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Der israelische Künstler Dani Gal zeigt seine Multimedia-Kunstwerke vom 1. März bis bis zum 16. Juni 2024 im Schaufenster im Museum Ostwall. Er schaut besonders auf geschichtliche Ereignisse und wie sie sprachlich in Medien vermittelt werden.

 

Die Klavierklänge sind schon auf dem Weg in die fünften Etage des Dortmunder U zu hören. Drinnen steht Dani Gal vor der Videoleinwand im „Schaufenster“ des Museum Ostwall und erklärt die Hintergründe zum Kurzfilm „Three Works for Piano“ von 2020. Der Film zeigt zunächst ein fingiertes Interview, in dem ein Täter seine Schuld statt seiner Unschuld beteuert. Er war Soldat der israelischen Armee und soll einen palästinensischen Mann brutal verprügelt haben. Doch der Vorfall wird von Medien und dem Staat als Lüge bezeichnet. Die Geschichte beruhe auf einem wahren Fall, sagt Dani Gal. Für ihn war die Umkehr der Täter-Opfer-Rolle besonders interessant. Das Video setzt so den Konflikt zwischen Israel und Palästina kritisch in den Fokus.

 

Multimediakünstler mit Blick auf die Geschichte

„Wir freuen uns sehr über diese Ausstellung und den besonderen Blick des Künstlers auf Sprache und Geschichte“, so Dr. Stefan Mühlhofer, Leiter der Kulturbetriebe. Dani Gal ist Multimediakünstler, er „spielt“ mit Video, Sprache und Musik, indem er Elemente aus dem Zusammenhang reißt und neu arrangiert. Wie zum Beispiel Textfragmente in einer Leuchtfigur an der Wand, die je nach Betrachtungswinkel eine andere Bedeutung bekommen.

Dani Gal ist in Jerusalem aufgewachsen, seit über 20 Jahren lebt er in Berlin. In seinen Werken setzt er sich häufig mit geschichtlichen Themen auseinander – mit besonderem Blick darauf, wie medial berichtet wird und welche Rolle Berichte von Zeitzeug*innen spielen. Was ist wahr und was Erzählung? Wie erinnern wir uns „richtig“? Wodurch wird Erinnerung beeinflusst? Und wer darf sich überhaupt öffentlich erinnern? Dabei recherchiert er viel, greift auf verschiedene Archive zurück.

 

Ausstellung mit noch nie gezeigten Arbeiten

Die Schaufenster-Ausstellung im Museum Ostwall zeigt die Bandbreite von Gals künstlerischem Schaffen. „Besonders seine Auseinandersetzung mit der Sprache und Beschäftigung mit dem Fluxus passt sehr gut ins Museum Ostwall“, sagt Kuratorin Stefanie Weißhorn-Ponert. Es werden auch neue, noch nie zuvor gezeigte Arbeiten präsentiert, die sich in Anlehnung an die Sammlung des Museum Ostwall mit Musik und Sprache beschäftigen und die Sammlungsschwerpunkte von Fluxus und Konkreter Poesie spiegeln. Der Titel der Ausstellung – Lautfiguren – spielt mit der Doppelbedeutung des Begriffs zwischen rhetorischer Figur und übertragenem Sinn.

 

Mittwoch, 15. Mai 2024, 18 – 20 Uhr

Filmscreening mit Dani Gal

Gals neuester Film „Dark Continent“ (2023) beschäftigt sich mit kolonial geprägten Geschichten und basiert auf einem Fall, der in Frantz Fasons Buch „Schwarze Haut, weiße Masken“ (1952) geschildert wird: eine junge weiße Französin leidet an einer nervösen Störung, die durch den Klang afrikanischer Trommeln ausgelöst wird.

Im Anschluss an den Film spricht Dani Gal über die Entwicklung des Films.

Die Ausstellung wird am 29. Februar um 18:30 Uhr eröffnet und läuft vom 1. März bis zum 16. Juni.

 

Quelle: Stadt Dortmund

 

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