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Markus Gabriel sei der „Philosoph der Stunde“, erklärte der Moderator von „Titel, Thesen, Temperamente“ am 26. Juli, als er ein Interview mit dem telegenen Erfolgsautor über dessen Buch „Moralischer Fortschritt“ ankündigte. Kann man seiner Einschätzung zustimmen?

 

Leben wir in einer besonders dunklen Zeit? Sind unsere moralischen Probleme größer, als sie es noch vor kurzer Zeit gewesen sind? Brauchen wir in dieser Situation einen moralischen Wegweiser, weil uns die aktuellen politischen und humanitären Konflikte mit Fragen konfrontieren, die wir allein gar nicht lösen können? Geht es nicht ohne die Hilfe eines Philosophen, eines Fachmanns für ethische Fragen aller Art, der sich mit diesen Problemen professionellerweise auskennt und deshalb dem tumben Volk einige Hinweise geben kann? Dürfen wir hoffen, dass so einer kommt und uns aufklärt?

 
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Schon Robert Seethalers preisgekrönte Romane „Der Trafikant" (2012) und „Ein ganzes Leben“ (2014) sind Romane über Leben und Tod. Mit dem letzten Buch dieser Trilogie, mit dem Roman „Der letzte Satz“, hat sich der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller auf ein besonderes Wagnis eingelassen.

Seethaler beschreibt die letzten Tage des berühmten Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (1860-1911) in einer fiktiven Geschichte. Dabei hält sich der Autor zwar an biographische Details, spart aber den künstlerischen Werdegang Mahlers komplett aus. Er beschränkt sich in seiner Erzählung auf einige bekannte Ereignisse und Anekdoten aus dem Leben des großen Künstlers. Im Mittelpunkt des Buches steht Mahlers letzte Reise, die ihn von New York zurück nach Europa führt.

 
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Nein, es ist kein Schreibfehler! Das Album heißt in der Tat „Millenial“ und nicht „Millennial“ – warum auch immer. Mag sein, dass es der guten alten Tradition von jiddischen Revolutions- und Widerstandsliedern geschuldet ist und sich grundsätzlich schon im Titel gegen eine Art von Konformität und Übereinstimmung stellt.

Isabel Frey, die junge, aus Wien gebürtige Sängerin, die mit Gitarre im Gepäck reist, als Straßenmusikantin und auf kleinen Festivals ihre Spuren hinterlässt, war eine ganze Weile auf der Suche nach der eigenen jüdischen Identität. Ihr genügten nicht jene Gesänge aus Liturgie oder Volksliedern, die sie von klein auf kannte. Die Suche führte sie nach Israel in einen Kibbuz, nach Amsterdam zum Studium und wieder zurück nach Wien.

 
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Eine eindrucksvolle Reise durch die Kunst- und Kulturszene aus drei Jahrzehnten

„Follow Arts“ lautet der richtungsweisende Titel des ersten, soeben erschienenen Buchs von und mit Claus Friede (*1960). Unter diesem kunstfreundlichen und kunstfreudigen kulturellen Imperativ vereint der von Dagmar Reichardt und Gudrun Thiessen-Schneider herausgegebene Band ausgewählte Texte von Claus Friede aus den letzten drei Jahrzehnten (1990-2020).

 
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Das beschauliche nordschweizerische Winterthur – die Fans nennen die Stadt liebevoll „Winti“ – hat kulturell viel zu bieten. Neben Kunstsammlungen, dem Fotomuseum nebst Stiftung, einem einzigartigen Rosengarten befinden sich die „Hardstudios“ dort, ein mit feinstem Equipment ausgestattetes Musikstudio um den Gründer und Tonmeister Moritz Wetter und dem Toningenieur Michael Brändli. Letzter ist verantwortlich für die neue Produktion des Trios von Christoph Irniger namens „Open City“.

 
Meinung

Was unsterblich im Gesang soll leben / muß im Leben untergehn.
Aus: Friedrich Schiller (Die Götter Griechenlands)

 

Ihn hat's getroffen,
Ja, er ist fort.
War nichts zu hoffen,
Ihn hat der Ort.

Ins Eck gedrückt,
Dort, Sandgestein.
Das Herz so rein,
Hast uns berückt.
Frank-Peter Hansen

 
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Der französische Percussionist Mino Cinelu und der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær sind beide für sich schon lebende Jazz-Legenden.

Kurz vor dem 60. Geburtstag des Norwegers am 18. September erscheint zwei Wochen zuvor „SulaMadiana“, ein erstes gemeinsames Album der beiden, oberflächlich gesehen, recht unterschiedlichen Ausnahmemusiker. Bei einem ersten Zusammentreffen in einer Höhle im zentralanatolischen Kappadokien/Türkei, 2015 (Molvær spielte ein elektronisches Solokonzert, Cinelu saß am Mixer) beschlossen sie, zukünftig ein gemeinsames Projekt anzugehen.

 
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Was macht das Lachen so bedeutend, dass jemand mehr als zweitausend Seiten darüber schreiben kann? Für Lenz Prütting ist das Lachen ein Verhalten, das allein dem Menschen zukommt. So versteht sich seine gewaltige Studie über dieses Thema als ein wesentlicher Beitrag zur philosophischen Anthropologie.

Lenz Prütting (*1940) ist ein Theaterwissenschaftler und Theaterpraktiker, der irgendwann auf den Gedanken kam, sich etwas intensiver mit dem Lachen auseinanderzusetzen. Eigentlich wollte er, wie er eingangs seines Buches berichtet, nur einen Aufsatz darüber schreiben, „was erkenntnistheoretisch gesehen mit dem Jargon-Ausdruck ‚Verstehen mit dem Bauch‘ gemeint sein könnte“, aber das Ergebnis zehnjähriger Mühen war dann dieser Foliant, dessen erste Auflage bereits vor sieben Jahren erschien und in manchen Kreisen Aufsehen erregte – dank der erstaunlichen Gelehrsamkeit seines Verfassers, aber auch dank der Plausibilität seiner Überlegungen.

 
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In diesem Jahr ist alles anders. Corona-bedingt erschien deshalb die neue CD, namens „Spring“ von Menzel Mutzke verspätet.

Mutzke…? Mutzke…? War da nicht was? – Ja, genau. Bruder Max Mutzke, hat in Pop, Funk und Soul sein Feld. Menzel hingegen begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen und wandte sich dem Jazz zu.

 
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Luca ist zehn Jahre alt, der Vater 34. Die Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Lucas versucht, seinem Vater ein guter Sohn zu sein. Jeden Tag sagt er ihm, er habe ihn lieb. Es ist nie zu oft. Jedes Mal rührt das den Vater aufs Neue. Das gilt auch für den Leser.
Vorweggesagt: Dieses Buch ist ein Buch für die Hängematte. Bestenfalls sollte sich die Hängematte an Deck einer Yacht oder eines Segelbootes befinden und sich bei leichtem Wind, unter azurblauem Himmel, sanft hin und her wiegen. So kann der Leser sich ganz den spannenden Reiseerlebnissen von Luca und dessen Vater hingeben.

 
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Vierundzwanzig Jahre nach seinem Tod ist ein weiteres posthumes Werk des Philosophen Hans Blumenberg erschienen, zusammen mit seiner seinerzeit ungedruckten Dissertation.

 

Was bedeuten „wirklich“ oder „real“? Sind das zwei gleichbedeutende Begriffe? Hat sich ihre Bedeutung seit den Tagen der alten Griechen oder dem Mittelalter womöglich verschoben? Sollte jedes Zeitalter seinen eigenen Begriff von der Realität haben? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich das „Realität und Realismus“ überschriebene Buch Blumenbergs, dessen Ursprünge sehr weit zurückliegen, denn seine ältesten Teile lassen sich in den Beginn der siebziger Jahre datieren. Und druckfertig war das Manuskript noch lange nicht, als sein Autor 1996 starb.

 
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Sechs Romane hat der amerikanische Autor Kent Haruf geschrieben, die alle in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Staat Colorado angesiedelt sind. Sein letzter Roman „Unsere Seelen bei Nacht“ erschien 2015 posthum und wurde noch im selben Jahr mit Jane Fonda und Robert Redfort verfilmt. Der 1943 in Colorado geborene, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Schriftsteller, verstarb 2014.

„Benediction“ heißt sein vorletzter Roman, der 2013 in den USA erschien und jetzt unter dem Titel „Kostbare Tage“ im Diogenes-Verlag. Es ist ein leises Buch des Abschiednehmens, ein Buch lebenslanger Liebe, voller Weisheit und Trost. Es ist auch ein Buch über unscheinbare Alltäglichkeiten, die vom Autor in Szene gesetzt wirken wie funkelnde Diamanten. Schlichte Reinheit, gepaart mit kunstvoller Geschliffenheit, führen und verführen zum großen Leseerlebnis.

 
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In einer auffallend schönen Ausgabe ist im Suhrkamp-Verlag das neue und sehr umfangreiche Buch von Markus Gabriel erschienen, dem produktiven Jungstar der deutschen Philosophie.

 

Wie viele Wissenschaftler erhalten schon mit 29 Jahren einen Lehrstuhl? Dafür muss man außergewöhnlich begabt sein, viel Glück haben und sicherlich noch mehr arbeiten. Als Folge ist einem das Interesse der Öffentlichkeit gewiss, besonders dann, wenn man sich nicht zu schade ist, populär zu schreiben. Und was sollte auch falsch daran sein, Fernsehserien anzusprechen, gelegentlich ein wenig herumzuwitzeln und etwas onkelhaft dieses und jenes zu erklären? Schließlich verfügt Gabriel wirklich über die Fähigkeit, merkwürdiges Deutsch, etwa von Heidegger, in verständliche Sätze zu übertragen.

 
Meinung

Es ist erst gut ein Jahr her, da berichtete KulturPort.De noch von Ennio Morricones „Farewell Tour“ quer durch Europa, die ihn auch am 21.1.2019 mit rund 200 Musikern und Sängern nach Berlin führte. Vor der ausgebuchten Mercedes-Benz Arena im Stadtteil Friedrichshain kamen dem Publikum „Gänsehaut und Tränen“ zugleich, wie der WDR2 kommentierte. Gestern hat uns der „Maestro“ für immer verlassen. Sein kompositorisches Erbe schrieb Musik-, Film- und Kulturgeschichte rund um den Globus: von Italien über Hollywood bis nach Japan, wo Morricone noch im November 2019 mit dem „Orden der Aufgehenden Sonne“ geehrt worden ist, bevor ihm zu Lebzeiten zuletzt Spanien im Juni 2020 den Prinzessin-von- Asturien-Preis in der Sparte Kunst verliehen hat.

 

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