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Concerto Köln und die Duisburger Philharmoniker treffen sich erstmals zum künstlerisch-forschenden Klangexperiment. In dem Projekt „RE-SOUND – ECHO OF THE PAST” entdecken beide Orchester Seite an Seite in Workshops den Klang und die Kultur Alter Musik. Das auf zwei Jahre angelegte Vorhaben wird im Rahmen des Förderprogramms „Exzellente Orchesterlandschaft“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien realisiert. Höhepunkt des Projekts ist das 12. Philharmonische Konzert der Duisburger Philharmoniker „Unerhörte Romantik“ unter der Leitung von Concerto Kölns Ehrendirigent Kent Nagano am 5. und 6. Juli in der Philharmonie Mercatorhalle.


Mit Anton Bruckner steht ein Zeitgenosse und glühender Verehrer des Musikdramatikers Richard Wagner auf dem Programm. Im Mittelpunkt dabei die Frage: Wie hat Bruckner damals eigentlich geklungen? Denn Bruckners Instrumente unterscheiden sich deutlich von unserem heutigen Instrumentarium. So komponierte er etwa noch für Streichinstrumente mit Darmsaiten, deren weicher Klang sich anders mit den übrigen Instrumenten mischte, und dezidiert auch für die sogenannten Wiener Holz- und Blechblasinstrumente, die ganz spezifische Klangfarben hatten.

In Frankreich galten hingegen andere Klangvorstellungen, die Concerto Köln und die Duisburger Philharmoniker in Benjamin Godards „Romantischen Konzert“ hörbar machen werden. So werden die unterschiedlichen Klangwelten in Paris und am Wiener Wirkungsort von Anton Bruckner und seinem Zeitgenossen Béla Kéler für uns nachvollziehbar.

Vor dem Konzert ist das Publikum eingeladen, einen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen zu gewinnen. Ergänzend zur öffentlichen Probe am 3. Juli 2024 um 16:30 Uhr im OPS des Theater Duisburg, beginnt um 13:30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Mercatorhalle, bei der Experte für historische Aufführungspraxis der Romantik, Bernhart Rainer, Dirigent Jakob Lehmann, Geigensolist Shunske Sato und Jan David Schmitz, der ehemalige Dramaturg des Brucknerhauses Linz und Kopf hinter dem Konzertprogramm, über Instrumentarium und Spielpraxis referieren.

Bereits seit Beginn des Projekts im Winter 2022 konnte das interessierte Publikum an den Workshops im Videostream teilhaben. Diese wurden von unterschiedlichen künstlerischen Leitern beider Orchester sowie einer/einem Musikwissenschaftler:in geleitet. Thematische Schwerunkte ergaben sich aus Fragen an das Instrumentarium, Tempi, Spielweisen sowie mögliche Sitzordnungen des Orchesters.

Concerto Köln ist bereits seit seiner Gründung 1985 ein auf historische Aufführungspraxis spezialisiertes Orchester. Während zunächst der Fokus auf der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts lag, wenden sich die Musiker:innen inzwischen ebenfalls dem romantischen Repertoire zu. Die Kooperation mit den Duisburger Philharmonikern stellt nun auch eine Verbindungslinie zwischen freier Szene und öffentlich getragener Kultur her.
Concerto Köln und die Duisburger Philharmoniker wurden im Förderprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgezeichnet.

Konzert
„Unerhörte Romantik“
5. und 6. Juli 2024, 19:30 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle

Programm

Béla Kéler (1820-1882)
Ouverture romantique op. 75

Benjamin Godard (1849-1895)
Concerto romantique für Violine und Orchester op. 35

Anton Bruckner (1824-1896)
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“
1. Fassung von 1874


Besetzung
Duisburger Philharmoniker, Concerto Köln
Kent Nagano, musikalische Leitung
Shunske Sato, Violine

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