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Das Siemens Arts Program, der Medienkünstler Alexander Stublić und die Pianistin Annika Treutler wollen der Musik des Komponisten Viktor Ullmann eine neue Bühne bieten. Dazu haben die Projektpartner eine einzigartige Virtual Reality-Installation im jüdischen Museum Berlin aufgebaut, die Besucher vom neunten bis 22. Mai kostenfrei erleben können. Die Eröffnung findet am achten Mai statt, dem 77. Jahrestag des Kriegsendes in Europa. Viktor Ullmann wurde 1942 wegen der jüdischen Herkunft seiner Eltern ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er einen großen Teil seiner Werke schuf. Er komponierte dort u.a. „Der Kaiser von Atlantis“ und „Die Weise von Liebe und Tod“. Am 18. Oktober 1944 wurde Ullmann kurz nach seiner Ankunft im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet. 
 
Das einzigartige Kunstprojekt basiert auf dem Klavierkonzert Opus 25 von Viktor Ullmann und besteht aus einer technisch aufwendigen Neuaufnahme dieses Werks. Dafür werden erstmals hochauflösende akustische Elemente im 3D-Sound (Dolby Atmos) eingesetzt und mit verschiedenen Szenarien zu einer Virtual-Reality Medienkunst-Installation verschmolzen. Die Musikaufnahme wurde unter der Leitung von Stephan Frucht, dem künstlerischen Leiter des Siemens Arts Program, mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Deutschlandfunk Kultur im großen Sendesaal des RBB in Berlin realisiert und in der Kategorie „Beste Konzerteinspielung“ mit dem OPUS Classic ausgezeichnet.
 
„Das audiovisuelle Kunstprojekt ist technisch eine aufwendige Produktion jenseits des heutigen Standards. Indem wir digitale Räume erschließen und die paraphrasierte Lebensgeschichte von Viktor Ullmann visuell und dreidimensional erlebbar machen, möchten wir die Musik dieses herausragenden Komponisten mit den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts erfahrbar machen“, sagt Stephan Frucht. „Viktor Ullmann hat in seiner Musik eine sehr besondere Sprache entwickelt und eine ganz eigene Tonalität erschaffen. Und steht damit an der Schwelle zwischen der klassischen und der Neuen Musik. Wir hoffen, dass die Musik Ullmanns künftig zum Repertoire in den Konzertsälen der Welt gehören wird.“
 
Die Virtual Reality-Installation des Medienkünstlers Alexander Stublić orientiert sich am Ausgansgedanken der Hommage an einen heute kaum bekannten und von den Nationalsozialisten geächteten Komponisten. Die Arbeit mit dem Titel „Innerland“ ist gleichzeitig inspiriert vom abstrakten Film der 1920er-1930er Jahre, dessen Einfluss bis heute spürbar ist – und der damals auch das progressive Bildprogramm einer Moderne darstellte, in der Viktor Ullmann seine musikalischen Arbeiten schuf. Mit seiner Medieninstallation geht Stublić jedoch an zwei Stellen weiter: Zum einen in Virtual Reality-Szenen und immersiver Soundtechnik, zum anderen in der Interaktion. So erschafft er begehbare surreale Welten. Alexander Stublić  lebt und arbeitet in Berlin.
 
Quelle: Siemens AG

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