Kultur, Geschichte & Management
Affordable Art Fair

In Hamburg eine Kunstmesse auf die Beine zu stellen, ist alles andere als ein einfaches Unterfangen.
Nachdem die „Art Hamburg“ 1991 gefloppt war, resignierten viele Galeristen und glaubten fortan, dass die Hansestadt nun mal kein Pflaster für internationale Messen à la Art Cologne oder Art Basel sei. Doch nun, mehr als zwanzig Jahre später, kommt eine Messe mit 55 internationalen Galerien an die Alster, die aufräumen will mit alten Vorurteilen und deren Name Programm ist: Die Affordable Art Fair, (15.-18.11, Hamburger Messehallen) versteht sich als Plattform für alle Kunstliebhaber – auch für diejenigen mit kleinem Portemonnaie. Die Preisgrenze liegt bei 5.000 Euro.

 
Festivals, Medien & TV
54. Nordische Filmtage Lübeck

Der letzte Filmvorhang ist gefallen.
Nach fünf Tagen und 149 Filmen der Genres Spiel- und Horrorfilm, Dokumentar- und Kurzfilm, Filme für junge Zuschauer ist das größte und wichtigste nordische Filmfestival Europas am 4. November 2012 zu Ende gegangen. Auch dieses Jahr kämpften Filmemacher aus skandinavischen und baltischen Ländern sowie aus Norddeutschland um einen der begehrten acht Filmpreise.

 
Bildende Kunst
Yuki Yamamoto: „Parallel Circles“

Der aus Japan stammende und in Berlin lebende Künstler Yuki Yamamoto präsentiert in seiner ersten Einzelausstellung in Europa, in der Mikiko Sato Gallery Hamburg, eine Auswahl seiner Werke der letzten Jahre.
Yamamoto wuchs auf der im Norden Japans gelegenen Insel Hokkaido, in einem kleinen, ländlichen Ort auf. Dieses Umfeld prägt den 31-jährigen Künstler bis heute, auch wenn er längt in der Großstadt lebt und arbeitet. Wenn er vom klaren, schwarz- und raumtiefen Sternenhimmel seiner Heimat erzählt, dann ist man mittendrin in der ersten Annäherung an seine Kunst. Es sind Bilder von unglaublicher Dichte, bestehend aus farbigen Kreisen und Punkten, die mit der Begrifflichkeit von Unendlichkeit spielen.

 
Film
50 Jahre Viennale - Wien - Filmfestival - Was war. Was ist.

Es war eine bleierne Zeit: An einer geopolitischen Nahtstelle des Kalten Krieges versuchte sich ein nur oberflächlich entnazifiziertes Österreich als «Geisteskontinent» (Friedrich Heer) und Kulturgroßmacht neu zu erfinden.
Die «langen 1950er-Jahre» erstreckten sich bis weit ins nächste Jahrzehnt, in der Kulturpolitik dominierte, getragen vom Missionierungswillen des ÖVP-Unterrichtsministers Felix Hurdes, ein konservativer, rechtskatholischer Kulturalismus, der nahezu nahtlos an die Zeit vor 1938 anschloss.
Im Sinne einer offiziellen Staatskulturdoktrin war vor allem wichtig, was Burg und Oper an Sinn- und Bedeutungsproduktion lieferten, und auch ein gewisses Schwelgen im Habsburgermythos verband sich gut mit einem Kulturbegriff, der im erhabenen Überzeitlichen die Rettung vor der unmittelbaren Vergangenheit suchte.

 
Fotografie
Vienna's Shooting Girls – Jüdische Fotografinnen aus Wien

Eine neue und überaus sehenswerte Ausstellung im Jüdischen Museum Wien macht ein bedeutendes Kapitel jüdischer Frauengeschichte sichtbar.
Es gibt Fragen, die erst sehr spät gestellt werden: Das Jüdische Museum in Wien geht den Gründen nach, warum der größte Teil aller Fotostudios in Wien zwischen 1860 und 1938 in weiblich jüdischer Hand waren.
Sie kamen aus wohlhabenden liberalen Familien, höhere Schulbildung und Berufsausbildung war Teil des jüdischen Selbstverständnissen und der Beruf schien auch deshalb so beliebt, weil er keine akademische Ausbildung erforderte, die damals für Frauen per se schwer zu erlangen war.

