Bremen: Premiere von "Mr. Robot"
- Geschrieben von Redaktion -
Der Wunsch nach der Beschäftigung mit einem zeitgenössischen Lebensgefühl sei bei dieser Arbeit interesseleitend gewesen, sagt Felix Rothenhäusler. Nach „Verzehrt (Consumed)“ in der letzten Spielzeit habe „Mr. Robot“ ihm ermöglicht, in einem ähnlichen Themenumfeld weiterarbeiten zu können. Anders als in der Serie gibt es in der Bühnenfassung keine psychologische Entwicklung der Figuren: Rothenhäusler konfrontiert die Charaktere im Setting einer politischen Debatte miteinander und macht die Figuren so zu Positionen, aus denen heraus die Geschichte, die eng am Plot der ersten beiden Serienstaffeln orientiert ist, erzählt wird. Dabei gehe es um eine stetige Hinterfragung des Ist-Zustandes, bemerkt der Regisseur: „Im Leben sind alle Positionen und Möglichkeiten prinzipiell offen und lassen sich nicht wirklich abschließen. Wie will ich leben, für wen will ich arbeiten, was will ich verändern und, nicht zuletzt, auch: Was bin ich bereit, dafür zu geben und welche Grenzen bin ich bereit, im Dienste einer größeren Sache zu überschreiten?“
Rothenhäusler, der in seinen Arbeiten stets an modifizierter Wahrnehmung interessiert ist, erhebt die dissoziative Störung Elliots in seiner Version zum Erzählprinzip: „Die Form des Musicals, die durch den Wechsel vom gesprochenen Wort zum Song immer auch ein irritierendes Moment hat, ist stark an Elliots Wahrnehmung der Dinge orientiert, die sich vor allem durch ein permanentes Gefühl des Sich-Fremdfühlens auszeichnet“, erklärt Dramaturgin Marianne Seidler. Für die Produktion hat Theatermusiker Matthias Krieg im Verfahren der musikalischen Parodie das Musical erarbeitet, wobei er sich bei verschiedensten Popsongs, Musicals und Fernsehserien bedient und die einzelnen Stücke mit den Texten der Bühnenfassung neu vertextet hat. Die Textfassung erstellte, in Zusammenarbeit mit Regie und Dramaturgie, der in Bremen lebende Drehbuchautor Jan Eichberg, der in der Spielzeit 2015/16 für das Theater Bremen bereits bei der Junge Akteure-Produktion „Grüne Vögel“ als Stückentwickler arbeitete.
Quelle: Theater Bremen GmbH
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