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Die Deichtorhallen Hamburg gratulieren dem Kunstsammler Harald Falckenberg herzlich zu seinem 80. Geburtstag am 5. Oktober 2023. Seit 2010 gehört die Sammlung Falckenberg und das Ausstellungshaus auf dem Harburger Phoenixgelände zu den Deichtorhallen Hamburg.


Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Multitalent Harald Falckenberg zählt zu den wichtigsten Kulturbotschaftern seiner Heimatstadt Hamburg. Er hat sich als Sammler, Kurator, Förderer, Autor und Verleger in der internationalen Kunstwelt einen Namen gemacht und bereichert die Kulturstadt Hamburg seit vielen Jahren auf einzigartige Weise. Es ist großartig, wie er nach einer erfolgreichen ersten Karriere als Unternehmer vor rund 30 Jahren das Sammeln von Kunst für sich entdeckte. Mit Leidenschaft und Akribie hat er eine einzigartige Sammlung aufgebaut, die die Kunst in Hamburg um eine wichtige Facette bereichert und in seinem fantastischen Ausstellungshaus in den Harburger Phoenixhallen in hochkarätigen Wechselausstellung erlebbar ist. Zusätzlich engagiert sich Harald Falckenberg in vielfältiger Weise für Hamburger Kultureinrichtungen. Die Kulturstadt Hamburg ist glücklich, einen so kreativen Kopf in ihrer Mitte zu wissen, der als Impulsgeber und Diskutant geschätzt wird.“

Dirk Luckow, der Intendant der Deichtorhallen Hamburg: »Die Qualität der Sammlung von Harald Falckenberg ist unbestritten und besonders – nicht umsonst sind deren Werke ständige Gäste etwa in den großen europäischen und US-amerikanischen Museen. Kooperationen mit und Leihgaben an die berühmtesten Häuser wie dem MOMA in New York, der Reina Sofia in Madrid, dem Centre Pompidou oder Palais de Tokyo in Paris, dem Louisiana Museum in Kopenhagen, der Tate in London oder dem Stedelijk Museum in Amsterdam unterstreichen dies. Gegen den Strich denkende Reflexionslust prägt sein Sammeln. Er lässt und gibt der Kunst Raum für Widersprüche und Ambivalenzen, von deftigem bis zu feinsinnig konzeptuellem Charakter. Jenseits kunsthistorischer Schubladen hat Falckenberg künstlerische Gegenwelten, Politkunst oder Kontext- und Konzept-Kunst sowie multimediale Installationen von großer Bedeutung gesammelt und ist dadurch seit über 30 Jahren ein entscheidender Motor für die Hamburger und internationale Kunstszene geworden. Die Deichtorhallen danken Harald Falckenberg für die in jeder Hinsicht inspirierende und tiefgehende Zusammenarbeit.«

Bert Antonius Kaufmann, Kaufmännischer Direktor schließt an: »Harald Falckenberg ist nicht nur ein international herausragender Sammler, sondern auch partnerschaftlich ein kongenialer Partner, mit dem wir es immer wieder Schaffen die Sammlung Falckenberg, das ‚Kunst-Juwel in Harburg‘, weit über Hamburgs Grenzen hinaus zum Strahlen zu bringen und Harburg fest auf der Kunstlandkarte festzuschreiben«

Auch Julia von Jenisch, Vorsitzende des Fördervereins der Deichtorhallen Hamburg findet lobende Worte: » Für den Förderkreis ist Harald Falckenberg nicht nur ein sehr geschätztes Mitglied, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für das Fördern von zeitgenössischer Kunst. Er ist ein brillanter Redner, ein klarer, präziser und kluger Schreiber sowie ein kritischer Beobachter und Kommentator. Wir können uns glücklich schätzen ihn als Sammler aber auch als Person in unserem Kreis dabei zu haben.«

Aktuell wird in der Sammlung Falckenberg die Ausstellung „Anti-Fashion“ der US-amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman bis zum 3. März 2023 präsentiert. Ergänzt wird sie von fotografischen und künstlerischen Positionen aus dem Bestand der Sammlung Falckenberg – darunter Werke von John Baldessari, Karla Black, Monica Bonvicini, Richard Prince und Robert Longo. Die Sammlung ist jeden Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr kostenlos zu besuchen. Ein Geburtstagsgeschenk an alle Kunstliebhaber.

ADRESSE
Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg
Phoenix-Hallen
Wilstorfer Str. 71
21073 Hamburg-Harburg

ÖFFNUNGSZEITEN
Jeden Samstag und Sonntag, 12–17 Uhr, Eintritt frei
Jeden Freitag um 12, 15 und 17 Uhr kann die Ausstellung zudem im Rahmen von 90-minütigen Führungen, für die wir die Sammlung exklusiv für Sie öffnen, besichtigt werden. Dann Eintritt 12 Euro/erm. 9 Euro, begrenzte Teilnahmezahl, Tickets unter tickets.deichtorhallen.de.

www.deichtorhallen.de
www.sammlung-falckenberg.de
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Zur Kooperation
Nach Jahren von freundschaftlicher Verbundenheit zwischen den Deichtorhallen und Harald Falckenberg, wurde im Oktober 2010 ein Kooperationsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und Harald Falckenberg geschlossen. Seitdem steht die Sammlung Falckenberg einschließlich der Ausstellungsräume in Harburg den Deichtorhallen als Dauerleihgabe zur Verfügung und die Deichtorhallen übernahmen unter der Leitung des Intendanten Dirk Luckow die kuratorische und organisatorische Betreuung der Sammlung und betreiben die Phoenix-Halle mit einer Fläche von 6.000 m² als zusätzliche Ausstellungsräume in Harburg.

