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Kultur - Kunst - Altona: Der Glanz des Widerstands - Der Gesit der Palmaille

Der Hamburger Storck Verlag hat soeben den Titel „Der Geist der Palmaille“ der vor anderthalb Jahren verstorbenen Kunsthistorikerin, Archäologin und Sozialwissenschafterin Ruth Pinnau in dritter Auflage vorgestellt.
In der erstmalig 1997 publizierten Hamburgensie tritt die norddeutsche Autorin nachdrücklich und leidenschaftlich für den einzigartigen und autonomen Geist des ehemals eigenständigen Altonas und die Bewahrung jenes kulturhistorischen Gedächtnisses ein, von dem die Freie und Hansestadt Hamburg gerade auch in Eigendefinitions- und Imagefragen bis heute profitieren konnte.

 
CDs JazzMe

Es gibt Alben, die ihr großes Publikum nicht finden werden. Es gibt Alben, die dennoch wirkungsvoll sind. Und es gibt Alben, da muss man zuhören, konzentriert und mit Feingefühl.

 

Ricardo Villalobos, einer der bekanntesten DJs und Produzenten für elektronische Musik hat sich mit seinem musikalischen Partner Max Loderbauer wohl einen kleinen Traum erfüllt. Sie haben ein sensibles und mutiges Stück Musik bei einem der großen deutschen Labels abgeliefert. Die Musikwelt der Münchner ECM dient den beiden Elektronikern als Spielwiese und Steinbruch zugleich. Das Ausgangsmaterial stammt aus Werken von Christian Wallumröd, Alexander Knaifel, John Abercrombie, Miroslav Vitous, Louis Sclavis, Wolfert Breverode, Paul Giger, Enrico Rava/Stefano Bollani/Paul Motian, Arvo Pärt und Bennie Maupin.

 
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Töchterland Diana Nasher

Diana Nasher ist Ärztin in Deutschland und stammt aus Afghanistan, präzise aus dem Norden des Landes, aus Kunduz, jenem Ort in dem heute die Bundeswehr einen großen Stützpunkt unterhält.
Sie hat ihr erstes Buch geschrieben; eine Familienchronik. „Töchterland“ handelt von drei Frauengenerationen, Großmutter, Mutter und Tochter die zwischen Deutschland und Afghanistan eingewoben sind – bis heute.

 
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Meine 11. Lange Nacht der Museen in Hamburg

Viel habe ich mir vorgenommen – wie immer zu viel. Und schließlich komme ich aus einem ein Quadratkilometer großen Umfeld gar nicht hinaus.
Meine Stationen, sechs an der Zahl, sind kurzweilig, spannend, faszinierend und die Lange Nacht verfliegt auf wundersame und wunderbare Weise.
Es ist sonnig, der Samstagabend angenehm mild und die Innenstadt ist voller Menschen. Zwischen Fußballfans aus Hamburg (dunkelblau) und Hannover (grün/rot) immer wieder ein Pulk von Menschen mit kleinen Heften (hellblau) in den Händen. Magisch angezogen scheinen die Kulturlemminge gen Deichtorhallen zuzustreben. Ich bewege mich in Gegenrichtung und komme mir vor wie ein Gegen-den-Strom-Marschierer.

 
Meinung
Zum Verschwinden von Ai Weiwei

„Too big to die“ heißt es in Finanzkreisen oft, wenn ein Weltkonzern oder eine Großbank Gefahr laufen, Pleite zu machen und von der Bildfläche zu verschwinden: Zu groß, um zu sterben.
Unwillkürlich kam mir dieser Satz in den Sinn, als Ai Weiwei vor zwei Wochen verschwand. Man hatte vorher ja die leise Hoffnung, dass es bei ihm, dem international geehrten Popstar der Gegenwartskunst und unerschrockenen Regimekritiker tatsächlich so wäre: Dass dieser bedeutende Künstler, der zur documenta 12 eintausend und einen Chinesen nach Kassel holte und dabei nicht Müde wurde, Verstöße gegen Menschenrechte, wirtschaftliche Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Behörden-Schlamperei und -Korruption in seiner Heimat zu kritisieren, nicht einfach ausgeschaltet werden kann.

 
Meinung
alt

Schon seit langem beschäftigt mich die Frage, warum es in Hamburg keine oder, selbst bei großzügiger Betrachtung, nur extrem wenige Künstlerfamilien gibt, die es über Generationen in der Hansestadt gehalten hat oder ausgehalten haben.
Dafür gibt es viele Gründe: Jeder Nicht-Hamburger und all die vielen, die als "Reingeschmeckte" in der Stadt leben, kommen irgendwann einmal an diesen speziellen Punkt, die noch immer bestehenden Dünkel, die die Herkunft betreffen.

