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In Bangladesch hat die Tanzregisseurin Helena Waldmann zusammen mit zwölf örtlichen Kathak-Tänzerinnen und -Tänzern die Mechanismen der Ausbeutung in der Textilindustrie erkundet. Zu den Proben luden sie als „Paten" auch Näherinnen aus diversen Fabriken in Dhaka ein. Diese arbeiten an den Grenzen der Belastbarkeit, 12 bis 16 Stunden pro Tag, 6 Tage lang. Bald war klar: Die Situation vor Ort ist komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Die Näherinnen arbeiten hart, aber gleichzeitig ermöglicht ihnen selbst der schlecht bezahlte Job in der Fabrik eine Eigenständigkeit, die sie im Dorf und im Familienverband nie hatten. Und geht es der Tänzerin, die mit 35 ausgemustert wird und später von einer absehbar winzigen Rente lebt, tatsächlich besser? Waldmann verwebt in ihrer Inszenierung die Arbeitsbedingungen der Näherinnen mit denen der Tänzerinnen.
 
November: Probenreportagen in Berlin möglich
Vor der Uraufführung im Ludwigshafener Theater im Pfalzbau hat Waldmann noch eine zweiwöchige Probenphase in Berlin angesetzt. Auf diese Weise kann das Ensemble aus Bangladesch sich in Deutschland auf die Premiere vorbereiten. Am 8. November starten die Proben in den EDEN***** Studios in Berlin-Pankow. Am 22. November brechen die Performer und das Produktionsteam zu den Endproben nach Ludwigshafen auf.
 
Helena Waldmann
An der Schnittstelle von Regie, Choreografie und soziologischer Feldforschung tourt und engagiert sich Helena Waldmann weltweit – vom Nahen Osten über Lateinamerika bis nach Asien und Afrika. Ihre Themen reichen von der erschreckenden, anarchischen Freiheit der Demenz („revolver besorgen”) über das lustvolle Spiel mit den Abhängigkeiten („BurkaBondage”) bis hin zu den eingeschränkten und doch innerlich souveränen Frauen in islamischen Staaten („Letters from Tentland”). Die Projekt-Ensembles, die sie in der Regel vor Ort castet, verleihen ihren Inszenierungen eine besondere Authentizität. Auch die drei oben genannten internationalen Inszenierungen wurden bereits mit Unterstützung der Goethe-Institute vor Ort ermöglicht.

Quelle: Goethe-Institut
 

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