Die Doku erzählt die Geschichte des jungen Historikers Emanuel Ringelblum. Er gründete und leitete im Warschauer Ghetto ein Untergrundarchiv. Seine Gruppe sammelte und vergrub dort Tagebücher und Fotos, NS-Verordnungen und jiddische Poesie, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis zu geben vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer. Emanuel Ringelblum und seine Mitstreitenden waren von den Fragen getrieben: „Wer schreibt unsere Geschichte? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Erlebnisse, unsere Traditionen, unser Leid durch unsere eigenen Zeugnisse überliefert werden - und nicht nur aus der menschenverachtenden Perspektive der Nazis?“
Das Ghettoarchiv ist seit 1999 Weltdokumentenerbe der UNESCO. Die UN-Bildungsorganisation organisiert am 27. Januar auch die zentrale Veranstaltung in Paris. Neben der Filmvorführung wird es dort eine Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des Holocaust geben und eine Podiumsdiskussion mit der Regisseurin Roberta Grossman und der Produzentin Nancy Spielberg. In Deutschland organisiert die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ die Vorstellungen in Erfurt, Freiburg, Gronau (Leine), Jena und Münster. In Frankfurt am Main laden die Frauenorganisation WIZO und die Jüdische Gemeinde zu der Veranstaltung ein. In Berlin wird der Film im City Kino gezeigt, unter der Schirmherrschaft von Berlinale-Direktor Dieter Kosslick und Nicola Galliner, Leiterin des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg. In Berlin und Frankfurt wird im Anschluss an den Film auch die Podiumsdiskussion aus Paris live übertragen.
„Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto“
Sendetermine: dienstags, 15. Januar, 20.15 Uhr, ARTE und 22. Januar, 22.45 Uhr, Das ErsteQuelle: NDR
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