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Zur Wiedereröffnung des Deutschen Museums in Sonderburg ist Schleswig-Holsteins Kultur- und Bildungsministerin Karin Prien heute (7. August) nach Sonderburg gereist. In ihrem Grußwort lobte sie die gemeinsame Anstrengung von Dänemark, der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Schleswig-Holstein, die es überhaupt möglich gemacht habe, das "Deutsche Museum in Sonderburg aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken", und sie dankte auch den privaten Stiftern, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag geleistet hätten. "Ich freue mich sehr, dass die Zeugnisse deutsch-dänischer Geschichte nun hier wieder in einem ansprechenden und zeitgemäßen Rahmen präsentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."

 

Der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen gratulierte dem Bund Deutscher Nordschleswiger zu der zeitgemäßen neuen Ausstellung, die junge und alte Gäste neugierig auf die Geschichte und Gegenwart der deutschen Minderheit in Dänemark macht. "Ich bin sicher, Sonderburg gewinnt mit dem neuen Deutschen Museum ein kulturelles und touristisches Highlight", betonte er.

Die deutsche und die dänische Volksgruppe in der Grenzregion seien durch eine lange Tradition und eine spannende Geschichte miteinander verbunden, so die Ministerin, und erinnerte an die friedliche Grenzziehung zwischen Dänemark und Deutschland vor 100 Jahren. "Damit entstanden dies- und jenseits der Grenze die jeweiligen Minderheiten. Sie sind heute in ihren Ländern anerkannt und integriert, ohne dafür ihre Identität aufgeben zu müssen. Sie bereichern unsere Gesellschaft, sind Brückenbauer und oft zitiertes Vorbild für andere Grenzregionen", sagte Ministerin Prien. Schleswig-Holstein fördere als Land heute selbstverständlich die Schulen und die kulturellen Einrichtungen der dänischen Minderheit, "aber genauso ist unser Kontakt zur deutschen Minderheit in Dänemark nie abgerissen." Auch in Zukunft werde sich die deutsche Minderheit ebenso wie die deutschen Schulen auf eine Unterstützung durch das Land verlassen können, versicherte die Ministerin.

 

"Unsere Minderheitenförderung ist eingebettet in eine gemeinsame Förderung der Länder Dänemark und Deutschland. Daher freue ich mich besonders, dass wir heute alle gemeinsam dieses Museum hier in Sonderburg eröffnen und wünsche diesem Ort, dass er auch in Zukunft eine Stätte der Begegnung und der Freundschaft ist", sagte Karin Prien.

 

Hintergrund
Die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig besteht seit der Volksabstimmung im Jahre 1920 und umfasst heute etwa 15.000 Mitglieder aus einer Gesamtbevölkerung von 250.000 in Nordschleswig. Selbstverständnis und Grundlage für die Arbeit der deutschen Volksgruppe basieren auf dem Bekenntnis zur deutschen Geschichte, Sprache und Kultur sowie zur nordschleswigschen Heimat.

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) ist die Hauptorganisation der deutschen Volksgruppe. Sie nimmt politische, kulturelle, sozialen und wirtschaftliche Aufgaben wahr. Der BDN hat ca. 3.900 Mitglieder und gliedert sich in vier Bezirke und 19 Ortsvereine.

Der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) ist Träger der 19 deutschen Kindergärten und der 14 deutschen Schulen (darunter das Deutsche Gymnasium in Apenrade) in Nordschleswig. In den Kindergärten werden rund 650 Kinder betreut. Die deutschen Schulen werden derzeit von rd. 1.500 Schüler/innen besucht. In den deutschen Schulen wird (mit Ausnahme des Faches Dänisch) in deutscher Sprache unterrichtet. Darüber hinaus gibt es eine Nachschule in Tingleff.

Die deutsche Volksgruppe wird vom Bund (Bundesinnenministerium), dem Land Schleswig-Holstein, dem dänischen Staat und den dänischen Kommunen gefördert. Der aktuelle Zuwendungsvertrag des Landes mit dem BDN sieht im Jahr 2020 Zuwendungen in Höhe von 2,056 Millionen Euro vor.

 

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Kiel



















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