Hamburger Klangwerktage
Liebe Freunde der Hamburger Klangwerktage, wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr bei den Hamburger Klangwerktagen vom 22.11.- 27.11.2009 auf Kampnagel ein spannendes Festival-Programm präsentieren zu können. Die Hamburger Klangwerktage haben im Jahr 2009 ein neues Konzept entwickelt, mit dem sie die Neue Musik-Nische aufbrechen wollen: das Vermittlungskonzept „Reisebegleitung“. Für jedes Festival-Konzert gibt es einen Paten oder Reisebegleiter aus einem fachfremden kulturellen Bereich, der die Einführung oder die Moderation für die Veranstaltung übernimmt. Das Besondere ist, dass die „Reisebegleiter“ keine Experten für Neue Musik sind. Wie bei einer Reisebeschreibung nehmen die Moderatoren das Publikum mit auf ihren Weg, ihre Entdeckungstour zur Neuen Musik. Es werden Sie unter anderem begleiten: die Regisseurin Christiane Pohle (Thalia Theater), der Drehbuchautor und Regisseur Ali Samadi Ahadi (Lost Children, Salami Aleikum), der Autor Wolf Lepenies (u.a. Ehrendoktor der Sorbonne, Preisträger des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2006), der Kunsthistoriker Thomas Sello (Hamburger Kunsthalle) und Sonia Simmenauer (Künstleragentin und Inhaberin des Café Leonar).

Kurtág-Special
Ein Schwerpunkt der Hamburger Klangwerktage 2009 ist dem ungarischen Komponisten György Kurtág gewidmet. In zwei Konzerten präsentieren Kurtágs Meisterinterpreten seine Werke. Am 22. November werden auf Kampnagel Stücke aus Játékok (Spiele) und Bach-Transkriptionen, gespielt von Gábor Csalog und András Kemenes, und HiPartita op. 43 für Violine Solo, gespielt von Hiromi Kikuchi, zu hören sein. Am 26. November findet im Kleinen Saal der Laeiszhalle in Kooperation mit der Elbphilharmonie eine Hommage à György Kurtág mit Maria Husmann (Sopran), András Keller (Violine), Luigi Gaggero (Cimbalom) und Niek de Groot (Kontrabass) statt. 20 Jahre Mauerfall: Der Blaue Vogel mit Reiner Kunze, Ulrich Schacht und H. Johannes Wallmann.

Fast genau 20 Jahre nach dem Mauerfall treffen sich am 25. November bei den Hamburger Klangwerktagen Künstler, deren Leben und Werk geprägt wurde von der deutsch-deutschen Geschichte. Der Autor Ulrich Schacht, selbst 1976 von der BRD aus DDR-Haft freigekauft, wird mit dem Schriftsteller und DDR-Dissidenten Reiner Kunze über dessen Werk und „über Poesie, Musik und ihre Bedeutung in den politischen Räumen, in denen sie sich entfalten“ sprechen.

H. Johannes Wallmann, bekannt für seine Raum- und Landschaftsklangkompositionen, ließ sich schon zu seiner Zeit als Kompositionsstudent vom Werk Reiner Kunzes inspirieren und hat darüber hinaus die Übersiedlung in die BRD nach einem kulturpolitisch begründeten Ausreiseantrag mit ihm gemeinsam. Bei den Hamburger Klangwerktagen wird im Anschluss an die Lesung mit Reiner Kunze die Gesamturaufführung von H. Johannes Wallmann Der Blaue Vogel - Musik im Raum für Bariton und Kammerensemble zu Gedichten,Texten und Nachdichtungen von Reiner Kunze (mit der Auftragskomposition „ERHOB SICH EIN VOGEL INS BLAU“) mit der Klangwerkstatt Weimar und dem Bariton Matthias Vieweg unter der Leitung von Tom Rojo Poller zu hören sein. VOID: Nikolaus Brass und Daniel Libeskind zu Gast bei den Hamburger Klangwerktagen
Der letzte Tag der Hamburger Klangwerktage ist in diesem Jahr dem Thema „Musik und Architektur“ gewidmet und hält am 27. November gleich mehrere Highlights des Festivals bereit.

In drei verschiedenen Veranstaltungen wird der Themenkomplex VOID im Zentrum stehen. Voids – Leerräume – sollen als zentrales architektonisches Element in Daniel Libeskinds Neubau des Jüdischen Museums Berlin den Verlust des jüdischen Lebens, das Verlorene sicht- und fühlbar machen.

Nikolaus Brass ließ sich 1999 von dem noch leerstehenden Gebäude zur Komposition von VOID I und VOID II inspirieren.
Um 17.00 Uhr präsentieren Schüler aus Hamburg und Paris ihre multimediale Gemeinschaftskomposition, die unter der Anleitung des renommierten Musikpädagogen Christophe Rosenberg in Auseinandersetzung mit dem Thema VOID in Kooperation mit der UNESCO und der Cité de la Musique Paris im Rahmen der Hamburger Klangwerktage entstanden ist.
Im Anschluss daran findet um 18:00 Uhr ein Gespräch mit dem Stararchitekten Daniel Libeskind und dem Komponisten Nikolaus Brass, moderiert von Sonia Simmenauer, statt.

Der Themenkomplex VOID sowie das gesamte Festival werden am selben Abend um 20:00 Uhr mit einem großen Konzert zum 60. Geburtstag von Nikolaus Brass mit Florian Hoelscher, dem Boulanger Trio und den Hamburger Symphonikern aufgeführt, bei dem unter anderem VOID I und II zu hören sein werden. Außerdem...
werden im Rahmen der Hamburger Klangwerktage das Ensemble Resonanz (22. November), das spanische Quintet Cuesta (23. November), das European Bridges Ensemble (23. November), das Ensemble WireWorks (24. November), der Vokalkünstler David Moss (24. Novemer) und viele weitere Künstler zu hören sein. Während des Festivals sind auf Kampnagel drei verschiedene Installationen sicht-, hör-, begeh- und erlebbar: das Projekt Troposphères (in der Vorhalle), An Invisible Line des Italieners Andrea Cera (k4) und das Projekt Mnemosyne (Westfoyer). Im Kampnagel Foyer präsentieren die Hamburger Klangwerktage in Kooperation mit dem Musikfilmfestival UNERHÖRT!:

"Aufbruch ins Innere – Der Komponist Matthias Pintscher"
Musik-Dokumentation - Klaus Voswinckel (Deutschland 2007)
und "Wenn die Zahnräder Menschen sind – Das Klavierkonzert von György Ligeti "
Musik-Dokumentation - Uli Aumüller/Hanne Kaisik (Deutschland 1996)

Die genauen Termine werden in Kürze auf unserer Homepage bekannt gegeben. Außerdem zeigen die Hamburger Klangwerktage in Kooperation mit nmz-media eine Reihe von Kurzfilmen, die sich mit Neuer Musik auseinandersetzen. Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Klangwerktage-Team: Christiane Leiste, Dirk Hermeyer, Margareth Kaserer, Joachim Kühmstedt, Franziska Linke, Konstantina Orlandatou, Bahar Roshanai und Ina Stridde.

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