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Mit dem German Creative Economy Summit (GCES) hat am 6. und 7. März erstmals ein bundesweiter Kongress für die Kreativwirtschaft stattgefunden. Rund 850 Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben an zwei Tagen branchenübergreifende Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft, urbane Transformation oder innovative Geschäftsmodelle diskutiert und verhandelt. Die veranstaltende Hamburg Kreativ Gesellschaft zieht positive Bilanz und kündigt eine Fortsetzung für das nächste Jahr an.

 

Mit rund 90 Einzelveranstaltungen – darunter Panel-Diskussionen und Keynotes, Workshops und Interviews – auf acht Bühnen und rund 170 Speaker*innen hat sich die Kulturfabrik Kampnagel in einen pulsierenden Diskursraum und Treffpunkt der deutschen Kreativwirtschaft verwandelt. 

 

Kreativwirtschaft als neue Leitwirtschaftsbranche 

„Kreatives Schaffen birgt enorme Ressourcen für Innovation und für eine wirtschaftlich und gesellschaftliche Entwicklung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, erläuterte Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt zum Auftakt des Kongresses. „Damit hat die Kreativwirtschaft das Potenzial, eine neue Leitwirtschaftsbranche zu werden, die kulturelle, soziale und ökonomische Tragfähigkeit miteinander verbindet und hilft, den großen Herausforderungen unserer Zeit gestaltend zu begegnen. Können wir alle uns die Welt anders, besser vorstellen als sie ist?“

 

Egbert Rühl, Geschäftsführer der veranstaltenden Hamburg Kreativ Gesellschaft, konstatiert nach dem Kongress die sich wandelnde Wahrnehmung der Kreativwirtschaft: „Gemeinsam entfalten die verschiedenen Teilmärkte der Kultur- und Kreativbranche eine bedeutende und treibende Wirtschaftskraft. Es zeigt sich, dass Kreativität und Ökonomie eng miteinander verschränkt sind. Auf dem German Creative Economy Summit haben wir erlebt, dass die Branche durch ein gemeinsames Verständnis und die Bündelung von Stärken als Motor für Innovation auf das gesamte Land wirken kann. Wir nehmen die überwältigende positive Resonanz auf diese zwei Tage als Motivation, direkt in die Vorbereitung der zweiten Auflage einzusteigen. Einen German Creative Economy Summit soll es auch in 2025 geben!“ 

 

Maren Raabe und Heiko Wiese, Sprecherin und Sprecher der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) konstatieren: "Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung müssen viel stärker die Realitäten der Kultur- und Kreativwirtschaft berücksichtigen. Mit dem German Creative Economy Summit ist es erstmals gelungen, die verschiedenen Teilbranchen zusammenzubringen und wichtige, branchenübergreifende und wirtschaftlich relevante Fragen zu diskutieren. Für eine starke Sichtbarkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft muss diese Idee gemeinsam mit allen verantwortlichen politischen Ebenen fortgesetzt werden, um einen echten Paradigmenwechsel in der politischen Wahrnehmung zu erreichen.”

 

Let’s join creative forces! 

Das nationale Branchentreffen bot den vielfältigen Akteur*innen der Kreativwirtschaft einen Rahmen für Austausch und Wissenstransfer zu den Zukunftsfragen der Branche – darunter künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft, Finanzierung, die nachhaltige Weiterentwicklung von Städten und sozialen Systemen. 

Aus den diversen Beiträgen des German Creative Economy Summits können folgende übergeordnete Tendenzen abgeleitet werden:

Von KI profitieren: Kreative sollten neue Technologie mit wachsamer Skepsis umarmen. Künstliche Intelligenz wird menschliche Kreativität nicht ablösen – sie wird Aufgaben und Prozesse verändern.

Experimentierfreude und Disruption: Innovation und Weiterentwicklung braucht Experimentier- und Spielräume. Bestehende Strukturen müssen herausgefordert werden – sonst wird es keine gesellschaftliche Veränderung geben. 

 

Ko-Kreation: Mehr denn je sind Kreative jetzt gefragt, sich mit ihren alternativen Arbeitsweisen und Denkstrukturen in andere Wirtschaftszweige einzubringen. 

Kollaboration: Kreative profitieren von einer stärkeren Vernetzung innerhalb der Branche und ihren verschiedenen Teilbereichen.

Gegen das Proklamieren einfacher Lösungen: Komplexität muss nicht reduziert, sondern vermittelt werden. Das kann die Kreativwirtschaft.

 

Zukunftsbranche Kreativwirtschaft 

Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich aus den elf Teilmärkten Musik-, Rundfunk-, Film-, Werbe- und Designwirtschaft, Darstellende Künste, Kunst-, Architektur-, Buch- und Pressemarkt, sowie Software- und Gamesindustrie zusammen – und bildet gemeinsam eine starke Wirtschaftsbranche Deutschlands. Im Jahr 2021 erzielten Kreativschaffende eine Bruttowertschöpfung von 103,7 Milliarden Euro, mehr als im Maschinenbau oder der chemischen Industrie. Gleichzeitig ist die Kreativwirtschaft Treiber für Transformations- und Innovationsprozesse in weiteren Sektoren der Wirtschaft.

 

Initiiert von der Hamburg Kreativ Gesellschaft 

Veranstalterin des German Creative Economy Summits ist die Hamburg Kreativ Gesellschaft – seit 2010 die Wirtschaftsförderung für Kreativschaffende in Hamburg. Als Partner*innen unterstützten die Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft Deutschland (k3d) sowie das Netzwerk der öffentlichen Fördereinrichtungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (PCI) den Kongress. Gefördert wird der German Creative Economy Summit von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien.

 

Quelle: Hamburg Kreativ Gesellschaft

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