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Lebendiges steigt hinauf – der Titel der aktuellen Ausstellung in der Drostei mit einer umfassenden Retrospektive auf das Hauptwerk Wolfgang Klähns – beschreibt das Hauptanliegen des Künstlers: Den Blick auf das Wunder „Leben“ zu lenken und den sich stetig erneuernden Kreislauf von Werden und Vergehen.
Wolfgang Klähn ist gestern, am 30. Juni, im 90. Lebensjahr in Hamburg verstorben.

Die Ausstellung in der Drostei bildet somit die letzte Klähn-Ausstellung, an deren Umsetzung der Künstler selbst noch mitgearbeitet hat. Nun ist sie zu einer, zu seiner Gedächtnisausstellung geworden.

„An Klähns Werdegang ist bemerkenswert, dass er nie als „Hamburger Künstler“ angesehen wurde, sondern schon früh die Aufmerksamkeit und hohe Wertschätzung führender Kunsthistoriker erlangte und immer wieder in Museen ausgestellt wurde. Seine eigenwillige Kunst, die einen organischen Weg von abstrakten Strukturen zur Figur fand, stellt einen bleibenden Beitrag zur Kunst der Nachkriegsmoderne dar.“ (Dr. Thomas Gädeke)


Wolfgang Klähn

Dieser außergewöhnliche Werdegang Wolfgang Klähns begann mit einem vieldiskutierten Wandbild in der Hamburger Kunsthalle. Mit der Realisierung war der damals erst 22jährige Klähn vom damaligen Direktor Carl Georg Heise beauftragt worden, ein Vorgang, der von manch etabliertem Künstler als Affront wahrgenommen worden sein mochte. Das Werk polarisierte und bereits drei Jahre später wurde es durch den Nachfolger Heises hinter einer Wandverschalung versteckt. Bis heute.

In einem Filmbeitrag aus dem Jahr 2001 ist dies zum Thema gemacht. Dort kommt der Künstler selbst zu Wort, der bis zuletzt auf eine Wiedersichtbarmachung dieser Wandmalerei gehofft hatte. Gefragt nach der Bedeutung für ihn persönlich antwortet er: „Es war ein Aufbruchbild. Es war mein Lebensaufbruch. Und es war ein Aufbruch innerhalb der Kunsthalle, dass wieder die Jugend eine Rolle spielen sollte.“ Die Enttäuschung darüber, dass dieser Aufbruch plötzlich zu Ende sein sollte, hat ihn zeitlebens nicht losgelassen. Aber sie hat ihn nicht daran gehindert, seinen Weg weiterzugehen: Unbeirrt, eigenwillig, konsequent und erfolgreich!
Bis zum 7. Juli ist die Ausstellung „Lebendiges steigt hinauf“ in der Drostei zu sehen (Öffnungszeiten: Mi-So, 11-17 Uhr).

Neben den fast 80 Hauptwerken Klähns aus sechs Jahrzehnten ist auch der Film „Lebenswerdung“ zu sehen. In diesen Tagen noch einmal mehr eine berührende Möglichkeit, sich einem außergewöhnlichen Künstler anzunähern.

Quelle: Stiftung Landdrostei

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