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In Corona-Zeiten finden andere Themen in die Schlagzeilen. Beim genauen Hinsehen findet man am medialen Wegesrand doch das ein oder andere Thema, auch aus der Kultur. So fällt der Blick auf den "Bloomsday" in Irland, der auf dem europäischen Inselstaat quasi ein Feiertag und  weltweit einzigartig einem Roman gewidmet ist.

Der Name dieses literarischen Feiertages entstammt der Hauptfigur Leopold Bloom im Roman "Ulysses" von James Joyce, in dem der irische Schriftsteller von Weltrang die Erlebnisse seiner Romanfigur in 18 Episoden an einem Tag, den 16. Juni 1904, beschreibt. "Ulysses" neben "Finnegans Wake" der bedeutendste Roman von Joyce.

 

Joyce Leben kennzeichnet eine dramatische Irrfahrt durch das kriegerische Europa seiner Zeit. Eine Odyssee der Neuzeit. Ein Leben zwischen Auskommen und Absturz in Armut, Alkohol, Krankheit, familiären, religiösen und politischen Schwierigkeiten wie zeitweilige Ausreiseverfügungen und Einreisestopp. Bei alledem kennzeichnet  Joyce eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe u.a. bei Aufenthalten in Paris und in dem zeitweiligen  Lebensmittelpunkt Triest, was Eingang in "Ulysses" fand. Eine Beobachtungsgabe, die man heute im Zeitalter  des Massentourismus vermisst. Überhaupt ist ein Zeitvergleich zwischen der damaligen und der heutigen  Krisensituation höchst aktuell.

 

Quelle: Hamburger Autorenvereinigung, Peter Schmidt

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