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Mit dem bundesweiten Festival „Studio Bosporus“ richtet die Kulturakademie Tarabya vom 3. September bis 31. Oktober den Fokus auf den deutsch-türkischen Dialog. Sie nimmt die politische Situation in der Türkei ebenso in den Blick wie die plurale Gesellschaft Deutschlands. Anlass dazu ist der 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei als zentrales Erinnerungsdatum einer gesellschaftlichen Vielfalt sowie das 10-jährige Bestehen der Künstlerresidenz am Bosporus.

 

Mit einer Vernissage der Ausstellung mit über 30 künstlerischen Positionen am 3. September im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien startet das multidisziplinäre Festival „Studio Bosporus“ in Berlin. Zu sehen sind Arbeiten von Tarabya-Alumni und türkischen Künstler*innen, u.a. von Nevin Aladağ, Theo Eshetu, Manaf Halbouni und Viron Erol Vert. Nach der Eröffnung folgen ein Filmabend im Freiluftkino Kreuzberg sowie ein Musikprogramm mit DJ Ipek.

 

Neben Außenminister Heiko Maas werden prominente Vertreter*innen aus Politik und Kultur zum Festivalstart am 3. September in Berlin erwartet, ebenso wie die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz. Das Programm kuratieren Çağla İlk (Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden) und Stéphane Bauer (Leiter vom Kunstraum Kreuzberg/Bethanien) gemeinsam mit dem künstlerischen Team der Kulturakademie Tarabya und Ko-Kurator*innen, darunter die Tarabya-Alumni Max Czollek (Autor) und Susanne Weiß (Kuratorin).

 

Vom 3. September bis 31. Oktober greift „Studio Bosporus“ anhand aktueller künstlerischer Positionen virulente Themen des deutsch-türkischen Dialogs sowie beider Länder auf. Zahlreiche Partner in Berlin und Istanbul sowie München und Köln beteiligen sich an dem Kulturaustausch mit Diskursformaten, Filmvorführungen, Konzerten, Performances und Lesungen.

 

Das Festival widmet sich neben der Geschichte und Gesellschaft der Türkei und den aktuellen Beziehungen zwischen beiden Ländern u.a. auch einer postmigrantischen Perspektive. Diese prägen vor allem Arbeiten, die mit und um die Kulturakademie und Künstler*innenresidenz Tarabya entstanden sind. Eine Anzahl von Arbeiten konzentriert sich auf Fragen der Zugehörigkeit, des Zusammenlebens und der „(Des-) Integration“ (Max Czollek) oder der fragilen Aufarbeitung des NSU-Terrors in Deutschland (Aysun Bademsoy, Nuran David Çalış). Darüber hinaus werden transnationale Perspektiven diverser Migrationsbewegungen von der Türkei nach Deutschland und umgekehrt (von unfreiwilligem Exil bis hin zum freiwilligen Perspektivwechsel durch Künstlerresidenzen) sowie Privilegien, Klassen- und Gender-Fragen (Mehtap Baydu, İlker Çatak) thematisiert.

 

„Studio Bosporus“ ist eine Veranstaltung der Kulturakademie Tarabya in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Mercator und der LOTTO-Stiftung Berlin.

Die Kulturakademie Tarabya in Istanbul wurde 2011 als eine Initiative des Deutschen Bundestags gegründet. Sie ermöglicht grenzüberschreitende Begegnungen und nachhaltige Erfahrungen des kulturellen Austauschs zwischen der Türkei und Deutschland und eröffnet neue Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart gesellschaftlicher Vielfalt. Seit ihrem Bestehen haben über 100 Künstlerinnen und Künstler verschiedener Disziplinen in der Künstler*innenresidenz am Bosporus in Istanbul gelebt und gearbeitet. 2021 begeht sie ihr 10-jähriges Bestehen mit dem Festival „Studio Bosporus“.

Die Kulturakademie wird von der Deutschen Botschaft Ankara betrieben und ist Teil der Kulturarbeit der Deutschen Botschaft in der Türkei. Das Goethe-Institut trägt die kuratorische Verantwortung für die Kulturakademie Tarabya.

 

Quelle: Goethe-Institut

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