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Vor mehr als 100 Gästen aus Schule und Kultur hielt der Staatssekretär im Bildungs- und Kulturministerium Dr. Oliver Grundei ein entschiedenes Plädoyer für die kulturelle Bildung als Impulsgeber „für eine pluralistische Gesellschaft und für unsere Demokratie“. Beim „Forum Kulturelle Bildung“ im Kieler Musiculum sagte er: „Der kulturellen wie der politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen gebührt ein starker Platz in unserem Bildungskanon. Sie sind unverzichtbare Elemente für die Demokratieerziehung, nicht zu vergessen die positiven Auswirkungen auf Sozialverhalten und kognitive Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.“
 
Grundei verwies auf die bereits bestehenden Aktivitäten und Anstrengungen zur Förderung der kulturellen Bildung. So werde unter anderem an der Europa Universität Flensburg ein Studiengang eingerichtet, in dem angehende Lehrkräfte das Fach „Darstellendes Spiel“ studieren könnten. Auch im Rahmen des geplanten Bildungsbonus für Schulen in schwierigen Lagen werde die kulturelle Bildung eine starke Rolle spielen: „Junge Menschen, die aus eher bildungsfernen Elternhäusern kommen oder aus Familien mit anderen kulturellen und herkunftssprachlichen Hintergründen, brauchen mehr Unterstützung, mehr Raum zur Reflexion und zum Verständnis ihrer eigenen Situation, mehr Möglichkeiten, ihre Stärken zu entdecken und einzubringen. Dies kann erfahrungsgemäß gerade mit ästhetisch-kreativen Methoden unterstützt werden“, so der Staatssekretär. Kulturelle Bildung könne da einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten.
 
Er hob insbesondere die Rolle von Kooperationen mit öffentlichen und privaten Kulturinstitutionen hervor. „Dafür gibt es viele gelungene Beispiele, die auch auf vielfältige Weise unterstützt werden.“ So fördere die Stiftung Mercator das Landesprogramm „Schule trifft Kultur - Kultur trifft Schule“ jährlich mit 140.000 Euro und habe die Finanzierung des Programms bis 2021 zugesagt, während die Landesregierung weitere 100.000 Euro pro Jahr zur Förderung von Projekten beitrage. Außerdem sollen ab August 2019 15 Fachberaterinnen und Fachberater für Kulturelle Bildung in den Kreisen und kreisfreien Städten eingesetzt werden. “Wirklich eindrucksvoll“, so Grundei weiter, „ist die Beteiligungsquote am Bundesprogramm ‚Kultur macht stark‘: Schleswig-Holstein ist seit dem Start des Programms mit mehr als 600 Projekten vertreten. Die Gesamtfördersumme von annähernd sechs Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren ging an Projekte der kulturellen Bildung in Musikschulen, in Jugendkunstschulen, Volkshochschulen und Bibliotheken.“ Jetzt gelte es, die bestehenden lokalen und regionalen Netzwerke zwischen schulischen und außerschulischen Partnern noch besser auszubauen. „Von diesem ‚Forum Kulturelle Bildung‘ erhoffe ich mir dafür wichtige Impulse, die einerseits unsere Schulen noch mehr öffnen für die kulturelle Bildung und andererseits die Kulturinstitute noch besser einbinden“, so der Staatssekretär.
 
Das Bildungs- und Kulturministerium hatte Lehrkräfte, Schulleitungen, Künstlerinnen und Künstler sowie die Vertreterinnen und Vertreter von außerschulischen Kultur- und Bildungspartnern zu diesem Forum eingeladen. Der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder in Berlin, Prof. Dr. Markus Hilgert, sprach in seinem Impulsreferat  über „Zugang - Teilhabe - Verantwortung. Vom Wert schulischer Kulturvermittlung für eine zukunftsfähige Gesellschaft“. Anschließend diskutierten der Präsident der Musikhochschule Lübeck, Prof. Rico Gubler, die Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, Dr. Anette Hüsch, und Alexander Ohrt von der „starterkitchen“ und die Landesfachbeauftragte Kunst, Dr. Friederike Rückert, sowie der Schulleiter der Grundschule Mastbrock, Detlef Vogel, über das Thema „Kulturelle Bildung ist mehr als Kunstunterricht und Schulorchester“.

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein