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Seit zehn Jahren zählt die Museumsinsel Berlin zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am 10. März 2000 überreichte der damalige UNESCO-Generalsekretär Koïchiro Matsuura im Alten Museum die Urkunde zur Aufnahme der Museumsinsel in die Weltkulturerbeliste dem Regierenden Bürgermeister von Berlin und dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Im Juni 1999 hatte die Stiftung einen Masterplan zur Wiederherstellung und zeitgemäßen Entwicklung der Museumsinsel beschlossen. Seitdem sind drei der fünf historischen Häuser generalsaniert und wiedereröffnet worden: 2001 die Alte Nationalgalerie, 2006 das Bode-Museum und 2009 das Neue Museum. In den kommenden Jahren wird die James Simon-Galerie als zentrales Empfangsgebäude der Museumsinsel neu errichtet und das Pergamonmuseum sowie das Alte Museum saniert werden. Die Arbeiten sollen bis voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein. Die Museumsinsel Berlin ist heute mit jährlich rund 3 Mio. Besuchen einer der größten Publikumsmagneten Deutschlands.

„Das Welterbe-Jubiläum ist Anlass, auf das zurückzublicken, was wir in den letzten Jahren zur Erhaltung und Vervollständigung der Museumsinsel geschaffen haben. Alle drei bisher wiedereröffneten Häuser haben einen sensationellen Erfolg beim Publikum. Bald werden eine halbe Million Besucher das Neue Museum gesehen haben. Wir werden entschieden und mit aller Kraft den Weg fortsetzen und die Museumsinsel für das 21. Jahrhundert weiterentwickeln. Dem Bund danken wir dabei für die Finanzierung“, sagt dazu Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.



Die Museumsinsel Berlin wurde als 22. deutsche Welterbestätte in die UNESCO-Liste aufgenommen. Die Begründung hebt hervor, dass sie ein herausragendes Beispiel ist für das Konzept des Kunstmuseums, das auf die Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution zurückgeht, und „ein einzigartiges Ensemble von Museumsgebäuden, das die Entwicklung der modernen Museumsgestaltung über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert illustriert“.

Als erstes eröffnete 1830 das nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtete „Königliche Museum“, das heutige Alte Museum, eines der herausragendsten Beispiele der Architektur des Klassizismus in Deutschland. Es folgten, erbaut von den bedeutendsten Architekten und jeweils im Stil und in den Materialien ihrer Zeit, das Neue Museum (1859), die heute mit dem Vorsatz „Alte“ versehene Nationalgalerie (1871), das Bode-Museum, ehemals Kaiser Friedrich-Museum (1904), und schließlich das Pergamonmuseum (1930).

Hinweis:
Die Stiftung wird das Jubiläum 10 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe am 6. Juni 2010, dem deutschen Welterbetag, mit einem Festakt in der Rotunde des Alten Museums feiern – verbunden mit der Eröffnung des sanierten Kolonnadenhofs zwischen Alter Nationalgalerie, Neuem Museum und Spreeufer. Die Presse wird dazu gesondert eingeladen. Zusätzlich wird am 4. und 5. Juni 2010 ein Fachkolloquium zur wegweisenden Restaurierung des Neuen Museums stattfinden sowie am Abend des 5. Juni eine Podiumsdiskussion zu Ästhetik und Ethik der Welterbe-Restaurierung. Ausführlichere Informationen folgen.