Bildende Kunst

In Deutschland wurde der Expressionismus vor allem durch Künstlervereinigungen wie „Der Blaue Reiter“ oder die „Brücke“ entwickelt. Über die Grenzen hinweg sind uns hierzulande wenig andere expressionistische Künstlergruppen geläufig.

Das ändert sich nun mit einer umfassenden Präsentation der 1918 in den Niederlanden gegründeten Künstlervereinigung „De Ploeg“, (dt.: Der Pflug).

 

Noch vor Ende des Ersten Weltkriegs schlossen sich junge Künstler in Groningen zusammen, um die alte Universitätsstadt zu einem Zentrum der Moderne zu machen.

 

Einer der Gründerväter von „De Ploeg“, der Maler Jan Wiegers (1893-1959) lernte während eines Aufenthalts im schweizerischen Davos Ernst Ludwig Kirchner kennen, der ihn in seiner Malweise beeinflusste.

 

Der Name „De Ploeg“ sollte anzeigen, dass man den Boden in der Provinzstadt hierfür vorbereitete, durch Umpflügen urbar machte. Die Mitglieder organisierten gemeinsame Studien, Ausstellungen, Theaterabende und erhofften sich durch Ihren Zusammenschluss – mehr Sichtbarkeit nach Außen und mehr Inspiration durch Austausch.

 

In den 1920er Jahren entfaltete sich in den Reihen von „De Ploeg“ ein variantenreicher expressionistischer Stil. Die Künstler malten, zeichneten und experimentierten mit neuen Drucktechniken. Auch dem Kunsthandwerk widmeten sie sich, um durch künstlerisch gestaltete Gebrauchsgegenstände dem Gesamtkunstwerk im Sinne einer Verbindung zwischen Leben und Kunst näherzukommen.

 

Galerie - Bitte Bild klicken
Vorgestellt werden schwerpunktmäßig die Gründungsmitglieder von „De Ploeg“: Johan Dijkstra, Jan Wiegers, Jan Altink und George Martens. Themenräume erschließen wichtige Motivgruppen, wie Landschaften und bäuerliches Leben, Aktstudien, Stadtdarstellungen sowie konstruktivistische Experimente. Weitere, temporärer Mitglieder, wie Alida Pott, Hendrik Werkman und Jan van der Zee, werden unter thematischen Gesichtspunkten einbezogen.

 

Die weite Landschaft in der bäuerlichen Umgebung und die Stadt Groningen mit ihren lebendigen Straßen- und Cafészenen waren beliebte Motive bei „De Ploeg“. Die gegenseitigen Porträts der Künstler zeugen von der stilistischen Vielfalt in der Gruppe. Mit kämpferischen Texten über Kunst machten sie ihre Stellung in der Avantgarde deutlich.

 

Groningen Stadtansicht

Stadtansicht Groningen. Foto: Pixabay

 

Rund 100 farbintensive Gemälde, ausdrucksstarke Grafiken, Plakate, Drucksachen sowie einzelne Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten von 15 Künstlerinnen und Künstlern sind in der Ausstellung zu sehen. Historische Fotografien, Wandtexte und ein Audio-Guide, der über das eigene Smartphone aktiviert werden kann, begleiten die Werke und führen so in ein spannendes Kapitel der Moderne in den Niederlanden.


Avantgarde in den Niederlanden. Die expressionistische Künstlergruppe De Ploeg

Zu sehen bis zum 02.06.2024 im Kunstmuseum Ahlen, Museumsplatz 1, in 59227 Ahlen

Öffnungszeiten: Mi – Sa 15 – 18 Uhr am 21.03. und 25.04.24 bis 21 Uhr. Karfreitag und Ostersonntag geschlossen

Weitere Informationen (Museum)

 

Die Schau wurde von Dr. Petra Lanfermann aus der Städtischen Galerie Bietigheim-

Bissingen kuratiert und mit dem Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe, und dem Angermuseum Erfurt als Kooperationsprojekt entwickelt. Das Kunstmuseum Ahlen ist die einzige und letzte Station in Nordrheinwestfalen, bevor die Werke in das Groninger Museum mit der Stichting De Ploeg zurückkehren.  

Förderung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Theodor F. Leifeld-Stiftung und den Förderkreis Kunstmuseum Ahlen e.V.

Geändert: Öffentliche Führung: sonntags um 12 Uhr!

 

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YouTube-Video:

Avantgarde in den Niederlanden. Die expressionistische Künstlergruppe De Ploeg, Kunstmuseum Ahlen (1:14 Min)

 

Mehr zum Thema auf KulturPort.De: Expressionistische Begegnung: Ernst Ludwig Kirchner – Jan Wiegers. Geschrieben von Christel Busch - Montag, 14. Juli 2014

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