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1933 übernahmen Hitler und die Nationalsozialisten die politische Macht in Deutschland und errichteten eine Diktatur. Die meisten Deutschen folgten dem neuen Regime begeistert oder passten sich an, weil sie sich davon Vorteile erhofften - manche blieben passiv. Nur sehr wenige Menschen stellten sich den Verletzungen der Menschenrechte und den Verbrechen der neuen Machthaber entgegen. Sie nutzten jene Möglichkeiten, die es auch unter den Bedingungen der Diktatur noch für politisches Handeln gab. Jeder Einzelne musste sich entscheiden, ob er sich den Nationalsozialisten anschloss, untätig abwartete oder Widerstand leistete. Mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Das Regime ging noch brutaler gegen seine Gegner vor. Trotzdem kämpfte eine kleine Minderheit der Deutschen weiter aktiv gegen das Regime.

 

Die Ausstellung „Was konnten sie tun?“, die im Rahmen der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte von 20. April bis 8. Mai 2022 im Museum für Hamburgische Geschichte zu sehen ist, zeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus waren. Manche Menschen verbreiteten Informationen ausländischer Rundfunksender, druckten Flugblätter und verteilten sie. Andere halfen verfolgten Juden, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern. Und einige versuchten, Hitler zu stürzen, um seine verbrecherische Herrschaft und den Krieg zu beenden. Anhand der Biografien von 24 Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern vor, darunter Sophie und Hans Scholl, Georg Elser, Dietrich Bonhoeffer, Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg präsentiert die Ausstellung das vielfältige Spektrum des Kampfes gegen das NS-Regime. Unter den Porträtierten ist auch der Hamburger Helmuth Hübener, der jüngste vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilte und hingerichtete Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

 

Was konnten sie tun? Eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944

im Museum für Hamburgische Geschichte vom 20. April bis 8. Mai 2022
im Rahmen der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte

Mit begleitenden Veranstaltungen:
27. April 2022, 18 Uhr, Vortrag mit Prof. Dr. Miriam Rürup: „Freiwillig aufgegeben"? - Der Tempel in der Poolstraße als letztes sichtbares Relikt von 300 Jahren jüdisches Hamburg.
28. April 2022, 18 Uhr, Diskussion mit Nicole Mattern und Hans Peter Strenge: Wie steht es um unsere Feiertags- und Gedenkkultur?

 

Begleitend zur Ausstellung findet zwei Veranstaltungen im Großen Hörsaal des Museums statt:

Mittwoch, 27. April 2022, 18 Uhr, Eintritt frei!

Museum für Hamburgische Geschichte

Vortrag: Prof. Dr. Miriam Rürup

„Freiwillig aufgegeben"? - Der Tempel in der Poolstraße als letztes sichtbares Relikt von 300 Jahren jüdisches Hamburg. Eine Geschichte der Verdrängung.

Im Zentrum des Vortrags steht der erste Tempelbau einer liberalen jüdischen Gemeinde von 1844 in der Hamburger Neustadt, die bis um 1900 den Kern des jüdischen Lebens bildete. Heute ist vom einstigen Tempelbau nur noch eine Ruine in einem Hinterhof übrig geblieben. Sie zeigt, wie jüdisches Leben aus der Stadt-Topographie verdrängt wurde – im Nationalsozialismus wie in der städtischen Erinnerung bis zur Gegenwart. Ausgehend von diesem Beispiel kommen im Vortrag weitere Debatten um verdrängte Orte jüdischer Zeitgeschichte in Hamburg zur Sprache.

Prof. Dr. Miriam Rürup leitete bis 2020 des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)  in Hamburg und ist nun Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Potsdam sowie Vorsitzende des Vereins TempelForum – Verein zum Erhalt und zur Öffnung der Tempel-Ruine in der Poolstraße.

 

Donnerstag, 28. April 2022, 18 Uhr, Eintritt frei!

Museum für Hamburgische Geschichte

Diskussion: Wie steht es um unsere Feiertags- und Gedenkkultur?

mit Nicole Mattern, Kuratorin Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte und Hans Peter Strenge, Staatsrat a.D., Regionalsprecher von Gegen Vergessen Für Demokratie e.V.

Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Immer wieder wird darüber debattiert, dass die meisten unserer gesetzlichen Feiertage christlich sind und andere Religionen nicht berücksichtigt werden. Damit einher geht auch die Diskussion, warum es kaum nicht-religiöse Feiertage gibt und z. B. der 8. Mai, der Tag der Kapitulation, bisher nicht als gesetzlicher Feiertag eingeführt wurde. An diesem Abend soll das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten werden.

Für beide Veranstaltungen gelten die vom Hamburger Senat verfügten Hygienevorschriften gemäß der Hamburgischen SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung.

 

Quelle: Stiftung Historische Museen Hamburg

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