 
Meinung
Musikpreis HANS - der Branchenverstärker

Zum zweiten Mal wurde er verliehen: der Musikpreis HANS, Kind der IHM (Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft).
Am 17. November war der große Abend, wieder im guten alten Gruenspan auf St. Pauli. Dieses Jahr gab es schon acht Kategorien, denen man einen Preis verpasste, 2009 nur vier.
Veranstalter Uriz von Oertzen erklärte den Namen der Auszeichnung: „Klingt doch wie Hanseat oder Hans Albers, das passt zu Hamburg.“

 
Meinung
Macht die Religion dumm? Ist die islamische Religion gewalttätig? Dies sind häufig gestellte Fragen in unserer Zeit.
Gleich vorweg: Keine Religion macht die Menschen dumm. Die Religionen lassen sich jedoch für verschiedene Zwecke instrumentalisieren. Der Islam ist durch seine Struktur z. B. für eine Radikalisierung sehr anfällig.

 
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Rezensiert! Zu Gast bei Monet

Es ist ein kleines ästhetisches Meisterwerk, was die österreichische Edition Styria da soeben auf den Markt gebracht hat. „Zu Gast bei Monet“ empfängt den Leser und Bildliebhaber nämlich wie einen Gast, führt diesen durch das fast zweihundert Seiten-Buch als ob er Haus und Besitz in Giverny von einem Mitglied der Familie Monet gezeigt bekommen würde.
Und so ist es denn auch: Claire Joyes, die Autorin, ist die Ehefrau des Urenkels von Monets zweiter Frau Alice.

 
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Die Frankfurter Buchmesse und das Buch als Kulturgut

Die Frankfurter Buchmesse öffnet vom 6. bis 10. Oktober 2010 wieder ihre Tore – dieses Jahr mit dem Ehrengast Argentinien. Für das interessierte Publikum geht es vor allem um Orientierungshilfe, um in der Flut neuer Titel nicht zu ertrinken.
Wohingegen sich die Fachleute längst nicht mehr nur über die Neuerscheinungen informieren, sondern schon seit Jahren gespannt auf die technischen Schnäppchen und ultimativen Errungenschaften im elektronischen Literaturbetrieb blicken: Welches sind die diesjährigen Messe-Projekte – Stichwort „Flying Sparks“, „Frankfurt Hot Spots“ oder „StoryDrive“ – und wie funktionieren sie? Welche neuen Kreativpotenziale erschließt sich der „Crowdsourcing-Wettbewerb“? Was bietet die letzte Generation des „All-New Kindle“-Readers und welche Titel erscheinen in Deutschland transmedial, als Film, Hörbuch oder deutsches E-Book?

 
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Rezensiert! Ein Hamburg Krimi von Gundula Thors

„Köhlbrand sehen und sterben“ von Gundula Thors ist ein 'Hamburg Krimi' und kommt leicht und spritzig wie ein Dienstagabendkrimi in der ARD daher.
Kunstdiebstähle halten Hamburg in Atem und vor allem Hamburg-Eppendorf. Wer wie ich, als Berlinerin, den Stadtteil nicht so gut kennt, dem passiert es schon einmal, dass er anfänglich zwischen den springenden Gedanken der Hauptfigur - der Kunsthistorikerin Syelle Lessing - der Eppendorfer Szene und den Bildwerken der Hamburger Kunsthalle kurzzeitig verloren geht. Aber dann kehrt sich dieser Zustand schnell um und eben wie bei den guten Dienstagabend-Krimis blickt der Leser schneller durch das Geflecht, als die Kunsthistorikerin, die dem Fall auf der Spur ist.

 
Meinung
Wir, das Team des Kinderbuchhauses Hamburg

Seit fünf Jahren sind wir mit wachsendem Erfolg unserer Arbeit zu Gast im Altonaer Museum. Nun hat der neue Senat beschlossen, dieses traditionsreiche Haus ohne Prüfung von Alternativen zum 1.1.2011 zu schließen.
Es gibt zahlreiche Gründe, um diese Schließung zu  verurteilen. Wir, das Team des Kinderbuchhauses, möchten unser Unverständnis für diese zerstörerische Art von Kulturpolitik zum Ausdruck bringen. Die Schließung eines ganzen Museums, die Auflösung einer gewachsenen Sammlung zerstört einen großen Teil des Gedächtnisses unserer Stadt und gibt ein verhängnisvolles Zeichen für die Wertschätzung der Kultur in Hamburg.

 
Meinung
Wir sind das Altonaer Museum

Das Altonaer Museum wird geschlossen, aber das Polizei-Orchester bleibt. Was für eine eklatante Fehlentscheidung!

Und dazu das unsägliche Prozedere: Kultursenator Reinhard Stuth fand vor der Senats-Pressekonferenz nicht die Zeit, Direktor Torkild Hinrichsen vom Aus seines Hauses zu informieren. Er meldete sich erst danach telefonisch. Einen schlechteren Führungsstil kann man sich kaum vorstellen.

 
Meinung
Friedrich Schirmers überstürzter Rücktritt Deutsches Schauspielhaus in Hamburg

Nun also Schirmer. Der dritte Rücktritt in kürzester Zeit.
Frank Baumbauer mutmaßte eine „Hamburger Krankheit“ und dieser Gedanke ist nicht abwegig. Doch wie bei jeder Krankheit hat es keinen Zweck auf die Opfer einzuprügeln.

 

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