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Am Donnerstag, 25. Januar 2024, wird Sonja Lahnstein-Kandel im Hamburger Rathaus mit dem „Peter von Zahn Gedächtnispreis“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden herausragende Hamburger Persönlichkeiten für ihr Engagement mit Auslandsbezug geehrt. Die Auszeichnung wird im Rahmen des von der Hamburger CDU gestifteten „Hamburger Bürgerpreises“ verliehen.


„Ihr langjähriger Einsatz für ein friedliches Miteinander von jüdischen und nicht-jüdischen Israelis, ihr Eintreten nach dem fürchterlichen Anschlag der Hamas am 07. Oktober 2023, ihre Initiativen für die Studierenden der Universität Haifa – ob arabisch-muslimischer oder jüdischer Herkunft, für das interkulturelle Kunstprogramm Bridging the Gap für Kinder am Israel Museum, für die Initiative Stop Antisemitismus – all das hat uns die Wahl sehr leicht gemacht“, erklärte Prof. Dr. Michael Göring, Vorsitzender der Jury des Hamburger Bürgerpreises, die Entscheidung.

Für Sonja Lahnstein-Kandel hat diese Ehrung eine ganz besondere Bedeutung: „In Hamburg habe ich meine neue Heimat gefunden. Ich liebe Hamburg, insbesondere die Weltoffenheit und die Vielfalt. Nach dem 7. Oktober 2024 habe ich aber auch gelernt, dass man sich, um diese Werte zu erhalten, als Bürgerin noch stärker zu Wort melden muss. Für die Auszeichnung mit dem Peter von Zahn Gedächtnispreis bin ich sehr dankbar, denn sie gibt mir Mut und motiviert, nicht aufzugeben – auch dann nicht, wenn man vermeintlich keine Kraft mehr hat.“

Auf der Agenda: Der Kampf gegen Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander

Seit mehreren Jahrzehnten engagiert sich Sonja Lahnstein-Kandel für die Universität Haifa und das Israel Museum in Jerusalem. Mit ihren einzigartigen Programmen für Toleranz und ein friedliches Miteinander – darunter das „Jewish-Arab Community Leadership Program“ für Akademiker und „Bridging the Gap“, ein Kunstprojekt für jüdische und palästinensische Kinder in Jerusalem, besetzen beide Institutionen eine bedeutende Vorreiterrolle in Israel und weltweit. Unterstützung dafür erhalten sie von den Freundeskreisen in Deutschland und in der ganzen Welt. Sonja Lahnstein-Kandel fungiert bei beiden deutschen Freundeskreisen als Vorstandsvorsitzende – im Deutschen Fördererkreis der Universität Haifa e. V. und im Verein zur Förderung des Israel Museums in Jerusalem e. V.

Im Zuge des Terroranschlags auf Israel hat sie klar Position bezogen, herausfordernde Debatten gestartet, Appelle formuliert, die bei der Einordnung der grausamen Ereignisse geholfen haben. Sie hat Initiativen unterstützt und auf den Weg gebracht, die konkret dem explodierenden Antisemitismus entgegentreten. Mit beiden Vereinen beteiligt sie sich an Aktionen – wie für „Hineni: Hier bin ich!“, ein Solidaritäts-Konzert für Israel am 31. Oktober 2023 in der Hamburger Laeiszhalle oder die Lichtermeer-Aktion „Licht für Kinder in Israel und Gaza“: Gemeinsam mit Cord Wöhlke, Mitinhaber und Geschäftsführer der Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG, und beiden Vereinen hat sie einen Monat nach der Attacke am Kindertransport-Mahnmal am Bahnhof Hamburg-Dammtor hunderte Lichter entzündet – in Gedenken an die Kinder in Israel und Gaza. Sie ist eine der Mitwirkenden von www.stopantisemitismus.de, im Beirat „Jüdisches Leben“ am Museum für Hamburger Geschichte und Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Hamburg.

Toleranz und Verständigung als Werte fest in der DNA verankert

1950 als Tochter jüdischer Eltern in Zagreb, Kroatien, geboren, wuchs Sonja Lahnstein-Kandel in Hamburg auf. Ihr Studium und ihre anschließende berufliche Laufbahn führte die Diplom-Volkswirtin rund um den Globus – darunter Stationen wie die EG-Kommission in Brüssel und die Weltbank in Washington. Sie fungierte als Direktorin der Dräger Stiftung in Lübeck und des Tonbacher Gesprächskreises sowie als ehrenamtliche Beauftragte für „Bertelsmann für Toleranz“ der Bertelsmann AG.

1992, nach den fremdenfeindlichen Anschlägen in Mölln und Rostock, gründete sie „step21 – Initiative für Toleranz und Verantwortung“ die über 15 Jahre lang mit vielen tausend Schulen zusammengearbeitet hat. Initiiert wurden innovative Bildungsangebote und öffentlichkeitswirksame Projekte für Jugendliche zu den Kernthemen Toleranz, Verantwortung und Zivilcourage. Die begleitenden Medienboxen kamen an zahlreichen Schulen in der gesamten Bundesrepublik zum Einsatz und diverse Projekte, Aktionen und Wettbewerbe zum Thema Verständigung wurden realisiert. Heute ist die kleine Stiftung „step21“ immer noch aktiv.

2004 wurde die Brückenbauerin mit dem „Bundesverdienstkreuz am Bande“ ausgezeichnet, 2017 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Haifa sowie den „Honorary Fellowship“ des Israel Museums.

Quelle: Verein zur Förderung des Israel Museums in Jerusalem e.V.

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