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Das Thomas Mann House in Los Angeles versteht sich als lebendiger transatlantischer Debattenort, an dem herausragende Persönlichkeiten im Austausch untereinander und mit dem Gastland grundlegenden politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gegenwarts- und Zukunftsfragen nachgehen. Für das Jahr 2022 werden erneut für einen Aufenthalt von 3 bis maximal 10 Monaten im Thomas Mann Fellowships ausgeschrieben.

 

 

Bewerben können sich Geistes-, Natur-, Sozial-, Technik- und Wirtschaftswissenschaftler*innen, Schriftsteller*innen sowie Vordenker*innen und Intellektuelle aus nichtakademischen Bereichen wie Kultur, Politik, Medien und Wirtschaft, die in Deutschland leben oder eine längere Zeit gelebt haben. Der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist nicht erforderlich.

 

Interessenten sollten ein Projektvorhaben einreichen, das sich den drängenden Herausforderungen unserer Zeit stellt und transatlantische Relevanz hat. Der offene Dialog mit einer breiten Öffentlichkeit ist zentrales Anliegen des Fellowship-Programms. Daher wird neben sehr guten englischen Sprachkenntnissen, intellektueller Neugier und der Bereitschaft zu interdisziplinärem Dialog auch erwartet, dass die Thomas Mann Fellows aktiv und intensiv den Austausch vor Ort und über Kalifornien hinaus aufnehmen und sich mit Partnern und Institutionen in den USA vernetzen. Das Auswahlverfahren sieht auch vor, dass jede Bewerbung von einem aussagekräftigen Empfehlungsschreiben begleitet wird.

 

Besondere Berücksichtigung finden Bewerbungen zu den folgenden Themen:

 

Restoring Public Trust

Vertrauen bedeutet, trotz Unsicherheit zu erwarten, dass andere ihre Freiräume kompetent und verantwortungsvoll nutzen. Je unsicherer die politische Lage ist, desto größer muss der gesellschaftliche Vertrauensvorschuss sein. Die Pandemie hat die durch Digitalisierung, Klimawandel und Globalisierung geprägte weltweite Verunsicherung weiter verschärft. Das allgemeine Misstrauen scheint zu wachsen und mit diesem Verschwörungstheorien und Fehlinformationen. Welche Schritte sind denkbar, um das öffentliche Vertrauen wiederherzustellen, von dem demokratische Gesellschaften leben? Welche positiven Beispiele gibt es für die Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens auf Nachbarschafts-, Stadt- oder Staatsebene und im internationalen Dialog? 

 

Imagining Equality in Diversity

Seit der Französischen Revolution gehören Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu den Grundwerten demokratischer Gemeinschaften. Doch belegen zahlreiche Studien die wachsende Ungleichheit in Bezug auf Einkommen, Vermögen, Mobilität, Gesundheitsvorsorge und Teilhabe an Bildung. Chancengleichheit hängt von der Herkunft ab. Es ist Zeit, die Frage neu zu stellen: Wie können wir uns heute, nach dem Verlust der utopischen Träume des 20. Jahrhunderts, eine gleichberechtigte, gerechte und diverse Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene vorstellen – konkret und visionär?

 

Als Residenzhaus der Bundesrepublik Deutschland ist das Thomas Mann House mit seinem interdisziplinären Programm dem Geiste Thomas Manns verpflichtet. Während seiner Zeit in Amerika hat sich der Schriftsteller in seinem literarischen Werk, in Vorträgen und Essays intensiv mit Fragen nach den Wurzeln des Faschismus, nach demokratischer Erneuerung, Freiheit, Migration und Exil auseinandergesetzt. An dieses gesellschaftspolitische Wirken anknüpfend widmet sich das Thomas Mann House heute den relevanten Fragen unserer Zeit. Es bringt deutsche und amerikanische Gesprächspartner aus verschiedenen Fachrichtungen, intellektuellen und künstlerischen Traditionen und mit unterschiedlichen politischen Ansichten ins Gespräch. Fellowships und Veranstaltungen ermöglichen Begegnungen und intellektuellen Austausch.

 

Das Bewerbungsformular ist unter www.vatmh.org/de/bewerbungsverfahren-thomas-mann-house.html aufrufbar. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2021.

Die Vergabe erfolgt durch einen vom Kuratorium des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. eingesetzten, unabhängigen Beirat.

Die Thomas Mann Fellowships werden großzügig gefördert durch die Berthold Leibinger Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

 

Quelle: Villa Aurora & Thomas Mann House e. V.

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