CDs KlassikKompass
Ott und Tristano: Scandale

Sternstunden der Musikgeschichte müssen nicht auf großer Bühne stattfinden. Manchmal erreicht bahnbrechend Neues im ganz kleinen Kreis das Ohr der Welt. So wie an einem Sonntag Nachmittag Anfang Juni 1912, als der französische Schriftsteller, Musikkritiker und -wissenschaftler Louis Laloy nicht nur den damals 50 Jahre alten Komponisten Claude Debussy nebst Ehefrau zu sich einlud, dessen Biographie er 1909 geschrieben hatte. Ein weiterer Gast war der 21 Jahre jüngere Russe Igor Strawinsky, der sein neues Werk mitgebracht hatte.

 
CDs KlassikKompass

VocaMe - Severin Schindler
 
Das Gesangsquartett VocaMe lässt die Gesänge der Hildegard von Bingen wieder aufleben – bewegende Musik aus der Tiefe der Seele und der Schöpfung. Zu hören auf einer CD und bei zwei Konzerten im Marien-Dom von Hamburg und im Kreuzgang des Klosters Walkenried.

 
CDs JazzMe
Justin Clark: Permanent Transience

Der US-Amerikaner Justin Clark hat sich für ein Instrument entschieden, das bei den meisten von uns wohl nicht in den Top 30 landet, wenn es um die musikalische Erziehung der Kinder geht: die Bassposaune. Das hat – im scharfen Kontrast beispielsweise zur Trompete – den Vorteil, dass er nicht auf einen bestimmten Stil oder ein übermächtiges Vorbild festgelegt ist. So hat Clark zunächst eine steile Karriere als Orchestermusiker, Solist und Lehrstuhlinhaber in der klassischen Musiksparte hingelegt.

 
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Lettischer Rundfunkchor

Die Lettische Musikszene ist eine ganz besondere – für ein so kleines Land geradezu herausragend. Dies trifft unumstritten für die Gesangskunst und die Chormusik zu.
Sacred Love (Heilige Liebe) ist der Titel einer kürzlich erschienenen CD des 1940 gegründeten Lettischen Radiochors (Latvijas Radio Koris) mit Sitz in Riga. Er gehört zu den besten Kammerchören in Europa. Sigvards Klava dirigiert und leitet ihn seit 1992 künstlerisch und hat seither die meisten Uraufführungen neuer Chorwerke lettischer Komponisten geführt.

 
CDs JazzMe
Atavistic Music: Extreme Jazz

Nein, den gern bemühten Vergleich mit Lang Lang mag Yojo gar nicht. Zu Recht, denn dieser Pianist kennt keine Genregrenzen! Und wenn sich hier mit Alexander Suleiman noch ein Cellist an seine Seite gesellt, der das Saiten-Abenteuer liebt, gibt das im Ergebnis einen ebenso wilden wie intelligenten Ritt durch die Tonräume.

 
CDs KlassikKompass
Sefarad hören - eine jüdische Zeitreise

Die CD-Betitelung bringt es auf den Punkt – eine Reise in eine vergangene Zeit, in eine längst vergangene Welt, deren Nachwehen hier und da bis heute spürbar sind und deren Kultur sich in den letzten Jahren einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen darf. Die Rede ist von der sephardischen Kultur, die ihren Ursprung auf der iberischen Halbinsel hat. „Zarfad“ ist das hebräische Wort für Spanien und so ist die Herleitung zu den Sephardim, für die in Spanien und Portugal lebenden Juden, (nach einer der vielen Vertreibungen aus Jerusalem dort hingelangt) schnell nachvollziehbar.

 
CDs KlassikKompass
 Jacques Loussier zum 80. Geburtstag

Dass Jacques Loussier der Mann ist, der in den 1950er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Swing aus dem alten Bach herauskitzelte und ihn mit seinen Jazz-Improvisationen aus der E-Musik-Schublade herausholte, ist eine bis heute unvergessene Revolution. Dass Loussier außerdem ein Komponist ist, der mehr als 70 Film- und Ballettmusiken geschrieben hat und dass er im Studio seines Schlosses Miraval in der Provence unermüdlich, ja fast besessen daran arbeitet, die sogenannten „ernste“ Musik mit den Stilmitteln der anderen Hälfte des musikalischen Universums zusammenzubringen, weiß kaum einer. Jetzt lädt eine verdienstvolle Naxos-CD mit den zwei Violinkonzerten Loussiers zum 80. Geburtstag dazu ein, diese andere Seite des „Play Bach“-Erfinders zu entdecken.

