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Die nächste „Stadtbeschreiberin für Dortmund“ ist gefunden: Auf die Berliner Autorin Judith Kuckart folgt die Österreicherin Anna Herzig. Nach einem entsprechenden Votum der Jury beschloss der zuständige Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit in seiner Sitzung gestern (Dienstag), das Dortmunder Literaturstipendium an die 33-Jährige zu vergeben. Anna Herzig wird von Mai bis Ende Oktober 2021 in Dortmund leben und arbeiten. Sie erhält für die Zeit ihres Aufenthalts eine mietfreie Wohnung in der südlichen Innenstadt sowie ein Honorar von 1800 Euro.

 

 

Anna Herzig wurde als Tochter eines Ägypters und einer Kanadierin in Wien geboren; aktuell lebt sie in ihrer Wahlheimat Salzburg. Schon als Jugendliche begeistert sie sich für Literatur und begann im Alter von 14 Jahren, selbst zu schreiben. Dabei interessiert sie sich besonders für Menschen, Makel und Abgründe. Eine zentrale Rolle in ihren Texten spielen Fragen der Herkunft und Identität – Themen, die sie kulturenübergreifend und interdisziplinär bearbeitet. In Dortmund möchte die Autorin an ihrem Roman „Die Auktion“ weiterarbeiten – eine Parabel, die im Intercity auf dem Weg zwischen Wien und Dortmund spielt.

 

Die Jury begründet die Entscheidung wie folgt: „Die Salzburger Autorin Anna Herzig verspricht einen originellen, unverstellten Blick auf die Topografie des Ruhrgebiets. Ihre Erzählungen überzeugen durch einen hintergründig-skurrilen, zum Teil bösartigen Stil, der die Tiefen menschlicher Beziehungen ausleuchtet. Man darf gespannt sein, wie sich die drei Protagonisten des geplanten dystopischen Romans ,Die Auktion‘ zurechtfinden und auf welche Überraschungen sie auf ihrem Weg von Wien nach Dortmund stoßen.“

 

Anna Herzig freut sich auf ihre Zeit in Dortmund: „Es ist eine unglaubliche Freude und Ehre, für das Amt der Dortmunder Stadtbeschreiberin 2021 ausgewählt worden zu sein. Ich freue mich bereits darauf, kreativ, voller Mut und mit künstlerischem Einsatz mit der Dortmunder Kulturszene und Institutionen in Dialog zu treten und gemeinsam etwas Wundervolles, Einzigartiges entstehen zu lassen“, so Anna Herzig.

 

Von Anna Herzig erschienen bereits folgende Publikationen:

  • Herr Rudi (Roman, Voland & Quist, 2020)
  • Tauchgänge (Kurzgeschichte, Literaturzeitschrift Büchergilde 3/2020)
  • Bauchschmerzen (Kurzgeschichte, Literaturzeitschrift Lichtungen 163/2020)
  • Sommernachtsreigen (Roman, Voland & Quist, 2018)
  • Drei Leben und eine Spinne (Kurzgeschichte, Literaturzeitschrift Lichtungen 156/2018)

Zwei weitere Romane sowie ein Kino-Drehbuch sind in Arbeit.

Anna Herzig erhielt in diesem Jahr das KEP Literaturstipendium des Landes Salzburg sowie das Aufenthaltsstipendium der Stadt Villach.

 

Das Stadtbeschreiber-Stipendium

Das Stadtbeschreiber-Stipendium wird seit diesem Jahr jährlich vergeben. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Transformation Dortmunds von der Stadt der Montanindustrie zum Standort von Wissenschaft, Technik und Dienstleistungen. In der Zeit ihres Stipendiums arbeitet die Stadtbeschreiberin eng mit dem Kulturbüro, dem Literaturhaus Dortmund und weiteren Institutionen der regionalen Literaturszene zusammen, bringt sich in die Stadtgesellschaft ein und gibt den Diskursen aktuelle Impulse.

 

Die Jury

Zur Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Jörg Stüdemann gehören Heinrich Peuckmann (Generalsekretär des PEN Deutschland), Dr. Karin Yesilada, Paderborn und Andrea Gerk, Berlin (Literaturkritikerinnen), Dr. Johannes Borbach-Jaene (Leiter der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund), Prof. Dr. Gerold Sedlmayr (Literaturwissenschaftler, TU Dortmund) sowie (ohne Stimmrecht) Ivette Vivien Kunkel (Literaturhaus Dortmund) und Isabel Pfarre (Kulturbüro).

 

Quelle: Stadt Dortmund

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