaallee in Hamburgs HafenCity. Das jüngste Projekt nennt sich „PASSAGE“ und ist nun in Rendsburg dauerhaft zu sehen.
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- Geschrieben von: Claus Friede -

Das sichtbare Hauptelement der klassischen chinesischen Malerei sowie der Kalligraphie, ist die Linie.
Aufgrund dieses gemeinsamen Merkmals stehen sich diese beiden Kunstformen, von früher Zeit an, in einer engen, wechselseitig bestimmenden Beziehung. Ab dem 13. Jahrhundert legen bis zum heutigen Tag viele Künstler bewusst einen besonderen Wert auf die Verbindung der chinesischen Malerei und Kalligraphie und fördern die Verschmelzung der beiden Genres.
In diesem prägnanten Verhältnis wuchsen auch die künstlerischen Ursprünge des taiwanischen Malers Yahon Chang zu einem eigenen Kosmos und seiner individuellen Ausdrucksform. Eine große Auswahl seiner Werke sind erstmals in Hamburg in einer Ausstellung im Kunstforum Markert Gruppe zu sehen.
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- Geschrieben von: Wilfried Dürkoop -

Die Ideen des Konzeptkünstlers Piero Manzonis (1933-1963) führten über das hinaus, was die hergebrachte Kunst in den 1950er-Jahren zu bieten hatte.
Seine noch immer fesselnde Radikalität glänzt jetzt in einer Ausstellung mit gut 100 Arbeiten im Frankfurter Städel Museum.
Manzoni, Sohn eines italienischen Adeligen, verstand sich aufs Provozieren. Er führte als erster hart gekochte Eier in die Kunst ein, indem er sie mit seinem rechten Daumenabdruck versah und Galeriebesuchern zum „Kunstverzehr“ anbot. Seinen Atem blies er in Ballons, die er auf Sockeln platzierte. Von diesen „pneumatischen Skulpturen“ sind nur noch schrumpelige Reste geblieben, künden aber gleichwohl von Esprit und Schöpferodem. Im Mai 1961 füllte Manzoni jeweils 30 Gramm einer Substanz, die er als seine eigenen Fäkalien ausgab, in zylindrische Blechdosen und versiegelte sie geruchssicher. Diese von 1 bis 90 nummerierten Dosen mit der auf einer Banderole in vier Sprachen bezeichnete „Merda d'artista“ wurden von ihm signiert und für den Preis einer Feinunze Gold verkauft. Manzonis Kreislauf der Produktion von Kunst organisch-biologischer Art von dem Verzehr der Eier über die Atemluft in Luftballons bis zur Ausscheidung von Verdauungsprodukten hat sich geschlossen.