NewsPort - Kunst & Kultur aktuell
Das Kulturmagazin für den deutschsprachigen Raum
Die Verführung der Massen
- Geschrieben von Stefan Diebitz -
Wie kommt es, dass sich immer wieder auch gebildete und intelligente Menschen von Demagogen verführen lassen? Wie erklärt sich der Erfolg verlogener, auf den ersten Blick leicht zu durchschauender Propaganda?
In Europa, sogar in der ganzen Welt scheinen Demagogen die Macht zu übernehmen. Oder sie haben sie schon übernommen.
Paula Markert: Eine Reise durch Deutschland. Die Mordserie des NSU
- Geschrieben von Redaktion -
Der Prozess um die Verbrechen des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) wurde vor sechs Jahren beendet, Beate Zschäpe, letztes überlebendes Mitglied des Trios, wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Mitte vergangenen Jahres legte auch der letzte Untersuchungsausschuss des Bayrischen Landtags seinen Abschlussbericht vor.
Und doch bleiben Fragen offen: Fragen der Angehörigen der Opfer, die wissen wollen, wie es dazu kommen konnte, Fragen an den Staat, seine Geheimdienste und an unsere Gesellschaft. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern und weiter nach Antworten zu suchen.
Klang als Metapher des Lebens. Transkulturalität und andere Bezüge im Werk des Komponisten Sef Albertz
- Geschrieben von Anna-Maria Maak -
„Altissima quaeque flumina minimo sono labi“ (dt.: Je tiefer ein Wasser, um so lautloser gleitet es dahin – Stille Wasser gründen tief) sagt ein lateinisches Sprichwort. Treffend beschreibt es das markante und vielseitige künstlerische Schaffen des venezolanisch-deutschen Komponisten Sef Albertz (*1971).
Seit nicht weniger als zwei Jahrzehnten bin ich bestens vertraut mit Albertz‘ Oeuvre, seiner Klangwelt, seinen kompositorischen Ansätzen. Stets aufs Neue faszinierend ist dabei die weltoffene Art und Weise, mit der er verschiedene Elemente und Stimmungen aus unterschiedlichen Kulturen miteinander vereint.
Philosophische Pilgerreise per Rad. „Ein Vogel namens Schopenhauer“
- Geschrieben von Marion Hinz -
Bisher ist der in Hamburg lebende Psychologe und Autor Tom Diesbrock mit Karriere- und Lebensratgebern in die Öffentlichkeit getreten. Jetzt hat er mit „Ein Vogel namens Schopenhauer“ seinen ersten Roman geschrieben.
Das Buch handelt von einer Pilgerreise, die allerdings nicht religiös motiviert ist. Es geht auch nicht zu Fuß nach Mekka oder Lourdes, sondern mit dem Rad von Italien nach Deutschland. Genauer gesagt, über die Berge nach Burghausen in Bayern. Begleitet wird der Pilger auf seiner Reise von einem Vogel, der eines Morgens plötzlich und offensichtlich verletzt in Matteos Garten steht und den er Schopenhauer nennt.
„glauben und glauben lassen“. Eine Ausstellung über Freiheiten und Grenzen
- Geschrieben von Isabelle Hofmann -
Seit Jahrtausenden wird der Glaube missbraucht, um Menschen unsagbares Leid zuzufügen, Völkermord zu begehen, skrupellos geostrategische Machtpolitik durchzusetzen. Wer dachte, Deutschland sei seit dem Holocaust dagegen gefeit, erlebt gerade wieder ein böses Erwachen.
Umso wichtiger die neuaufgelegte Schau im Altonaer Museum: „glauben und glauben lassen – Eine Ausstellung über Freiheiten und Grenzen“.
Kathrine Windfeld Sextet: Aldebaran
- Geschrieben von Redaktion -
Kathrine Windfeld veröffentlicht ihr erstes Album in Sextett-Formation: „Aldebaran“.
Die dänische Instrumentalistin und Komponistin verlässt ihr Big-Band-Engagement und erkundet erstmals mit einer kleineren Gruppe, die es ihr erlaubt, sich als Pianistin und Improvisatorin deutlicher zu entfalten.
„One Life“. Anthony Hopkins und der Schmerz im Verborgenen
- Geschrieben von Anna Grillet -
London, 1988. Schuldgefühle quälen den alternden Nicholas Winton (gespielt von einem grandiosen Sir Anthony Hopkins) mehr denn je. Vor fünfzig Jahren hatte er 669 jüdische Flüchtlingskinder vor den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten retten können, doch der Gedanke an alle, die vergeblich auf Hilfe hofften, lässt ihn nicht los.
Regisseur James Hawes („Black Mirror“) inszeniert „One Life“ mit großem Einfühlungsvermögen für jenen scheuen, trotzig melancholischen Mann, der als britischer Oskar Schindler bezeichnet wurde, sich selbst aber nie als Held sah, nie über die traumatischen Erlebnisse sprach. Am Ende ist es eine Fernseh-Show, die Wintons Leben grundlegend verändert.
Musik der Hansestädte Vol. 2 – Musik aus dem alten Danzig
- Geschrieben von Redaktion -
Die polnische Hansestadt Danzig stellt eine der reichsten Schatztruhen dar, wenn es um musikalische Kostbarkeiten aus der späten Hansezeit, also um 1600 geht. Das Europäische HanseEnsemble unter der Leitung von Manfred Cordes hat sich nun diesem Repertoire gewidmet.
Zweite CD des Europäischen Hanse-Ensembles: Musik aus dem alten Danzig
In der Reihe „Musik der Hansestädte“ ist gerade die zweite CD erschienen, die in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur entstanden ist.
Laura Vinogradova: „Wie ich lernte, den Fluss zu lieben“
- Geschrieben von Marion Hinz -
Für ihren Debütroman „Upe“ (dt.: „Der Fluss“) wurde die 1984 geborene Lettin Laura Vinogradova 2021 mit dem „Europäischen Literaturpreis“ ausgezeichnet. Jetzt liegt das Buch in der Übersetzung von Britta Ringer unter dem Titel „Wie ich lernte, den Fluss zu lieben“ auch auf Deutsch vor.
Es ist ein kleiner, feiner Roman mit einem Umfang von nur 124 Seiten. Die aber haben es in sich, wollen – wenn möglich – in einem einzigen Lesefluss gelesen werden.