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Ulrike Meinhof wäre am 7. Oktober 2009 75 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Geburtstags lädt Jutta Ditfurth nach Berlin und Stuttgart ein: "Szenische Lesung – Ermittlungen über Ulrike Meinhof".

"Hätte Ulrike Meinhof nur mehr mit mir getanzt, sie hätte nie zu Bomben gegriffen«, sagte Günter Grass, Spezialist für deutsche Geschichte, kürzlich sinngemäß in einem TV-Interview. Ist die Nachkriegsgeschichte so schlicht zu erklären?
Die Mythen über Ulrike Meinhof speisen sich seit Jahrzehnten vor allem aus vier trüben, interessengeleiteten Quellen: den Behauptungen ihrer Pflegemutter Renate Riemeck, ihres Ex-Ehemanns Klaus Rainer Röhl, des Bundeskriminalamts und des Autors Stefan Aust. Von ihnen schrieben die meisten anderen Autoren ab.

War Ulrike Meinhof tatsächlich eine „privilegierte Publizistin“ aus „antifaschistischer Familie“, eine verwirrte Bürgerin, die angeblich alle Chancen hatte und sich, ansonsten völlig grundlos, mit einem tolpatschigen Sprung aus dem Fenster dem "Terrorismus" anschloss, zur Furie wurde, nur weil ihr Ehemann sie betrog und sie – angeblich – Andreas Baader hörig war?
Jutta Ditfurth hat sechs Jahre im In- und Ausland über Ulrike Meinhof geforscht, sich in Kellern und Archiven vergraben, hunderte von Zeitzeugen interviewt. Sie knackt die Mythen sowie die Interessen hinter ihnen. Anlässlich des 75. Geburtstages erzählt sie in einer aus diesem Anlass neu geschaffenen Inszenierung, einer "Szenischen Lesung – Ermittlungen über Ulrike Meinhof" mit Bildern und Fundstücken aus ihrem Archiv Ulrike Meinhofs Leben und diskutiert anschließend mit dem Publikum.

Am 6. Oktober im Berliner Ensemble und am 7. Okt. im Theaterhaus in Stuttgart.
Quelle: www.jutta-ditfurth.de