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Die Künstlerin Talya Feldman wird mit dem 2. DAGESH-Kunstpreis ausgezeichnet. Der Preis wird vom Jüdischen Museum Berlin (JMB) und DAGESH. Jüdische Kunst im Kontext verliehen. Er stärkt eine neue und vielfältige Sichtbarkeit jüdischer Gegenwartspositionen und zeichnet Werke aus, die sich mit den Problemen der Gegenwart und der Frage von Zusammenleben auseinandersetzen.

Die achtköpfige Jury wählte das Kunstwerk aus 60 Einreichungen zum Thema „Wehrhafte Kunst“ aus. In ihrer multimedialen Arbeit untersucht die Künstlerin die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland von den 1980er Jahren bis heute. Hören und Zuhören sind wesentliche Aspekte der Installation, die sich von der politischen Instrumentalisierung von Trauer und Erinnerung abgrenzt. Feldmans Arbeit präsentiert u. a. Sprachaufnahmen von Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, Familien der Terroropfer und Initiativen, die gegen rechten Terror kämpfen. In ihrer Arbeit öffnet Feldman ein Panorama pluralistischen Erinnerns und macht die Vielfalt von Erinnerung und Zeugenschaft erfahrbar.

 

„In Talya Feldmans Arbeit wird Erinnern durch eine einmalige Vielfalt an Stimmen hör- und erlebbar. Dokumentarische Zeugnisse treffen auf persönliches Erinnern und werden komplex und eindrucksvoll miteinander verknüpft. Die Installation erzählt von tödlicher Gewalt, aber auch von Wut, Gegenwehr, Solidarität und Resilienz. In der Verbindung aus höchstem künstlerischem Anspruch, pluralistischem Erinnern, Ansprache und Aufforderung verkörpert Talya Feldmans Arbeit zentrale Aspekte jüdischer Wehrhaftigkeit und Selbstbehauptung“, erklärt die Jury.

Der DAGESH-Kunstpreis wird am 20. Mai 2021 im Rahmen einer digitalen öffentlichen Preisverleihung überreicht. Die Installation von Talya Feldman wird vom 21. Mai bis Ende Juli 2021 im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt.

Der DAGESH-Kunstpreis und die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin werden durch eine Förderung der Freunde des Jüdischen Museums Berlin ermöglicht.

 

Talya Feldman, geboren 1990 in Denver, Colorado, ist eine zeitbezogene Medienkünstlerin, die derzeit in Hamburg arbeitet. Sie erhielt einen B.F.A. von der School of the Art Institute of Chicago und studiert aktuell an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ihre Kunst wurde in Chicago, New York, Hamburg und zuletzt von dem Künstlerkollektiv Odessa Nomadic in Denver und dem Jüdischen Museum Frankfurt ausgestellt. Als Überlebende des rassistischen und antisemitischen Anschlags in Halle am 9. Oktober 2019 erhielt Feldman Anerkennung für ihre nachfolgenden Projekte gegen rechten Terror in Zusammenarbeit mit dem Aktivistennetzwerk NSU-Watch. 

 

Der Preis wird vom Jüdischen Museum Berlin und DAGESH. Jüdische Kunst im Kontext verliehen. Zur Jury des 2. DAGESH-Kunstpreis zählten Ilit Azoulay (Bildende Künstlerin), Sasha Marianna Salzmann (Dramaturgin und Schriftstellerin), Noam Brusilovsky (Hörspiel- und Theaterregisseur), Hetty Berg (Direktorin, JMB), Jo Frank (Director of Development, LBF), Gregor H. Lersch (Leiter Ausstellungen, JMB), Inka Bertz (Leiterin Sammlung, JMB) und Daniel Laufer (Kurator, DAGESH).

Den DAGESH-Kunstpreis 2018 erhielten Liat Grayver, Yair Kira und Amir Shpilman für ihre Installation „Open, Closed, Open“. Das Kunstwerk wurde vom 21. Juni bis zum 11. August 2019 im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt.

 

Quelle: Stiftung Jüdisches Museum Berlin

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