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Grautöne verschiedenster Nuancen zum Leuchten zu bringen, ist die große Kunst des Malers Ben Willikens. Verblüffend bunt muten im Gegensatz dazu die Werke seiner ehemaligen Meisterschüler an: Von Abstrakter Malerei über Portrait und Landschaft bis hin zu Video. Installation und Konzeptkunst reicht das weite Spektrum ihrer Arbeiten - gemeinsam ist ihnen die große Sensibilität für Farbwerte und -wirkungen. Was die heute erfolgreichen Künstlerinnen und Künstler mit ihrem Lehrer noch verbindet, ist außerdem der analytische Blick auf die Welt.

Einige von ihnen trifft Willikens anlässlich seines 70. Geburtstags im Kunstmuseum Celle mit Sammlung Robert Simon wieder: Anke Doberauer, Hansjoerg Dobliar, Nol Hennissen, Wolfgang Kessler, Roman Lang, Stefan Lenhart, Siegrid Nienstedt, Frank Rosenthal, Rüdiger Stanko, Stefan Soravia und Johannes Wende. Ben Willikens war von 1999 bis 2004 Rektor der Akademie der Bildenden Künste in München. Bereits seit 1991 war er dort als Professor für Malerei und Graphik tätig. Zuvor lehrte er mehrere Jahre als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.

Auf seine Zeit als künstlerischer Lehrer blickt Willikens gerne zurück: "Mich hat in der Lehre nie eine stilistische Doktrin interessiert, sondern immer die Neugier auf individuelle Entfaltung. Junge Künstler, die Freiräume suchten, jenseits vorherrschender Mainstreams haben sich oft von meiner Klasse angezogen gefühlt. In der Rückschau wird klar, dass sich so eine Vielfalt von Künstlern entwickelt hat, die mit mir eines gemeinsam haben, nämlich die grundsätzlich konzeptuelle Haltung dem Medium gegenüber, das man verwendet. Ich konnte in den Jahren eigene Erfahrungen weitergeben, aber ebenso wichtig war der gegenseitige Austausch über das Potential des großen Abenteuers Kunst."

Die Ausstellung "Kühle Analysen" eröffnet am Sonntag, 14. Juni um 11.30 Uhr im Kunstmuseum Celle. Zur Einführung spricht Prof. Ben Willikens. Die Künstlerinnen und Künstler sind anwesend.