Kultur Kolumne
- Geschrieben von Claus Friede -
Sehr unterschiedlich sind die drei Klassik-CDs um die es heute geht, obwohl alle drei einen Komponisten umspielen: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).
Piano, Violine und Gesang wäre der nächste Dreiklang. Vorgestellt werden Mozarts Klavierkonzert Nr. 1, 17 und 20 vorgetragen von Ingrid Jacoby; Mozarts Violinkonzerte Nr. 2 und 5 sowie die Sinfonia Concertante in E-Dur mit Frank Peter Zimmermann und „The Weber Sisters“ („Die Weber-Schwestern“), gemeint sind Josepha, Aloisia, Constanze und Sophie Weber, die die Sopranistin Sabine Devieilhe und der Dirigent Raphaël Pichon von Pygmalion in musikalische Gewänder kleiden.
- Geschrieben von Harry Popow -
Roman von Frank Witzel: „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“
Oh je!!! Was für eine Sprache? Mitunter mutet sie an wie ein sehr einfacher jugendlicher Straßenjargon, gemixt mit banalem Gewäsch aus dem Blickwinkel eines 14-Jährigen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Ein Doppelalbum für die Schlafenszeit – von wegen! „Night Music“ stellt für den Kontrabassist, Komponist und Autor Sven Faller keinesfalls einen einzigen Gedanken in diese Richtung dar.
- Geschrieben von Akiko Hitomi -
Vom 12. bis 16. April diskutierten und musizierten im Nordwesten der USA internationale Kulturgrößen, Nachwuchskünstler und Akademiker über europäische Musik. Schauplatz: der urwüchsig-gepflegte, ökologisch rauch- und abfallfreie, weitläufige und breitflächige Campus der Universität Oregon in Eugene.
Studierende skateboarden, radeln und schlendern über samtweiche, grasgrüne Rasenflächen oder unter schwindelerregend hohen Pinienbäumen und Zedernalleen vorbei an blühenden Büschen und Beeten, hochmodernen Business-Centern mit Solarzellwänden oder dem Campus-eigenen Museum – natürlich, so etwas gibt es hier an Amerikas Westküste!
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Ja, ich spreche von „Unterwerfung“, Ihrem visionären neuen Roman. Nicht etwa von ihren obszönen Vorstellungen, sich als zum Islam konvertierter Literaturprofessor ein ganzes Harem williger, blutjunger Sexgespielinnen halten zu können – diese Passagen kann man getrost ins Reich dreckiger Altmänner-Fantasien verbannen.
Ich meine Ihre Vorstellung einer schleichenden Islamisierung Frankreichs (und folglich Europas). Die entwickeln Sie in Ihrem Buch durchaus schlüssig und realitätsnah. Ich hoffe übrigens, Sie haben die großartige Inszenierung ihrer „Unterwerfung“ von Karin Beier am Hamburger Schauspielhaus genossen und sich über die physische Ähnlichkeit zwischen Ihnen, dem Autor, und Ihrem Interpreten, dem fulminanten Schauspieler Edgar Selge amüsiert.
- Geschrieben von Alexander Thiele -
Die Bestimmung der Reichweite der Meinungsfreiheit bildet ein beliebtes Thema im juristischen Staatsexamen. Denn wenngleich es (mittlerweile) ganz unumstritten ist, dass den in Art. 5 GG genannten Grundrechten eine überragende Bedeutung für die demokratische Grundordnung zukommt („schlechthin konstituierend“), sind diese – ebenso unumstritten – nicht grenzenlos gewährleistet. Auf Tucholsky ist folglich jedenfalls für das Grundgesetz zu antworten: Satire darf in Deutschland nicht alles, aber fast alles und jedenfalls sehr viel.
- Geschrieben von Dagmar Seifert -
Diesmal war ich wieder allein unterwegs, nachdem meine Begleitdogge der fünfzehnten Langen Nacht, Foxi, mir während des vergangenen Jahres abhandengekommen ist.
Wie jedes Jahr fasziniert mich wieder die plötzliche Menschenfülle in einem Gebiet, das normalerweise jenseits der Geschäftsstunden still und zurückhaltend vor sich hin träumt.
