Filmfest Hamburg
Anlässlich der Deutschlandpremiere des Films „Miral“ bei Filmfest Hamburg wird der US-amerikanische Regisseur und Künstler Julian Schnabel mit dem Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet. Diese renommierte Auszeichnung wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, die sich durch ihre Arbeit um die Filmkultur verdient gemacht hat.

„Ich bin begeistert, Julian Schnabel diesen Preis zu überreichen. Er gilt als einer der vielseitigsten Künstler unserer Zeit. Er malt, macht Musik, fotografiert und dreht Filme. Die Vielfalt seines Könnens ist aufregend und inspiriert Künstler jeden Genres. Obwohl seine Filmografie noch kurz ist, sind seine Filme außergewöhnlich beeindruckend und als Gesamtwerk beachtlich. Besonders stolz bin ich auch darauf, den Douglas-Sirk-Preis jemandem zu verleihen, der nicht nur Regisseur ist, sondern in vielen Kunstformen zu hause ist und zeigt, wie diese sich gegenseitig ergänzen und befruchten“, begründet Festivalleiter Albert Wiederspiel seine Wahl.

Julian Schnabel wird 1951 in New York geboren. Zunächst studiert er an der University of Houston in Texas. Dann kehrt Schnabel zurück nach New York und arbeitet unter anderem als Koch. Gleichzeitig knüpft er Kontakte mit den bekanntesten Vertretern der einflussreichen New Yorker Concept-und Minimal Art und der Performance-Szene und fängt an, sich mit europäischer Malerei auseinander zu setzen.

Mit 25 Jahren hat Julian Schnabel im Contemporary Arts Museum in Houston seine erste Einzelausstellung. Noch im selben Jahr unternimmt er Reisen nach Paris und Mailand. 1977 wird in Düsseldorf Schnabels erste Ausstellung in Europa gezeigt. Mit seinen neoexpressionistischen Plate Paintings, die er meist auf unebenen Flächen aus gebrochenem Glas oder Porzellan und in übergroßen Formaten malt, wird er weltweit bekannt. Zudem gestaltet er diverse Platten-Cover wie von Lou Reed oder den Red Hot Chili Peppers. 1983 beginnt Julian Schnabel auch mit der Arbeit an Skulpturen.

Erst mit Mitte 40 dreht er Spielfilme. 1996 realisiert er „Basquiat“, eine Biografie über den Künstler Jean-Michel Basquiat. Mit "Before Night Falls" aus dem Jahr 2000 gelingt Schnabel der Durchbruch. Der spanische Hauptdarsteller Javier Bardem erhält eine Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. 2007 verfilmt Schnabel mit "Schmetterling und Taucherglocke" das Leben von Jean-Dominique Bauby, dem ehemaligen Herausgeber der französischen Elle. Für diesen Film erhält Schnabel in Cannes den Regiepreis, 2008 den Golden Globe Award und wird für den Oscar nominiert.

Filmfest Hamburg zeigt in diesem Jahr Schnabels neuesten Film „Miral“. Es ist, so der Regisseur, sein bislang persönlichster Film. Er basiert auf dem autobiografischen Roman der palästinensischen Journalistin Rula Jebreal. „Die Straße der Blumen“. Das Buch wird im November in Deutschland erscheinen. „Miral“ erzählt die ungewöhnlich berührende Geschichte einer Frau in Palästina und ihrer Suche nach Frieden und Glück. Zum Konflikt kommt es, als Miral sich in einen politischen Aktivisten verliebt.

Julian Schnabel sagt über seinen Film: „Ich bin Künstler, kein Politiker, und ich erzähle nur Mirals Version der Geschichte, von der es viele andere, widerstreitende Versionen gibt. Dies ist keine Polemik. Es ist ein Gedicht und ein Ruf nach Frieden.“
Die Deutschlandpremiere von „Miral“ mit der Verleihung des Douglas-Sirk-Preises an Julian Schnabel findet am 1. Oktober 2010 um 19:30h im CinemaxX Dammtor statt.

„Miral“ startet in den deutschen Kinos am 18.11.2010 im Verleih der Prokino Filmverleih GmbH.
Das 18. Filmfest Hamburg findet vom 30. September bis 9. Oktober 2010 im Abaton Kino, CinemaxX Dammtor, Passage Kino, Metropolis Kino, 3001 Kino und im B-Movie statt.

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