 
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Heras-Casaldo

Manchmal gehen die Verheißungen eines CD-Covers und der musikalische Inhalt auf der silbernen Scheibe etwas getrennte Wege. So in diesem Fall, die als Inhalt den Meister des Kastratengesangs der Barockzeit Carol Borschi alias Farinelli benennt und sich lediglich drei von zwanzig Stücken darauf befinden, die vom Countertenor Bejun Mehta in die entsprechende Richtung überhaupt geleitet werden. Alle weiteren sind Kompositionen rein für Instrumente aus dem italienischen, spanischen und deutschen Raum der 17. und 18. Jahrhunderts.

 
CDs JazzMe
Stefanie Boltz:

Mancher kennt sie vielleicht schon als Hälfte des Jazz-Duos „Le Bang Bang“, jetzt kommt Stefanie Boltz mit einer Scheibe unter eigenem Namen. „Love, lakes and snakes“ entführt in einen entspannten Tag, lässt die alltäglichen Lasten abfallen. Gleich mit „Sunrise“ versüßt sie uns den ersehnten strahlenden Sonnenaufgang. Mal relaxt, mal eindringlich, mal erzählerisch-begleitend führt sie mit Herz und Seele durch diese Sammlung von elf Eigenkompositionen und drei Standards.

 
CDs KlassikKompass
Ensemble plus ultra

Zwei CDs mit geistlicher Musik aus Madrid und Toledo führen 400 Jahre zurück in die glanzvolle Blütezeit der mehrstimmigen Vokalkomposition der spanischen Renaissance – großartig interpretiert von zwei jungen britischen Ensembles.

 
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Johannes Brahms: Violin Sonatas - Barati-Wuertz

Das Duo Kristóf Baráti (Violine) und Klára Würtz (Klavier) spielte im August 2013 im ob seiner Akustik preisgekrönten Konzertsaal des Kodály Centre im südungarischen Pécs eine komplette Brahms-Edition ein. Als Auszug daraus liegt ab morgen eine Einzel-CD vor, die die Sonaten 1 bis 3 wiedergibt.

 
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Igor Levits faszinierendes Bach-Universum

In seiner zweiten Veröffentlichung präsentiert der russischstämmige Pianist Igor Levit die sechs Partiten BWV 825-830 von Johann Sebastian Bach und nimmt seine Zuhörer mit auf die faszinierende Entdeckungsreise in ein wahrhaft spektakuläres Bach-Universum.

 
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C. Gerhaher - Nachviolen

Die Nachtviole ist ein krautiges Gewächs aus der Familie der Kreuzblütler, von denen es 24 Arten und Unterarten gibt. Sie hat optisch eine unspektakuläre Blüte, verströmt jedoch besonders des Nachts ihren Duft.
24 Lieder – passend – umfasst die CD-Neuerscheinung des Bariton Christian Gerhaher, begleitet von Gerold Huber am Piano, auf der die „Nachtviolen“ zu hören sind. Franz Schuberts (1797-1828) Freund und Wiener Wohngenosse, der österreichische Dichter Johann Mayrhofer (1787-1836), gab einem Gedicht und der musikalischen Sammlung ihren Namen. Warum der Name so passend ist hört man von Anbeginn an. Schuberts Vertonungen sind volksnahe, schlichte und einfache (im edelsten Sinn) Lieder. Neben Mayrhofers liegen Gedichte von Goethe, Schlegel, Voss und anderen zugrunde.

 
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Felix Mendelssohns „Sommernachtstraum“ in Salzburg

Shakespeares „Sommernachtstraum“, inszeniert von Henry Mason, mit Mendelssohns kompletter Schauspielmusik, dirigiert von Ivor Bolton – eine traumhafte Aufführung der Salzburger Festspiele ist jetzt auf DVD erschienen.

Die Nazis hatten mit Felix Mendelssohns überaus populärer Schauspielmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ große Probleme. Der „Notstand“: „Die Musik Mendelssohns ist im Dritten Reich mit den unumstößlich und kompromisslos gültigen Gesetzen von Primat der Rasse und des Blutes nicht mehr zu verantworten. Diese Musik ist genialisch, aber unbeschadet ihrer musikalischen Werte ist sie für eine völkische Kulturbewegung untragbar.“ Man verbot die Aufführung – wie die aller übrigen Mendelssohn-Werke – und vergab Kompositionsaufträge, um sie zu ersetzen. Etliche deutsche Komponisten haben das brav versucht; Carl Orff etwa ließ sich für seine Fassung mit 5.000 Reichsmark belohnen.

 

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