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Der 27. Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist für Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur ein Anlass, um besonders auf die Bedeutung von Empathie für eine gelingende Erinnerungskultur hinzuweisen. „Nur sehr wenige Menschen auf der Welt sind noch Zeitzeugen und können sich daran erinnern, was in den dunkelsten Jahren europäischer Geschichte geschah.

 

Die Gewalt und der Hass, die zum systematischen Völkermord an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Behinderten und Gegnern des NS-Regimes führten, brachen inmitten unserer Gesellschaft aus. Und all das unter den Augen einer größtenteils schweigenden Bevölkerung.“ Prien hob hervor, dass die Erinnerungsarbeit nicht allein mit Zahlen, Daten und schrecklichen Fakten zu leisten sei, sondern dass Menschen direkte Bezüge zum Nationalsozialismus und seinen Schrecken brauchen. Karin Prien weiter: „Besuche von Gedenk- und Erinnerungsorten sind seit Langem ein wichtiger Baustein der Gedenkkultur an den Schulen in Schleswig-Holstein. Eine zeitgemäße Erinnerungsarbeit beinhaltet aus unserer Sicht auch immer forschendes Lernen und die Orientierung an Einzelschicksalen in Zusammenarbeit mit unseren Gedenkstätten und Erinnerungsorten im Land. Unser Ziel ist es, dass jeder junge Mensch in Schleswig-Holstein in seiner Schulzeit eine Gedenkstätte besucht. Das soll aber nicht nur als isolierte Pflichtveranstaltung geschehen, sondern mit entsprechender Vor- und Nachbereitung eingebettet in den Unterricht erfolgen. Wir setzen dabei auf den empathischen und direkten Zugang für Schülerinnen und Schüler, den die vielen Gedenkstätten hier in Schleswig-Holstein ermöglichen. Wenn Schülerinnen und Schüler die Schrecken des Nationalsozialismus in ihrem persönlichen Lebensumfeld in Schleswig-Holstein erleben, wie es zum Beispiel in der KZ- und Gedenkstätte Ladelund, in der Gedenkstätte Ahrensbök, der Gedenkstätte Lübecker Märtyrer oder dem Museum Cap Arcona möglich ist, schafft dies einen wichtigen Bezugspunkt für die pädagogische Arbeit.“

 

Die Bildungsministerin bezog sich dabei auch auf die aktuellen politischen Debatten:

„Das ‚Nie wieder‘ darf gerade in einer Zeit, in der unsere liberale Demokratie bedroht ist, nicht zur Floskel verkommen. Wir müssen es mit Leben füllen. Nie wieder darf weggeschaut werden. Nie wieder darf mit Gleichgültigkeit reagiert werden. Wir müssen zusammenstehen, damit der schleichend fortschreitende Antisemitismus, Rassismus und unmenschliche Ideologien sich nicht wieder in unserer Gesellschaft breitmachen können“, so Karin Prien.

Quelle: Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Kiel

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