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Der jährlich vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft vergebene Literaturpreis Text & Sprache geht 2023 an Lukas Rietzschel. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dem in Görlitz lebenden Autor im Rahmen der 72. Jahrestagung des Kulturkreises im Oktober 2023 in Mannheim verliehen.


Begründung der Jury:
„Mit Lukas Rietzschel erhält ein noch junger Autor den Literaturpreis Text und Sprache 2023, der insbesondere mit seinem zweiten Roman „Raumfahrer“ (2021) außergewöhnliche Genauigkeit in seinem Erzählen mit einer starken thematischen Auseinandersetzung verbindet. Aufgewachsen in der ostdeutschen Provinz der Nachwendezeit erzählt Rietzschel, der auch heute wieder im östlichen Sachsen lebt, in seinen Romanen vom Erwachsenwerden jenseits der großen Zentren, von Familie und ihrem Zerfall in prekären gesellschaftlichen Kontexten sowie auf raffinierte Weise von Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Rietzschel ist noch keine 30 Jahre alt - der Preis ist Auszeichnung für seine konsequente schriftstellerische Leistung sowie zugleich Unterstützung und Ermutigung für sein zukünftiges Werk.“

Kurzvita des Preisträgers:
Lukas Rietzschel, geboren 1994 in Räckelwitz, studierte Politikwissenschaften, Germanistik und Kulturmanagement und lebt heute als freier Autor in Görlitz. In seinen Texten beschäftigt er sich mit der Wiedervereinigung Deutschlands und den Transformationsprozessen der Nachwendezeit in der Lausitz. 2018 erschien sein Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" bei Ullstein. Das Auftragswerk „Widerstand“ entstand 2021 als Theater-Film für das Schauspiel Leipzig. 2021 veröffentlichte Rietzschel seinen zweiten Roman "Raumfahrer", erschienen bei dtv. "Raumfahrer" wurde am Staatstheater Cottbus dramatisiert. Lukas Rietzschel wurde 2019 mit dem Gellert-Preis und 2022 mit dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.

Zum Preis:
Der Literaturpreis „Text & Sprache“ zeichnet junge herausragende Stimmen der Gegenwartsliteratur aus. Er berücksichtigt vielfältige Formen von Text und Sprache und bildet das zeitgenössische Phänomen fließender Gattungsgrenzen sowie das genre-überschreitende Schaffen von Autor*innen ab.

Zur Jury:
Die Jury tagte unter der Leitung von Dr. Marcella Prior-Callwey im März 2023. Sie setzte sich zusammen aus den Fachberater*innen Regina Dyck (Festivalleiterin poetry on the road, Bremen), Dr. Angelika Otto (Literaturwissenschaftlerin und Journalistin, München), Oliver Reese (Intendant Berliner Ensemble), Katharina Schultens (Leiterin Haus für Poesie, Berlin) sowie dem Gremium Text & Sprache des Kulturkreises und Mathilda Legemah (Künstlerische Leitung, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft).

Über den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft
Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. ist die traditionsreichste Institution für unternehmerische Kulturförderung in Deutschland. Er fördert seit 1951 junge Künstler*innen in den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik. Zu den früheren Preisträger*innen im Bereich Literatur zählen u. a. Ingeborg Bachmann (1955), Günter Grass (1958), Daniel Kehlmann (1998), Nora Gomringer (2013), Clemens J. Setz (2013), Nino Haratischwili (2015) und Enis Maci (2019). Zuletzt erhielt den Preis die Autorin Lena Gorelik (2022).

Quelle: Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.

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