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Publikum und Kulturschaffende in Hamburg sind entsetzt: Die vom Senat geplanten Kürzungen im Kulturhaushalt gefährden den gewachsenen kulturellen Grundkonsens zwischen den Bürgern und ihrer Stadt. Die Freie und Hansestadt Hamburg konnte bisher stolz darauf sein, über dieses entspannte gesellschaftliche Miteinander zu verfügen.
Zur jüngsten Entwicklung: Im April 2008 hat die neue Regierungskoalition in Hamburg ihren Koalitionsvertrag formuliert, der zugleich auch das Regierungsprogramm sein sollte. Dabei wurde auch für den Bereich der Kultur der Aufbruch verkündet: Alles sollte neuer, größer, besser werden. Hamburg müsse sich „als eine kreative Stadt auf neue Felder in Wissenschaft, Kultur und Kreativwirtschaft“ begeben und die Kulturförderung müsse „als nachhaltige Investition in die Zukunft unserer Stadt“ verstanden werden: Natürlich „als wichtiges Zeichen für die Bedeutung der Kultur in und für Hamburg“ mit der Elbphilharmonie! Heute müssen wir uns getäuscht fühlen, weil wir feststellen, dass zwar der Bau der Elbphilharmonie voranschreitet; dass aber „die Bedeutung der Kultur in und für Hamburg“ in ihrer Gesamtheit offenbar in Vergessenheit geraten ist oder einfach missachtet wird. Der „Aufbruch“ erweist sich also als Mogelpackung: Um sogar 5% soll die staatliche Förderung der Kultur gekürzt werden! Die gravierenden Folgen eines solchen brutalen Eingriffs sind inzwischen in der Öffentlichkeit hinreichend dargestellt und diskutiert worden: Wenn nicht etwa eine ganze Einrichtung weggestrichen wird, um die Einsparquote zu erfüllen, werden diese Folgen von allgemeinen Qualitätseinbußen bis hin zur Existenzbedrohung kleinerer Initiativen reichen. Nur ein Böswilliger wird sie vertreten können, der seiner Stadt im inneren Gefüge und im äußeren Ansehen schaden will.
Das Kulturforum Hamburg fordert daher den Senat auf, das Kürzungsverfahren an sich zu ziehen und zu beenden, weil es nicht in seinem Sinne sein kann, das kulturelle Klima unserer Stadt in Frage zu stellen. Es geht hier nicht um die Belange eines einzelnen Ressorts, sondern um das Selbstverständnis unseres Gemeinwesens.

Presseerklärung des "Kulturforums Hamburg e.V."
Ansprechpartner: Claudia Postel, Tel.: 0163-670 39 43, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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