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„4 Museen – 4 Möglichkeiten“ für afrikanische Kurator*innen, Wissenschaftler*innen, Vermittler*innen, Künstler*innen und Praktiker*innen: Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen mit ihren Museen in Leipzig, Dresden und Herrnhut, als Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in Hamburg, das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln und das Linden-Museum Stuttgart. Die Gerda Henkel Stiftung fördert die Initiative mit Mitteln in Höhe von 408.000 Euro.

 

Ziel der Förderung ist es, die Museen in ihrem umfassenden Wandlungsprozess zu unterstützen, ihre Museumspraxis zu dekolonisieren und eine neue Ethik der Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent zu etablieren. Das Forschungsstipendium lädt afrikanische Kandidat*innen ein, im Museum ein eigenes Ausstellungs-, Vermittlungs- oder Forschungsprojekt umzusetzen, zur Gesamtentwicklung des Museums beizutragen können sowie gleichzeitig ihre beruflichen Erfahrungen auszubauen.


Die vier ausgewählten Museen tragen seit vielen Jahren zur deutschen Debatte um koloniales Erbe und Restitution bei und befinden sich in einem reflexiven, umfassenden Transformationsprozess. In diesem Prozess suchen sie nach einem verantwortungsvollen Umgang mit den Sammlungen und ihrer Geschichte, nach neuen Präsentationsformen und Sammlungspraktiken sowie nach transdisziplinären und kollaborativen Formaten in Wissenschaft, Ausstellung und Vermittlung. Die Stipendiat*innen sind eingeladen, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen, um eine ethisch verantwortliche und zeitgemäße Museumspraxis zu schaffen, die es ermöglicht, Deutungshoheiten neu zu verhandeln und vielschichtige Museumsgeschichten jenseits der eurozentrischen Perspektive zu erzählen. Dies kann nur mit Hilfe von partizipatorischen, kollaborativen und kooperativen Formaten in Partnerschaft mit den Gesellschaften und Gemeinschaften erreicht werden, in denen die Objekte, die die Museen heute bewahren, einst geschaffen und genutzt wurden.

 

Die zweijährigen Stipendien beinhalten auch ein Projektbudget für die Durchführung einer Ausstellung, eines Programms, eines Bildungs- oder Forschungsprojekts im jeweiligen Museum, ein Budget für die Kontaktpflege oder Durchführung von Forschungsarbeiten in Afrika zur Unterstützung dieses Projekts sowie ein Reisebudget zum Austausch und zur Zusammenarbeit mit den Stipendiat*innen in den anderen Museen.

Die Ausschreibung ist ab Oktober 2022 geplant, der Beginn der Stipendien für Anfang 2023 vorgesehen.

 

Quelle: MARRK (MUSEUM AM ROTHENBAUM Kulturen und Künste der Welt) Hamburg

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