Aus Anlass der Museumsnacht trabt die Bevölkerung wach, munter und zahlreich überall herum. Und sie beparkt mit ihren PKWs jedes dazu im weitesten Sinne geeignete Fleckchen. Das ist sonderbar, da doch von (alle paar Minuten fahrenden) Bussen über Stadträder und Alsterdampfer bis zu Barkassen wirklich für viele Arten des Transports gesorgt ist, jenseits irgendwelcher Parkplatzprobleme!
- Geschrieben von Claus Friede -
Alles beginnt mit einer Fahrt, einer Fahrt die über eine Stunde dauert und in Hamburgs Südosten führt. Die Menschen tummeln sich in Rudeln an der Kunstmeile und am Deichtorplatz, der Bus zu den teilnehmenden Museen in Bergedorf ist hingegen spärlich besetzt. Das mag auch daran liegen, dass es noch früh am Abend ist, die Sonne lacht und milde draußen ist. Da begegnet man dem gemeinen Hamburger noch im Straßencafé oder an der Alster. Die Nacht ist ja Lang, so steht es auf den Bannern und meinem Programmheft.
- Geschrieben von Claus Friede -
Frischhaltefolie braucht die Saxophonistin und Komponistin Angela Puxi nicht, weder bei ihrem im Frühjahr 2015 erschienen Debutalbum „Badapapapaa“, noch beim jetzt neuen Album „Badapapapaa Reloaded“. Der Sound der 1970er-Jahre und der live eingespielten Musik kommt auch nicht aus der Tiefkühltruhe – er kommt jung, knackig und frisch daher, schafft es, die Erinnerungsmomente von US-amerikanischen TV-Serien-Jingles wie „Kojak“ oder “Die Straßen von San Francisco“ spielerisch mitzunehmen, dort aber nicht hängen zu bleiben.
Der Sound ist deswegen bemerkenswert, weil die Kombination aus New York- und Bigband-Jazz, Soul, Deep-House und weiterer elektronischer Musikfacette einen lockeren zeitgenössischen und lebensbejahenden Stil vertritt. Goovig ist die Scheibe allemal – und dazu auch noch von entspannend wohltuend bis kraftvoll klar.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Nichts lässt sich schöner und gefühlvoller komponieren, singen und musizieren als all die hellen und dunklen Spielarten des immerwährenden Experiments Liebe – von der Sehnsucht, dem Hoffen, der aufgehenden Liebe, erster Eifersucht, dem Verlassensein, Vorwürfen, Streit bis zur Verzweiflung und dem Weg durch sämtliche Höllen der Trennung. Simone Kermes hat einschlägige Songs in einem faszinierenden Konzeptalbum zusammengetragen. Der Titel der CD lässt sich einfach merken: „Love“.
- Geschrieben von Mirjam Kappes -
Drei Geschwister, konfrontiert mit dem plötzlichen Elterntod, und ihre lebenslange Suche nach dem „Ende der Einsamkeit“: Benedict Wellsʼ neuer Roman handelt vom Überwinden von Verlust und Schuld – und fragt nach dem Anrecht auf Lebensglück.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Die Hamburger Jazz-Sängerin Caro Josée singt über die Leichtigkeit des Sommers: „Summer’s Ease“ heißt ihre neues Album, das erste nach der Auszeichnung mit dem Jazz-Echo vor drei Jahren. Wunderbare, vertraute, moderne Klänge und Texte, die Lebensgefühle und Träume Leben in wenigen Zeilen assoziationsreich einfangen.
- Geschrieben von Claus Friede -
Die junge norwegische Geigerin Vilde Frang, mit Studium in Hamburg und Kronberg, widmet sich zwei Violinkonzerten von zwei Zeitgenossen, deren Lebenswege zwar Parallelen aufweisen, deren Quintessenzen aber recht unterschiedlich waren.
- Geschrieben von Hans-Juergen Fink -
Der exzentrische Dirigent Teodor Currentzis und die musikverrückte Violinistin Patricia Kopatchinskaja legen die Messlatte sehr hoch mit ihrer Aufnahme von Tschaikovskys Violinkonzert und Stravinskys „Les Noces“ und geben Einblicke in verborgene Ecken der russischen Seele. In beiden Werken geht es bei ihnen um pure Leidenschaft und Sinnlichkeit.