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Mehr als 80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg, Terror, Hunger oder den Folgen des Klimawandels. Durch den russischen Angriff auf die Ukraine ist das Thema aktueller denn je. Seit mehr als 50 Jahren macht das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mit dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni auf die Not von Geflüchteten in aller Welt aufmerksam. Auch Bremen will in diesem Jahr am 18. und 19. Juni ein Zeichen setzen und zeigen, dass Menschenrechte unverhandelbar sind und die Stadt weltoffen und bunt ist. Dafür sollen auf dem Gelände der Evangelischen Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen zahlreiche Aktivitäten aus den Bereichen Kultur, Gedenken, Politik und Sport stattfinden. Auch ein Food-Court mit Speisen aus unterschiedlichen Ländern ist geplant.

 

Mehrere Organisationen und Initiativen haben bereits ihre Beteiligung zugesagt. Die Schirmherrschaft übernimmt Bremens ehemaliger Bürgermeister Henning Scherf. Ideengeber und Hauptorganisatoren sind Klaus Platz und Gerd Knoop, die sich unter anderem für die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity engagieren. Während Klaus Platz sechs Jahrzehnte die bremische Logistikbranche mitprägte, war Gerd Knoop viele Jahre in verschiedenen maritimen Funktionen tätig.

 

Mittelpunkt der vielfältigen Veranstaltung ist die Gedenkstätte für Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren haben, auf dem Arster Kirchhof. Der Gedenkstein wurde 2018 im Auftrag der Gemeinde von dem Bildhauer Klaus Effern fertiggestellt. Alle zwei Monate versammeln sich dort Gemeindemitglieder zu einem Gebet für Geflüchtete. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem man sich an die Menschen erinnern kann“, sagt Gertrud Fehsenfeld, Mitorganisatorin und Mitglied im Arbeitskreis Asyl der Gemeinde.

 

An dem Wochenende wird das gesamte Gelände der Gemeinde, inklusive Kirche und schön angelegtem Garten mit historischem Laubengang, genutzt. Unter anderem werden Bilder des Künstlers Peter KF Krüger ausgestellt, die sich mit der Fluchtroute über das Mittelmeer auseinandersetzen. Verschiedene Lesungen beleuchten Fluchtursachen, Routen und Erfahrungen, die Geflüchtete unterwegs gemacht haben. So wird etwa der bekannte Herzchirurg und Bestsellerautor Umeswaran Arunagirinathan davon erzählen, wie er mit 13 Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus seiner Heimat Sri Lanka nach Deutschland kam.

 

Am Sonntag gestaltet Schauspieler und Regisseur Dirk Böhling gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen das Programm mit Rezitationen und Musik. Mehrere Chöre, darunter die Arster Kantorei, das Ensemble d’accord sowie weitere Musikbeiträge runden das Programm ab. Parallel findet ein Jugend-Fußballturnier auf dem benachbarten Sportplatz statt. Der politischen Dimension des Weltflüchtlingstags sind die beiden prominent besetzten Podiumsdiskussionen gewidmet, an denen auch Vertreter der Bremer Politik teilnehmen werden.

 

In der Vergangenheit haben Bremerinnen und Bremer immer wieder bewiesen, wie groß ihre Solidarität mit Geflüchteten ist. Und auch jetzt, wo zahlreiche Menschen aus der Ukraine in der Stadt ankommen, engagieren sich viele Bürgerinnen und Bürger dafür, ihnen ein neues Zuhause zu bieten. Dennoch wollen die Veranstalter alle Flüchtlinge in den Fokus nehmen. „Es darf keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben, wir dürfen niemanden vergessen“, sagt Klaus Platz.


Bremen ist bunt! Weltflüchtlingstag 2022

Datum: 18. und 19. Juni 2022

Zeit: 11-18 Uhr (Samstag), 10-16 Uhr (Sonntag)

Veranstaltungsort: Ev. Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen, In der Tränke 24, 28279 Bremen

Die Teilnahme ist kostenfrei

 

Quelle: Bündnis Weltflüchtlingstag

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