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Nach 5 ereignisreichen und spannenden Tagen ist das 35. European Media Art Festival am Sonntag zu Ende gegangen. Zufrieden blicken wir auf ein gelungenes Festival zurück. Wir bedanken uns bei allen Künstler:innen, Kurator:innen, Besucher:innen und Sponsoren, die uns das erst ermöglicht haben und freuen uns, wenn wir Sie im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen.

 

Und auch die Preisträger:innen des 35. European Media Art Festival (EMAF) stehen fest: Den EMAF Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst erhält die britische Künstlerin Jamie Crewe (Glasgow) für ihren experimentellen Film False Wife, der im Stil eines Poppers - Trainingsvideos die Grenzen von Individuum, Geschlecht und Geist öffnet und diskutiert. Der Preis ist mit 3.000€ dotiert. Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an den in Spanien geborenen Künstler Carlos Irijalba (Amsterdam) für seinen Film Half Wet, der aus der Perspektive eines zukünftigen Klimanotstands das heutige Konsumverhalten reflektiert. Der Preis ist mit 2.000€ dotiert. Home When You Return des US-amerikanischen Experimentalfilmers Carl Elsaesser (New York) wird mit dem EMAF Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Der Beitrag setzt sich über die Projektion eines historischen Melodrams an den Wänden im Haus der Großmutter des Filmemachers mit weiblichen Rollenbildern, Trauer und Verlust auseinander.Der Preis ist mit 2.000€ dotiert. Darüber hinaus spricht die VdFk-Jury eine lobende Erwähung für L’incanto der italienischen Künstlerin Chiara Caterina aus. Der Film unternimmt mit der Verknüpfung von fünf Frauenschicksalen eine Reise ins kollektive Unterbewusstsein.

 

Der EMAF Award und der Dialog-Preis werden von einer Jury aus Medienkünstler:innen und Kurator:innen vergeben, der in diesem Jahr Dušica Dražić (Serbien), Onyeka Igwe (Großbritannien) und Erik Martinson (Kanada) angehören. Die Filmkritiker:innen Esther Buss, Peter Kremski und Jenni Zylka bilden die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.

 

Der EMAF Award für Jamie Crewes False Wife gehe an eine „Arbeit, die Schichten von manipulierten Bildern, Tönen und Text auf erfinderische Weise kombiniert und sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit direkt auf die Zuschauer:innen einwirken lässt“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. „False Wife lässt unsere Grenzen zwischen Individuum und Kollektiv, Körper und Geist, der Fixierung des Geschlechts und dem Gesellschaftsvertrag oszillieren“. Der Dialog-Preis für Half Wet von Carlos Irijalba prämiere die „subtile Weise, mit der das Werk auf eine Diskrepanz zwischen der Kurzsichtigkeit des individualisierten Umweltschutzes und den postkolonialen Realitäten derjenigen hinweist, die bereits in einem klassenbasierten Klimanotstand leben“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Film verwickle die Betrachter:innen in eine Welt der alltäglichen Vergeblichkeit und der damit verbundenen Komik.

 

Mit Home When You Return von Carl Elsaesser zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik eine „berührende überindividuelle Erzählung über Verlust, Trauer, weibliche Rollenbilder und die Schattenwelt der häuslichen Sphäre“ aus, heißt es in der Begründung. „Im Spiel mit Doppelbelichtungen, Verwischungen, Zwischen- und Rolltiteln, der Tonspur aus dem historischen Film sowie Geräuschen aus dem Hier und Jetzt lässt Carl Elsaesser Vergangenheit und Gegenwart, filmische Realität und persönliche Geschichte auf virtuose Weise – und auf 16mm – miteinander verschmelzen.“

 

Der mit einer lobenden Erwähnung versehene Film L’incanto von Chiara Caterina verbinde „Bilder und Töne, die ursprünglich nichts miteinander zu tun haben, aber schon als einzelne Elemente eine suggestive Ausdruckskraft besitzen, zu einem surrealen Gesamtkunstwerk“, gibt die VdFk-Jury bekannt.

 

Die Jurybegründungen in voller Länge.

Die Ausstellung des 35. EMAF ist noch bis zum 29. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu besichtigen.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

 

Quelle und weitere Informationenr: www.emaf.de

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