Neben der Präsentation der Sammlung fanden seit der Übernahme durch die Deichtorhallen Hamburg 41 Ausstellungsprojekte statt. In den 25 Einzelausstellungen wurden Weltstars wie Wim Wenders, Monica Bonvicini, Philip Guston, Marilyn Minter, William S. Burroughs oder wie gerade aktuell Cindy Sherman präsentiert. Sechzehn Gruppenausstellungen präsentierten aktuelle Fragestellungen aus der Kunstwelt und drei Ausstellungen holten mit den Sammlungen Haubrock, Sigg und Viehof große private Sammlungen seit 2010 nach Harburg. Aber auch die Sammlung Falckenberg selbst wurde umfassend in dieser Zeit in Ausstellungen wie »Selbstjustiz durch Fehleinkäufe« oder »Installationen aus 25 Jahren Sammlung Falckenberg« (2019) präsentiert. Mit den Ausstellungen »Konzeptuelle Fotografie« und der ersten Retrospektive der Hamburger Fotografin Charlotte March, lieferten die fotografischen Arbeiten aus der Sammlung Falckenberg wichtige Ausstellungen zu der jeweiligen Triennale der Photographie. 2013 erhielten die fotografischen Arbeiten aus der Sammlung Falckenberg eine Ausstellung auf der Paris Photo, der weltweit bedeutendsten Messe für Fotografie.

Die internationale Wertschätzung der Sammlung ist auch am regen Leihverkehr zu erkennen. Leihgaben aus der Sammlung Falckenberg werden in Museen auf der ganzen Welt präsentiert wie der Tate Modern/London, MoMa PS1/New York, Whitney/New York, Centre Pompidou/Paris, Palais de Tokyo/Paris, Albertina/Wien, Nationalgalerie Berlin, Schirn/Frankfurt und ZKM Karlsruhe oder auch auf der Sao Paulo Biennale und der Biennale di Venezia. Sie stellen nicht selten Schlüsselwerke dar.

Über die Sammlung Falckenberg
Die Sammlung Falckenberg umfasst mehr als 2.400 Werke von 500 Künstler*innen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Kunst der Counter Culture, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Aufstand gegen die Eliten und das Kunstestablishment insbesondere in den USA und Deutschland entstanden ist. Die Sammlung ist international mehrfach ausgezeichnet und von dem einflussreichen New Yorker Magazin ARTnews unter die besten 200 Sammlungen der Welt gewählt worden. Die Sammlung setzt Akzente auf Querdenker und Außenseiter des Kunstbetriebs, die mit subversiven, oft genug ironischen bis hin zu sarkastisch-zynischen Betrachtungsweisen die traditionellen Vorstellungen einer Repräsentationskunst des Guten, Wahren und Schönen unterlaufen.

Ein früher Sammlungsschwerpunkt bilden Arbeiten der späten 70er und 80er Jahre mit Künstler*innen wie Werner Büttner, Martin Kippenberger, Jürgen Klauke, Astrid Klein, Albert Oehlen und Franz West, denen Werke US-amerikanischer Künstler derselben Generation wie Vito Acconci, John Baldessari, Paul McCarthy und Richard Prince gegenübergestellt sind. In einem Schritt zurück wurden diese Positionen durch Arbeiten der vorangegangenen Generation progressiver internationaler Künstler und Künstlerinnen wie Hanne Darboven, Öyvind Fahlström, Dieter Roth und Paul Thek ergänzt. Erst in einem dritten Sammlungsabschnitt ist der Bezug zu den jüngeren Positionen der Gegenwartskunst aufgenommen wurden.

Mit Arbeiten von Monica Bonvicini, Andrea Fraser, Christian Jankowski, Sarah Lucas, Raymond Pettibon, Jason Rhoades, Daniel Richter, Christoph Schlingensief, Santiago Sierra und Andreas Slominski vermittelt die Sammlung einen profunden Überblick über die deutschen und ausländischen Vertreter der Gegenkultur der 80er und 90er Jahre.
Einen wichtigen Teil der 6000 qm großen Ausstellungsfläche nehmen raumgreifende Installationen der Multimedia Art von Künstler*innen wie John Bock, Thomas Hirschhorn, Mike Kelley, Jon Kessler, Jonathan Meese, Anna Oppermann und Gregor Schneider ein. Im Untergeschoss steht den Besuchern ein Schiebelager mit etwa 400 Arbeiten zur Verfügung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung liegt im Bereich der Fotografie mit Werken internationaler KünstlerInnen wie Lewis Baltz, Victor Burgin, Sophie Calle, Larry Clark, Willliam Eggleston, Valie Export, Lee Friedlander, Martha Rosler, Martin Parr oder Wolfgang Tillmans.

Jährlich finden zwei bis drei Sonderausstellungen mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern statt, die nicht oder nur mit wenigen Arbeiten in der Sammlung Falckenberg vertreten sind. Das Ziel der Deichtorhallen Hamburg als Betreiber der Sammlung Falckenberg ist, die Sammlung in wechselnden Zusammenhängen immer neu zu präsentieren.

 

Quelle: Deichtorhallen Hamburg

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