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Die neunten bundesweiten PRIVATTHEATERTAGE enden am 20. Juni mit der Verleihung der Monica Bleibtreu Preise. Die vier sehenswertesten Privattheater-Produktionen Deutschlands aus der Saison 2019/ 2020 kommen Berlin, München, Stuttgart und Hamburg. Am Sonntagabend wurden sie in den Hamburger Kammerspielen für ihre Leistungen mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet.
Mit der feierlichen Verleihung der Monica-Bleibtreu-Preise in den Kategorien Komödie, (zeitgenössisches) Drama und (moderner) Klassiker fanden die PRIVATTHEATERTAGE am Sonntag,
20. Juni 2021 ihren abschließenden Höhepunkt.

 

Eine Festivaljury (Joachim Bliese, Prof. Dr. Martina Sitt, Nicolai von Schweder-Schreiner, Henning Venske, Franz Wittenbrink, Felix Grassmann, Andrea Lüdke, Ruth Toma, Matthias Stötzel) wählte aus den vielversprechendsten zwölf Produktionen deutscher Privattheater die Sieger aus. Jörg Knör führte durch die Gala und wurde von den Zimtschnecken musikalisch begleitet.


In der Kategorie KOMÖDIE gewann „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob in der Übersetzung ins Plattdeutsche von Meike Meiners vom Ohnsorg Theater, in der Regie von Meike Harten.
Als beste Produktion der Kategorie (ZEITGENÖSSISCHES) DRAMA gewann in diesem Jahr das Zentraltheater München mit der Produktion „Wir kommen“ nach dem Roman von Ronja von Rönne, in der Regie von Lea Ralfs.


Als beste Produktion in der Kategorie (MODERNER) KLASSIKER bekam „Eine blassblaue Frauenschrift“ nach der Erzählung von Franz Werfel, in der Regie von Mathias Schönsee am Kleines Theater am Südwestkorso aus Berlin einen Monica Bleibtreu Preis.


Der PUBLIKUMSPREIS der diesjährigen PRIVATTHEATERTAGE ging an „Ein Waldspaziergang“ von Lee Blessing in der Regie von Dieter Nelle. Das Forum Theater Stuttgart konnte mit dieser Produktion die meisten Zuschauerstimmen für sich gewinnen. Der Publikumspreis wurde von Rüdiger Kruse (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages und Ermöglicher der bundesweiten Privattheatertage, überreicht.

 

„Nach einem Jahre Wartezeit hat man ein Aufatmen sowohl auf der Bühne, als auch im Zuschauerraum gespürt, dass alle sehr verbunden hat. Die eingeladenen Theater haben Stücke auf hohem Niveau hervorgezaubert, die z.T. über 1 ½ Jahre eigelagert waren. Es war ein Festival der besonderen Umstände, das uns alle noch einmal mehr zusammengeschweißt hat! Wir schauen jetzt noch einmal mehr gestärkt und positiv in die Zukunft!“ resümiert Axel Schneider der Initiator der Privattheatertage.


Trotz der gültigen Corona- und Hygieneregelungen (Testnachweis und Maskenpflicht während der Vorstellung) zog es die Besucher*innen in die Theater. Mit einer Gesamtauslastung von gut 85% und teilweise ausverkaufte Vorstellungen sind die Veranstalter sehr zufrieden. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das 10. Jubiläum der Privattheatertage im nächsten Jahr.

 

Die Gewinner


Kategorie Komödie


Extrawurst
Von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
Eine Produktion vom Ohnsorg Theater Hamburg
Regie: Maike Harten
Auszug aus der Begründung der Jury:
„Das Lachen ist der gnadenlose Gradmesser der Komödie und bei dieser Komödie gab es sehr viel zu lachen. Was uns aber besonders begeistert hat, ist die feine Balance von dem Ernst der Themen und der daraus entstehenden Komik. (…) Wir haben es hier mit einem Minenfeld von Themen zu tun: Rassismus, Pegida, fragile Männlichkeit, eine ganze Menge aktuelle explosive Konflikte. „Die Extrawurst“ bewegt sich leichtfüßig mittendurch, bedient hemmungslos Klischees, um sie dann zu brechen und umzudrehen. (…)
Das Ensemble agiert mit umwerfender Spielfreude, das Tempo ist hoch, das Timing stimmt, die Darsteller*innen nehmen ihre Figuren absolut ernst, die Voraussetzung für jede Komödie. Das Stück von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob ist beste intelligente Unterhaltung und in seiner plattdeutschen Version ganz besonders. Es wurde von Meike Harten wunderbar inszeniert und von einem tollen Ensemble großartig gespielt.“ (Ruth Toma)


Kategorie (zeitgenössisches) Drama


Wir kommen
Nach dem Roman von Ronja von Rönne
Eine Produktion des Zentraltheater, München
Regie: Lea Ralfs
Auszug aus der Begründung der Jury:
„Wir fanden, dass die Spielweise der Schauspieler*innen (Anuschka Tochtermann, Malene Becker, Nicolas Wolf, Franz-Xaver Zeller), die teilweise hochartistische Körperlichkeit, das Spielen mit Poetry-Slam und Songtextfragmenten, der Umgang mit dem abstrakten Bühnenbild, dessen schwarze Holzkästen immer wieder zu neuen Orten, Situationen und Stimmungen zusammengebaut wurden (wie die Kinder im Sandkasten), - dass dies alles auf der Bühne eine neue Wirklichkeit herbeizauberte, die den Preis für zeitgenössisches Theater wirklich verdient hat.
Und noch eins: (…) was die beiden Autoren der Theater-Adaption gemacht haben ist keine brave Adaption, wie wir es bei Roman-Theatralisierungen ja des öfteren zu sehen bekommen, sondern eher eine Neuschöpfung: Futter für die 4 wunderbaren Darsteller, die uns damit in ihre Welt entführen.
Das Autorenteam, das zugleich auch Regie-Team ist, sei deswegen noch einmal extra genannt:
Lea Ralfs und Max Wagner.“ (Franz Wittenbrink)

 

Kategorie (moderner) Klassiker


Eine blassblaue Frauenschrift
Nach der Erzählung von Franz Werfel
Eine Produktion der Kleines Theater am Südwestkorso, Berlin
Regie: Mathias Schönsee

Auszug aus der Begründung der Jury:
„[…]Neben der dichten, klaren Vermittlung von Inhalt und Konflikt durch die dramaturgische und regieliche Konzeption überzeugten auch eigenwillige, individuelle Stilmittel, atmosphärische Bilder, ein Zusammengehen von Phasen einfacher und starker Erzählung und künstlerischer Gestaltung.
Die bemerkenswerten Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller sollen besonders erwähnt werden.“ (Joachim Bliese)


Kategorie Publikumspreis


Ein Waldspaziergang
Von Lee Blessing
Eine Produktion vom Forum Theater, Stuttgart
Regie: Dieter Nelle

 

Quelle: Privattheatertage

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