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Größte Weltwirtschaftskrise seit 1929 mit hohem Schuldenberg und noch ungewissem Ausgang, Klimakatastrophen weltweit, Kampf um Ressourcen, Krieg der Generationen in überalternden Gesellschaften, globale Flüchtlingswellen, die bis 2050 in ungeahnte Höhen steigen und kein Ende des Raubtierkapitalismus in Sicht – die Apokalypse-Szenarien für unsere Zukunft sind vielfältig. Die nachrückenden und zukünftigen Generationen sehen sich in wirtschaftlicher, ökologischer und ethischer Perspektive mit einem schweren Erbe konfrontiert. Auch wenn viele Akteure der Finanzkrise zum normalen Tagesgeschäft zurückkehren, will das Junge Schauspielhaus diesen historischen Moment einer zumindest aufblitzenden Systemkrise nutzen: Wir inszenieren einen Aufstand der Jungen und einen Trialog der Generationen – und behaupten frech: utopia! ist nicht utopisch, utopia! ist erreichbar und möglich. Denn: „Wir können das Rennen noch gewinnen.“ (Hans Joachim Schnellnhuber, Klimaforscher). Und: Wir müssen nicht jeden Tropfen Öl auf diesem Planeten verbrennen. Die Zukunft entscheidet sich heute!

Wir betreiben Utopische Theorie: In „theatralischen Zukunftskonferenzen“ diskutieren wir mit Politikern, Philosophen, Forschern, Kindern und Jugendlichen die großen Zukunftsthemen Generationengerechtigkeit, Klimawandel und Migration. Die Konferenzen finden im Anschluss an unsere Inszenierung von „Hamlet“ statt, in der sich ein jugendlicher Held gegen die zutiefst amoralischen und korrupten gesellschaftlichen Verhältnisse auflehnt. Hamlet stellt dabei die richtigen Fragen nach dem, was wir überhaupt wissen können, und dem, was, aufgrund dieses Wissens, das richtige Handeln sein könnte – Fragen also, die wir uns heute mehr denn je stellen müssen.

Wir betreiben Utopische Praxis: Mit unserem Projekt „Die Theatermentoren“ (be)leben wir den Generationenvertrag auf besondere Art: Senioren werden für Jugendliche oder Kinder und Jugendliche werden für Kinder eine Spielzeit lang Theatermentoren. Das bedeutet: der Mentor lernt die Familie und das Zuhause seines Zöglings kennen, besucht mit diesem verschiedene Theatervorstellungen und spricht mit ihm über persönlichen Utopien und Zukunftsträume. Von ihren gemeinsamen Erfahrungen erzählen sie in regelmäßigen Abständen in Gesprächen im Anschluss an Inszenierungen des Jungen Schauspielhauses.

Wir produzieren utopische Theaterinszenierungen: Im Rahmen des Backstage-Festivals entsteht ein „Generationenstück“ – das neben jugendlichen Akteuren Senioren einbezieht: Hier treffen vergangene Zukunftsträume auf gegenwärtige. Wir begeben uns mit UTOPIA in die Peripherie Hamburgs: Mit Kindern und Jugendlichen entdecken wir auf theatralische Art „Himmlische Plätze“ in Wilhelmsburg. Mit der Romanadaption „Warum das Kind in der Polenta kocht“ bespielen wir einen Container – die Geschichte von Aglaja Veteranyi zeigt, dass Utopien nur aus echter Not entstehen. In „Die Nacht der guten Nachricht“ erleben wir die Geschichten von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Weltstädten, die durch das utopische Moment der „guten Nachricht“ miteinander verbunden sind. Weitere utopische Ereignisse sind in Planung.

Die neue Zukunftsreihe UTOPIA startet mit der ersten theatralischen Zukunftskonferenz: „Was heißt hier Generationengerechtigkeit? – Aufstand der Jungen“. Dennis Gastmann, Journalist, Autor und Moderator (NDR, u. a. Extra 3), wird mit seiner naiv-ironischen Art dazu drei hochkarätige Gäste befragen: Eingeladen sind Jörg Tremmel, Wissenschaftler und Vorstandsvorsitzender der „Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen“, Sven Giegold, Mitbegründer von „Attac“ Deutschland, jetzt für die Grünen im Europaparlament tätig und Jens Spahn, CDU-Bundestagsabgeordneter. Mit theatralischen Störungen muss gerechnet werden! Auf der Webseite des Jungen Schauspielhauses informieren wir Sie fortlaufend über weitere UTOPIA-Projekte und Termine.
14. November, ca. 21.00 Uhr, im Anschluss an „Hamlet“.

Quelle: Newsletter, Junges Schauspielhaus Hamburg

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