 
Literatur
Peggy Parnass

Sie ist Hamburgs Mutter Courage: Peggy Parnass hat mit ihren Gerichtsreportagen Geschichte geschrieben.
In Ihrem Buch „Kindheit“ stellt sie sich erneut ihrer eigenen Geschichte.

Isabelle Hofmann (IH): „Kindheit“, illustriert von der brasilianischen Künstlerin Tita do Rêgo Silva mit großartigen Originalholzschnitten, ist eines der schönsten Künstlerbücher dieses Herbstes. Ihre Erinnerungen an diese Zeit jedoch sind grauenvoll. Die Nazis haben Ihre Eltern und Großeltern umgebracht. Bis auf eine Tante in Belgien, einen Onkel in London und ihren kleinen Bruder, mit dem Ihre Mutter Sie 1939 nach Schweden schickte, wurde Ihre gesamte Familie ausgelöscht. Hatten Sie nicht gesagt, dass Sie nie über Ihre Kindheit sprechen wollen?

 
Bildende Kunst
Dialog über Grenzen: Kunst aus Ost und West – Die Sammlung Riese

50 Jahre Sammlerleidenschaft – und kein Ende in Sicht...
Hans-Peter Riese, ehemaliger Journalist und ARD-Auslandskorrespondent, sammelte rund 300 Objekte aus Malerei, Grafik, Collage, Fotografie und Skulptur. Nur einen Teil davon - 150 repräsentative Exponate - zeigt die Ausstellung „Dialog über Grenzen“ im St. Annen-Museum Lübeck. Die Schau dokumentiert die parallele Kunstentwicklung von Künstlern im Westen und im Ostblock, vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Ein spannender Dialog über ideologische Grenzen hinweg.

 
Bildende Kunst
Armin Mühsam: „Historical Inevitability“

Die Galerie Lichtpunkt Ambacher Contemporary in München und danach das Kunstforum Markert in Hamburg zeigen Werke des Malers Armin Mühsam unter dem Titel „Historical Inevitability“ - "Historische Unvermeidbarkeit".
Der Künstler ist Wahlamerikaner, Deutscher, Siebenbürger. Mühsam malt am liebsten Interieurs, Landschaften und Architekturmodelle in Öl. Auf seinen meist leuchtend bunten Bildern fehlen die Menschen. Sie müssen aber da gewesen sein, denn sie haben Spuren hinterlassen.

 
Festivals, Medien & TV
Das 6. ZEBRA Poetry Festival

Es ist weltweit DAS Filmfestival für Poesie und Film, und verbindet alle zwei Jahre die Genres miteinander.
Schon vor der Eröffnung des 6. ZEBRA Poetry Film Festivals kam beim wartenden Publikum die Frage auf, warum der Namensgeber des Festivals ein Zebra ist. Das konnte dann einer der Programmmacher, Thomas Zendelgiacomo DelBel, endlich auf der Bühne aufklären: „MGM hat den brüllenden Löwen, wir haben das Zebra“. Und wie es sich für eine gute Corporate Identity gehört, werden die Filmpreise – nein, keine kleinen Zebrafigürchen sein, sondern Zebra-Schals einer Leipziger Designerin.

 
Theater - Tanz
pegasus-preis-2012

Ein Stuhl, rot-golden wie für die Zuschauer, hängt knapp über dem Bühnenboden, rechts und links an der Lehne trägt der goldenen Schwingen.
Pegasus kurz vor der Landung im Allee-Theater an der Max-Brauer-Allee. Ein hübsch verfremdetes Zitat der rot-goldenen, verheißungsvollen Stühlesammlung im Zuschauerraum.

Bald ist das vollbesetzte Haus freudiger Erwartung, die theaterleitende Familie Deeken sowieso. Denn der Pegasus-Preis, seit 1999 von ExxonMobil jährlich verliehen an ein Hamburger Privattheater, besteht ja nicht nur aus einer hübschen goldglänzenden Statue des geflügelten Rosses, sondern auch aus ganz profanen, aber nicht weniger beflügelnden 35.000 Euro, mit denen das Gewinner-Theater eine der kommenden Inszenierungen noch sehens- und hörenswerter machen kann.

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.