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Zusätzliche Mittel ermöglichen neue Vermittlungsangebote.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erhält seit Anfang dieses Jahres eine dauerhafte institutionelle Förderung aus Bundesmitteln. Am Mittwoch, den 30. September, haben Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die Senatorin für Kultur, Sport und Medien, Prof. Dr. Karin von Welck, die Bundesförderung und die damit verbundenen Erweiterungen im Vermittlungsangebot der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vorgestellt.

Senatorin Prof. Dr. Karin v. Welck: „Die Förderung zeigt, wie bedeutend Neuengamme auch über Hamburg hinaus für die Aufarbeitung der deutschen Geschichte ist. Ich bin sehr froh, dass die hervorragende Arbeit der Gedenkstätte Form bundesweit anerkannt wird. Die dauerhaften zusätzlichen Mittel ermöglichen es, neue Vermittlungsangebote zu schaffen und das pädagogische Konzept auszuweiten.“

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, die im Jahr 2000 erstmals in die Projektförderung aus Bundesmitteln aufgenommen wurde, bekommt im Rahmen der Fortschreibung der Gedenkstättenkonzeption des Bundes seit diesem Jahr eine dauerhafte institutionelle Förderung von 725.000 Euro im Jahr. Damit wird der Gesamtetat der Gedenkstätte um rund ein Drittel aufgestockt. Ermöglicht wurden dadurch eine Verstärkung des Personals und des Veranstaltungsangebots in der Gedenkstättenpädagogik sowie Bauunterhaltungsmaßnahmen. Außerdem konnten die Gebühren für Gruppenführungen gesenkt werden.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird jährlich von 1.500 Gruppen (darunter ca. 1200 Schulklassen) besucht, die zukünftig aus einem erweiterten Projektangebot auswählen können: Von der eigenständigen Erschließung der Ausstellungen mit Hilfe von Arbeitsbögen in Kleingruppen über eine Nutzung der Angebote des Offenen Archivs bis hin zu einer eigenständigen fotografischen Erkundung des Geländes. Buchbar sind mehrstündige, eintägige sowie auch mehrtägige Projekte.

Mehrsprachige Audioguides (deutsch, englisch, französisch, niederländisch, dänisch) für das 55 Hektar große Gelände wurden bereits angeschafft. Gestern, am 29. September, wurde außerdem der neue Medienraum zur Unterstützung von Projektarbeiten in der Gedenkstätte in Betrieb genommen.

1938 bis 1945 befand sich im Südosten von Hamburg das größte Konzentrationslager Nordwestdeutschlands, das KZ Neuengamme. Es waren mehr als 100 000 Häftlinge aus ganz Europa im Hauptlager und den 86 Außenlagern inhaftiert. In Neuengamme, den Außenlagern und bei Kriegsende im Zuge der Lagerräumungen starben mindestens 42 900 Menschen. Ab 1948 nutzte die Stadt Hamburg Gebäude und Gelände für den Strafvollzug.

1965 entstand am Rand des Geländes ein Internationales Mahnmal, das 1981 um ein Ausstellungsgebäude ergänzt wurde. Nach der Schließung des ersten Gefängnisses im Jahr 2003 konnte die Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Häftlingslagers zu einem Ausstellungs-, Begegnungs- und Studienzentrum erweitert werden. Im Februar 2006 schloss das zweite Gefängnis, das Gelände wurde im Mai 2007 ebenfalls Teil der Gedenkstätte.

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