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Büchner-Preis-Träger Martin Mosebach hat es mit seinem neuesten Werk diesmal nicht unter die sechs Finalisten des Deutschen Buchpreises geschafft. Ein derartiger Promi-Verlust ist in der immer noch jungen Geschichte des Romanpreises aber nichts Ungewöhnliches.

Zwar sind auch in diesem Jahr weiterhin Autoren dabei, die schon ausgezeichnet ins Rennen gehen - wie Peter Wawerzinek mit dem Bachmann-Preis oder Jan Faktor, der für den Preis der Leipziger Buchmesse im März nominiert war -, für die Entscheidung ist das jedoch irrelevant. Das kann man wohl endgültig seit dem vergangenen Wettbewerb annehmen: Damals scheiterte selbst die aktuelle Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller mit ihrem Roman "Atemschaukel" im Finale an der Jury. Letztere bewies damit viel Courage, an dem ihrer Meinung nach besten Roman des Jahres festzuhalten.

Damit hat sie auch die Unabhängigkeit des Gremiums, dessen Besetzung jährlich wechselt, nachhaltig gestärkt. Darüber hinaus hat die Jury 2010 bereits eine eigene überraschende Note hinzugefügt, indem sie eine multikulturelle und thematisch besonders vielfältige Shortlist aufstellte.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung